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Förder:innen der EAB Jena: Der Neue Lesehallenverein e.V. stellt sich vor – JenaKultur-Blog
Allgemein Ernst-Abbe-Bücherei Jena

Förder:innen der EAB Jena: Der Neue Lesehallenverein e.V. stellt sich vor

Eingang der Ernst-Abbe-Bücherei Jena 2021 mit 2 jungen Damen

Ein Interview mit Dr. Dietmar Ebert, freier Autor, Publizist, Lektor und natürlich langjähriger Unterstützer der Ernst-Abbe-Bücherei Jena (EAB):

Lieber Herr Dr. Ebert, können Sie uns als Einstieg etwas zur Entstehung des Lesehallenvereins erzählen?

Der Neue Lesehallenverein e.V. wurde im Jahr 1998 als Förderverein der Ernst-Abbe-Bücherei Jena gegründet. Es ist in unserem Lande üblich, dass Fördervereine und Freundeskreise die Arbeit der Büchereien unterstützen. In Jena ist das noch ein bisschen anders. 1896 wurde der Lesehallenverein gegründet, und von 1896 bis 1937 wurden Lesehalle und Leihbücherei vereinsgetragen geführt. 1937 ging die Trägerschaft an die Carl-Zeiß-Stiftung über. 1990 übernahm dann die Stadt Jena die Ernst-Abbe-Bücherei, und heute hat sie als Institution von JenaKultur den Status einer Stadtbücherei. Immer aber war sie vom bürgerschaftlichen Engagement getragen. Daran möchte der Neue Lesehallenverein anknüpfen.

Sie sind der Vorstandsvorsitzende des Neuen Lesehallenvereins. Woher kommt die Motivation für Ihr Engagement im Verein?

Ich bin, wenn ich mich richtig erinnere, seit der Gründungsphase Mitglied im Neuen Lesehallenverein und war seit einigen Jahren Vorstandsmitglied. Im Jahr 2019 habe ich den Vereinsvorsitz übernommen, da ich mich nun in der „Jugend des Alters“ befinde, nicht mehr so viele Projekte zu Ende führen muss und Zeit und Lust habe, mich ehrenamtlich zu engagieren. Ein „Bücherwurm“ bin ich schon immer gewesen, und Literatur ist meine große Leidenschaft.

Als ich in den letzten Jahren an meinem Buch „Eduard Rosenthal – Ein Charakterporträt“ gearbeitet habe, bin ich auch auf sein 30 Jahre währendes ehrenamtliches Engagement für die Lesehalle gestoßen. Das hat mir mächtig imponiert. Man kann viel lernen von ihm: „die Kunst des Bettelns“, aber mehr noch, wie man Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Profession für ein gemeinsames Ziel begeistern kann.

Und welche Aufgaben hat der Verein? 

Der Verein hat die Aufgabe, die wirklich großartige Arbeit aller Bibliothekarinnen und Bibliothekare zu fördern und zu unterstützen. Natürlich lebt die Ernst-Abbe-Bücherei von dem Budget, das ihr aus städtischen Mitteln der Eigenbetrieb JenaKultur zur Verfügung stellt. Wir freuen uns, welch hohe Wertschätzung die Arbeit der Mitarbeiter:innen der EAB in der Bürgerschaft, bei den Abgeordneten und in der Stadtverwaltung genießt. Immer aber gibt es Aktionen und Veranstaltungen, die der Verein je nach seinen Möglichkeiten unterstützen kann, sei es nun die seit Jahren sehr gut laufende „Lesetüten-Aktion“, bei der Lesetüten an alle Erstklässler in Jena überreicht werden oder sei es die Förderung der einen oder anderen Veranstaltung beim Lesemarathon oder beim Kinder-Lesemarathon.

Lesetütenübergabe 2017
Lesetütenübergabe 2017 ©EAB Jena

Der Verein kann auf anderem Wege und bei anderen Förderern finanzielle Mittel einwerben als die Bibliothek. So ergänzen wir einander beim Einwerben von Fördergeldern.

Doch gleichzeitig ist es auch Aufgabe des Vereins, sich für die Wahrung des Bestehenden stark zu machen. Als im Dezember die Zweigstelle der Bücherei in Neu-Lobeda durch den 1. Entwurf des Haushaltssicherungskonzepts von der Schließung bedroht war, brachte der Verein eine Petition zum Erhalt der Zweigstelle auf den Weg und erhielt durch 3.450 Unterzeichner aus dem gesamten Bundesgebiet starke Unterstützung.

Bei welchen Projekten könnte der Verein noch Unterstützung gebrauchen?

Natürlich ist jede Spende willkommen, und wir freuen uns über jedes neue Buch, Spiel oder Video, das wir in den Bestand aufnehmen können.

Ich möchte jedoch besonders darauf hinweisen, dass wir uns seit dem Auszug aus dem Volkshaus in die „Augenklinik“ bis 2023 in einem „Interimsquartier“ befinden, das freilich mehr als eine Zwischenlösung ist.

Wir können uns vorstellen, dass Unternehmen und Bürgerinnen:innen, wenn sie das möchten, einen Beitrag leisten, um für den Bibliotheksneubau das eine oder andere Extra anzuschaffen, denn alle Beteiligten streben eine Ausstattung und Atmosphäre an, in der sich Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern gleichermaßen wohlfühlen.

Auf welche zukünftigen Projekte des Vereins freuen Sie sich besonders?

Ich freue mich, dass auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie die Bürger:innen fest zu ihrer Bücherei stehen.

Und natürlich sehen der Verein und ich dem 125. Gründungsjubiläum mit großer Freude entgegen. Vergessen wir nicht, dass Jena bis zum Ersten Weltkrieg im Ostflügel des Volkshauses eines der schönsten und modernsten Bibliotheksgebäude in Europa besaß.

Zum Beginn des Jubiläums planen wir am 25. September gemeinsam mit JenaKultur einen Peter-Brasch-Abend im Volksbad, zu dem bereits Marion Brasch, Ingo Schulze und der Autor des Buches über Peter Brasch „Kleiner Bruder“, Stefano Zangrando, ihr Kommen zugesagt haben. Hoffen wir, dass wir diese Lesung durchführen können.

Der Neue Lesehallenverein konnte Spenden und Fördergelder einwerben, die es der bildenden und Filmkünstlerin Eva Schimek ermöglichen wird, eine Filmdokumentation „125 Jahre Lesehalle und Ernst-Abbe-Bücherei“ zu produzieren.

Natürlich werden wir auch in diesem Jahr unsere Lesetüten-Aktion durchführen, alle Mädchen und Jungen der ersten Klassen eine Büchertüte überreichen und sie mit der Arbeit der Ernst-Abbe-Bücherei vertraut machen.

Am allermeisten freue ich mich natürlich auf den Neubau der Bücherei, der hoffentlich 2023 fertig gestellt werden wird. Es ist ein Herzenswunsch von mir, dass wie früher die Carl-Zeiß-Stiftung, heute Unternehmen und Firmen, die sich dazu in der Lage sehen, die Ernst-Abbe-Bücherei am Engelplatz unterstützen werden, und die Bücherei ein Haus für alle werden wird.

Was muss ich tun, wenn ich den Verein gern unterstützen möchte?

Wir freuen uns natürlich immer über neue Mitglieder. Ganz besonders möchten wir Eltern, die regelmäßig die Bücherei mit ihren Kindern besuchen, ansprechen, Mitglied im Verein zu werden. Die Satzung des Vereins sowie den Mitgliedsantrag finden Interessenten auf der Homepage der Ernst-Abbe-Bücherei unter „downloads“. Der Jahresbeitrag beträgt 12,50 Euro für Schüler, Studenten, Arbeitslose und Senioren, 25 Euro für natürliche Personen und 100 Euro für Institutionen und Firmen.

Selbstverständlich ist auch jede Spende willkommen, und wir stellen natürlich auf Wunsch auch eine Spendenquittung aus.

Wer ehrenamtlich in der Bücherei mitarbeiten möchte, wende sich bitte an die freundlichen Mitarbeiter:innen der Bücherei.

Vielen Dank für das spannende Interview, lieber Herr Dr. Ebert! 

Dietmar Ebert Portrait
Tina Peißker

Das Interview führte Evelyn Meyer, Öffentlichkeitsarbeiterin der EAB Jena.

Haben Sie auch Interesse, die Arbeit unserer EAB zu unterstützen? Dann informieren Sie sich doch über den Neuen Lesehallenverein, sprechen die Kolleg:innen vor Ort an oder hinterlassen uns hier gern einen konstruktiven Kommentar. Vielen Dank! 🙂

  1. Rainer Kirmse , Altenburg

    LESELUST

    Goethe und Schiller, die Klassik,
    Damals war das Lesen noch Glück.
    Heute ist der Mensch digital,
    Vielen ist das Lesen nur Qual.
    So woll’n wir unverzagt werben,
    Das Kulturgut darf nicht sterben.

    Es sollte das geschrieb’ne Wort
    Wieder begeistern die Jugend.
    Die Bibliothek ist guter Ort,
    Zu stärken die Lesetugend.

    Trotz aller Untergangsthesen,
    Menschen werden weiter lesen.
    Sie werden dichten und schreiben,
    Die Literatur wird bleiben.

    DAS BUCH

    Größte Erfindung der Menschheit,
    Auf Papier gespeichertes Wissen.
    Dieses Mittel gegen Dummheit
    Sollten wir tunlichst nicht missen.

    Bücher sind ein herrlicher Schatz,
    Für manche auch ein rotes Tuch.
    Spannend erzählt Satz um Satz,
    Sind doch einige auch ein Fluch.

    Der Mensch braucht die Literatur,
    Er hat immer schon geschrieben.
    Ohne Bücher wäre arm die Kultur,
    Nichts von klugen Ideen geblieben.

    Die großen Dichter und Denker,
    Ihre epochalen Werke;
    Dem Leben fehlte ein Lenker,
    Im Geiste wären wir Zwerge.

    Goethe und Schiller nicht bekannt,
    Wohl ein schmerzlicher Gedanke;
    Shakespeare und Tolstoi unbenannt,
    Marx und Bibel nicht im Schranke.

    Halten wir Bücher in Ehren,
    Bewahren uns die Leselust.
    Hier in des Pegasus Sphären
    Vergessen wir den Alltagsfrust.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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