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Schulformen

In der deutschen Schullandschaft wird zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen unterschieden.

Während der Schuleingangsphase besuchen die Schüler für gewöhnlich 4 Jahre lang eine Grundschule. Mitunter ist diese bereits in eine weiterführende Schule integriert.

Unabhängig von den jeweiligen pädagogischen Konzepten gibt es 4 Arten weiterführender Schulen, die Ihr Kind nach der Grundschule besuchen kann. Die Schulen unterscheiden sich hauptsächlich in den möglichen Abschlüssen sowie in den Gruppen, in denen die Schüler unterrichtet werden.

Ihr Kind kann an einer Regelschule, Gesamtschule, Gemeinschaftsschule oder einem Gymnasium weiterlernen. Schüler in den Klassenstufen 5 bis 10 besuchen die Sekundarstufe I, Schüler in den Klassen 11 bis 13 die Sekundarstufe II.

Die Grundschulzeit besteht aus 4 Schuljahren, wobei die Schuleingangsphase die ersten 2 Jahre umfasst. Diese kann bei Bedarf um ein Jahr verlängert oder auch gekürzt werden.

Neben den Basisfächern Deutsch und Mathematik erhält Ihr Kind verpflichtend Unterricht in Heimat- und Sachkunde, Schulgarten und Sport. Ab der dritten Klasse ist Unterricht in einer Fremdsprache Pflicht. Im Rahmen Ihrer Möglichkeiten führen viele Schulen diesen schon ab der ersten oder zweiten Klassenstufe durch.

Nach dem Unterricht kann Ihr Kind weiterhin im Schulhort betreut werden und am gemeinsamen Mittagessen teilnehmen, Hausaufgaben erledigen und an Freizeitaktivitäten mitwirken.

Im Verlauf des vierten Schuljahres wird die Schule im Hinblick auf die schulischen Leistungen Ihres Kindes den Besuch einer bestimmten weiterführenden Schule empfehlen.

Das Schulanmeldeformular bekommen Sie per Post 4 bis 6 Wochen vor der Anmeldewoche zugesandt. Auch unter den weiterführenden Schulen haben Sie wahlfreiheit und können Ihr Kind je nach Neigung und Empfehlung bei einer bestimmten Gesamtschule, Gemeinschaftsschule oder an einem Gymnasium anmelden.

Entsprechend der Empfehlung in der Grundschule besuchen die meisten Schüler in Thüringen die Regelschule, wo die Klassenstufen 5 bis 10 unterrichtet werden. Mögliche Abschlüsse sind:

  • Hauptschulabschluss
  • qualifizierender Hauptschulabschluss
  • Realschulabschluss

In der fünften und sechsten Klasse werden alle Schüler gemeinsam unterrichtet. Die Schüler können dann ab Klassenstufe 7 kooperativ in getrennten Klassen Unterricht erhalten. Die Klassen sind jeweils auf den Erwerb des Hauptschul- oder Realschulabschlusses ausgerichtet.

Alternativ lernen alle weiterhin integrativ gemeinsam und bereiten sich zusätzlich in besonderen Kursen auf den angestrebten Abschluss vor. Nach den Abschlüssen in den Klassen 9 oder 10 beginnen viele Absolventen eine Berufsausbildung bzw. wechseln an berufsbildende Schulen.

Wechselmöglichkeiten

Aufgrund der Schulwahlfreiheit können Schüler grundsätzlich jederzeit in eine Schule ihrer wahl wechseln, sofern die Schulleitung sich einverstanden erklärt und alle Zugangsvoraussetzungen gegeben sind.

Regelschüler mit besonders guten Noten oder einer Gymnasialempfehlung oder einer bestandenen Aufnahmeprüfung dürfen in den Klassenstufen 5 und 6 an ein Gymnasium oder eine andere Schule mit gymnasialer Oberstufe wechseln.

Auch nach der Klassenstufe 10 ist mit einem ausreichend guten Realschulabschluss der Übertritt in die gymnasialer Oberstufe möglich, so dass nach weiteren 3 Schuljahren die allgemeine Hochschulreife erworben werden kann.

An Gesamtschulen werden die Klassenstufen 5 bis 12 unterrichtet, die dort grundsätzlich folgende Schulabschlüsse erwerben können:

  • Hauptschulabschluss
  • qualifizierender Hauptschulabschluss
  • Realschulabschluss
  • schulischer Teil der Fachhochschulreife in Ausnahmefällen
  • Allgemeine Hochschulreife in Ausnahmefällen

In kooperativen Gesamtschulen werden Klassen entsprechend der angestrebten Abschlüsse gebildet und voneinander getrennt unterrichtet.

In integrierten Gesamtschulen lernen die Schüler grundsätzlich gemeinsam, besuchen aber je nach Leistung und angestrebtem Abschluss zusätzlich entsprechende Kurse.

Nach erfolgreichem Schulabschluss ist der Wechsel in eine Berufsausbildung beziehungsweise an berufsbildende Schulen möglich. Nicht alle Gesamtschulen bieten die gymnasiale Oberstufe an. Wer die allgemeine Hochschulreife ablegen möchte, wechselt dann an eine andere Gesamtschule oder ein Gymnasium.

Wechselmöglichkeiten

Aufgrund der Schulwahlfreiheit können Schüler grundsätzlich jederzeit in eine Schule ihrer wahl wechseln, sofern die Schulleitung sich einverstanden erklärt und alle Zugangsvoraussetzungen gegeben sind. Die Voraussetzungen sind identisch mit denen für einen Wechsel von einer Regelschule.

Gesamtschüler mit besonders guten Noten oder einer Gymnasialempfehlung oder einer bestandenen Aufnahmeprüfung dürfen in den Klassenstufen 5 und 6 an ein Gymnasium oder eine andere Schule mit gymnasialer Oberstufe wechseln.

Auch nach der Klassenstufe 10 ist mit einem ausreichend guten Realschulabschluss der Übertritt in die gymnasialer Oberstufe möglich, so dass nach weiteren 3 Schuljahren die allgemeine Hochschulreife erworben werden kann.

An Gemeinschaftsschulen werden die Klassenstufen 1 bis 12 unterrichtet. Grundsätzlich können alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse erlangt werden:

  • Hauptschulabschluss
  • qualifizierender Hauptschulabschluss
  • Realschulabschluss
  • schulischer Teil der Fachhochschulreife
  • Allgemeine Hochschulreife

Gemeinschaftsschulen ermöglichen längeres gemeinsames Lernen bis einschließlich Klassenstufe 8. Bis dahin wird auch keine Versetzungsentscheidung getroffen.

Noten können ab Klasse 3 in Kombination mit verbalen Beurteilungen auf dem Zeugnis erteilt werden, spätestens ab Klasse 8 müssen die Leistungen der Schüler benotet werden.

Oft findet der Unterricht in Doppelklassenstufen statt und jahrgangsübergreifende Lerngruppen werden gebildet. Die Klassen werden häufig im Zwei-Pädagogen-System unterrichtet und basieren auf einem Tutorensystem, bei dem die Älteren unter den Schülern die Jüngeren unterstützen.

Gemeinschaftsschulen integrieren meist zusätzlich außerunterrichtliche Angebote in den Schulalltag.

Die endgültige Entscheidung, welcher Schulabschluss angestrebt wird, fällt mitunter erst mit Abschluss der 8. Klasse. Die einzelnen Abschlüsse werden unter denselben Bedingungen erworben wie an den anderen allgemeinbildenden Schulen.

Wechselmöglichkeiten

Aufgrund der Schulwahlfreiheit können Schüler grundsätzlich jederzeit in eine Schule ihrer wahl wechseln, sofern die Schulleitung sich einverstanden erklärt und alle Zugangsvoraussetzungen gegeben sind.

Wer von einer Gemeinschaftsschule auf ein Gymnasium wechseln möchte, kann dies zu denselben Bedingungen wie Regel- oder Gesamtschüler auch.

Am Gymnasium werden Schüler der Klassenstufen 5 bis 12 unterrichtet. Das Lernziel ist die allgemeine Hochschulreife. Dennoch können insgesamt folgende Abschlüsse erworben werden:

  • Hauptschulabschluss
  • Realschulabschluss
  • schulischer Teil der Fachhochschulreife
  • Allgemeine Hochschulreife

In den Klassenstufen 5 und 6 sind die Lehrpläne aller weiterführenden Schulen einander angeglichen, um Schülern den Wechsel zwischen den Schularten zu erleichtern. Wer am Gymnasium in die 10. Klasse versetzt wird, erfüllt damit auch die Voraussetzungen für den Hauptschulabschluss und bekommt diesen zuerkannt.

Es steht den Schülern frei, als Externe an den Prüfungen für einen qualifizierten Hauptschulabschluss teilzunehmen.

Die Klasse 10 stellt die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe dar. Alle Schüler unterziehen sich am Ende der 10. Klasse einem zentralen Leistungsnachweis, der die Versetzung in die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe wesentlich mitbestimmt.

Die Qualifikationsphase umfasst die Klassenstufen 11 und 12. Mit der Versetzungsentscheidung in die 11. Klasse erhalten Gymnasiasten automatisch einen Realschulabschluss.

Wer die Fachhochschulreife anstrebt, kann das Gymnasium nach dem 11. Schuljahr verlassen und hat, ausreichend gute Noten vorausgesetzt, den schulischen Teil dieses Abschlusses erfüllt. Mit Bestehen der zentralen Abschlussprüfungen in Klassenstufe 12 erwerben die Schüler das Abitur.

Wer nach dem Realschulabschluss an ein Gymnasium wechselt, wiederholt dort die 10. Klasse, weil auch für Wechselschüler die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe und die Teilnahme am zentralen Leistungsnachweis bindend ist.

Wenn an einem Gymnasium ausreichend Wechselschüler das Abitur anstreben, wird stattdessen die Klassenstufe 11S angeboten.

In Thüringen gibt es neben den allgemeinbildenden Gymnasien auch fachbezogene und Spezial-Gymnasien, bspw. für Sport, Sprachen, Musik, Mathematik und Technik.

Wechselmöglichkeiten

Wer während der gymnasialen Laufbahn bemerkt, dass die Leistungsziele nicht erreicht werden oder die Hochschulzugangsberechtigung für den zukünftigen Berufsweg gar nicht nötig ist, kann an eine andere weiterführende Schule wechseln.

Wer das Abitur bestanden hat, kann ein Studium oder einer Berufsausbildung beginnen.

Für die meisten Schüler bilden die berufsbildenden Schulen den Abschluss ihrer Schullaufbahn. Sie eröffnen jungen Menschen zahlreiche Möglichkeiten, berufliche Qualifikationen oder Schulabschlüsse zu erwerben oder nachzuholen.

Berufsbildende Schulen können öffentlich oder privat sein. Hier kann das Berufsvorbereitungsjahr absolviert werden. Das Berufsvorbereitungsjahr richtet sich an Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben oder trotz Abschluss weiterhin der Schulpflicht unterliegen.

Die am häufigsten besuchte Form der berufsbildenden Schule ist die Berufsschule. Sie ist für den theoretischen Teil der Berufsausbildung zuständig.

Mit dem Abschlusszeugnis der Berufsschule können Schüler ohne Hauptschulabschluss einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss und Schüler ohne Realschulabschluss unter bestimmten Voraussetzungen einen dem Realschulabschluss gleichwertigen Abschluss erwerben.

Neben der Berufsschule bieten Berufsfachschulen, Berufsoberschulen, Fach- und Fachoberschulen sowie berufliche Gymnasien oder Berufskollegs fachgebundene Abschlüsse an.

Alternative Wege zur individuellen Bildung sind in Jena besonders attraktiv und leicht zu gehen. Die Stadt begreift Bildung als wichtigen Standortfaktor und eine Frage der gesellschaftlichen Teilhabe aller Menschen.

Junge Familien wollen ausgezeichnete Bildungschancen für ihre Kinder, Jugendliche brauchen eine Lebensperspektive, Unternehmen setzen auf gut ausgebildete Fachkräfte vor Ort und auch für Erwachsene gehört Bildung unter dem Stichwort „lebenslanges Lernen“ heute selbstverständlich zum Alltag.

In unserer Stadt treffen kurze Wege auf viele anregende Angebote.

Volkshochschule

In Jena bietet Ihnen die Volkshochschule (VHS) die Möglichkeit, sich auf sämtliche Schulabschlüsse vorbereiten zu lassen. Der kostenpflichtige Unterricht findet als Abendschule statt.

Die jeweiligen Prüfungen sind Externenprüfungen an den entsprechenden Schulen. Daneben bietet Ihnen die VHS viele andere Kurse zur beruflichen Weiterbildung, für Zusatzqualifikationen, neue Sprachen oder andere Interessen an.

Abendschule

Abendschulen bieten Ihnen eine der Möglichkeiten, verschiedene Schulabschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen oder aufzuwerten, um sich so höher zu qualifizieren. Während die Vorbereitung an verschiedenen Bildungsinstitutionen erfolgen kann, muss die Abschlussprüfung meist als externer Teilnehmer an einer Prüfung erworben werden.

Abendschulen bieten Ihnen den Vorteil, dass Sie Ihrem aktuellen Beruf oder anderen Verpflichtungen weiterhin nachgehen können, weil die Prüfungsvorbereitungen nur abends stattfinden.

Darüber hinaus sind Lehrer und Mitschüler immer Ansprechpartner vor Ort, so dass sich eventuelle Probleme sofort lösen lassen. Die Kosten für eine Abendschule variieren je nach Anbieter stark, staatliche sind meist kostenfrei und nur das Lernmaterial muss bezahlt werden.

Fernschule

Fernschulen bieten ebenfalls die Vorbereitung auf alle Schulabschlüsse und natürlich weitergehende Qualifikationen an.

Die Kosten für Fernschulen sind oft höher als die von Anbietern vor Ort. Andererseits ermöglicht Ihnen die Fernschule mehr Raum für andere Verpflichtungen. Ihre Lernzeit können Sie sich selbst einteilen, was allerdings auch eine wesentlich höhere Motivation und Ausdauer erfordert.