Sonderpreis für Kommunalservice Jena (ksj)
München, 15.05.2024
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat im Rahmen seines zweijährigen Kreativwettbewerbs der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit 2024 erneut herausragende Projekte und Initiativen im Bereich der Personalgewinnung ausgezeichnet. Der Kreativwettbewerb des VKU zielt darauf ab, innovative und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen in der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit zu fördern. Unter den zahlreichen Bewerbungen stach das Projekt des ksj besonders hervor.
Sabine Jahn, Geschäftsführerin des Saale-Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena (SBW) sieht die Zusammenarbeit mit dem ksj vor allem aus Sicht der Beschäftigten mit Handicap: „Unsere Mitarbeitenden fühlen sich wohl, das merken auch die Besucher des Tauschhauses deutlich. Wir freuen uns, dass sie eine solche Arbeitsumgebung finden konnten, denn genau das ist eines unserer wichtigsten Anliegen: Einen Arbeitsplatz zu schaffen, der den individuellen Bedürfnissen eines jeden Menschen entspricht“.
„Stillstand ist Rückschritt dieser betriebswirtschaftliche Grundsatz gilt auch, oder erst recht, für die kommunale Abfallwirtschaft“, Uwe Feige, Werkleiter ksj.
Wer für sich in Anspruch nimmt, Dienstleister für eine gesamte Stadtgesellschaft zu sein, muss ein verändertes Nachfrageverhalten erkennen und zeitnah darauf reagieren. Und in diesem Zusammenhang sind die Herausforderungen nicht nur im Leistungsangebot zu reflektieren, sondern auch bei der Konzeption zur Leistungserbringung. Wiederverwertung und Recycling sind längst ein gesamtgesellschaftlich getragener Anspruch an das Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt. Integration und Inklusion gleichermaßen.
Daher hat der ksj mit dem erweiterten Angebot zum Tausch von wiederverwendbaren Bedarfsgegenständen (Tauschhaus 2.0) auch gleich ein weiteres Pilotprojekt der Personalgewinnung gestartet. Menschen mit Handicap sind nicht nur Teil der Belegschaft, sondern verantworten in Form sogenannter betriebsintegrierter Außenarbeitsplätze ein Leistungsangebot welches sich durch konventionelle Personalgewinnung schwierig besetzten lässt, z. B. in den Bereichen Service, Gärtnerei oder Elektroschrott. Mittlerweile sind zwölf Kolleginnen und Kollegen mit Handicap innerhalb der Belegschaft selbstständig tätig. Dieses Konzept überzeugte letztlich die Juri.
Der Sonderpreis des VKU ist nicht nur eine Würdigung des Engagements des Kommunalservice Jena, sondern setzt auch ein wichtiges Zeichen für die gesamte Branche. Inklusion und Barrierefreiheit werden zunehmend als zentrale Aspekte in der Gestaltung moderner Arbeitsumgebungen erkannt. Der VKU hofft, dass das ausgezeichnete Projekt als Vorbild für andere kommunale Dienstleister dient und weitere innovative Ansätze zur Integration von Menschen mit Handicap inspiriert.