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Kommunale Wärmeplanung: Jena legt als eine der ersten Thüringer Kommunen Entwurf vor

30.01.2025

Als eine der ersten Thüringer Kommunen legt die Stadt Jena den Entwurf zur Kommunalen Wärmeplanung vor. Alle Interessierten haben im Februar die Möglichkeit, den Entwurf einzusehen, sich zu informieren und zu beteiligen. Ziel ist es, eine fossilfreie und klimaneutrale Wärmeversorgung für die Zukunft der Stadt zu entwickeln. Nach der öffentlichen Beteiligung wird der Plan finalisiert und dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt.

Einblick in die Planung: Öffentliche Auslegung und Veranstaltung 

Vom 10. bis 23.02.2025 wird der Entwurf der Kommunalen Wärmeplanung auf der Online-Beteiligungsplattform der Stadt Jena veröffentlicht. Bürgerinnen und Bürger können dort die Pläne einsehen und eigene Hinweise einbringen. 

Öffentliche Veranstaltung 

Am 18.02.2025 findet zusätzlich eine öffentliche Informationsveranstaltung im Volksbad statt. Ab 18:00 Uhr wird der Entwurf vorgestellt, gefolgt von einer offenen Fragerunde und Diskussionsmöglichkeit. Zusätzlich können sich alle Interessierten an Informationsständen vertiefend u.a. zu den Themen Fernwärme und dezentrale Wärmeversorgung informieren. Als Ansprechpartner werden neben Vertretern von Stadtverwaltung, Stadtwerken Jena und dem Hamburg Institut auch die Landesenergieagentur ThEGA und die Kreishandwerkerschaft vor Ort sein.  

Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, da die Planungen maßgeblich deren Immobilien betreffen. Denn das Gebäudeenergiegesetz (GEG) des Bundes sieht unter anderem vor, dass in bestehenden Gebäuden künftig nur noch Heizungsanlagen neu eingebaut werden dürfen, die zur Wärmeerzeugung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien verwenden.

Einteilung der Stadt in Wärmeversorgungsgebiete 

Ein Schwerpunkt der Wärmeplanung liegt in der Einteilung der Stadt in über 62 Wärmeversorgungsgebiete. Hierfür wurden verschiedene Kriterien bewertet, um künftige Versorgungskosten und Realisierungsrisiken quartierskonkret abschätzen zu können und eine möglichst optimale Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet zu gewährleisten. Betrachtet wurden unter anderem die Bebauungsdichte, die Fernwärmeanbindung und der Energiebedarf von Gewerbeeinheiten vor Ort. Die geplanten Eignungsgebiete umfassen:

  • Wärmenetze: In den dicht bebauten Stadtgebieten mit Mehrfamilienhäusern ist der Anschluss an das Fernwärmenetz bzw. der Aufbau eines Nahwärmenetzes vorgesehen.
     
  • Dezentrale Versorgung: In weniger dicht bebauten Gebieten wird auf eine dezentrale Wärmeversorgung als Einzelhauslösung gesetzt, beispielsweise mittels Wärmepumpe. 
     
  • Prüfgebiete: Für einige Bereiche konnte noch keine abschließende Entscheidung über die beste Versorgungslösung getroffen werden.

Ein strategischer Plan für eine fossilfreie und klimaneutrale Wärmeversorgung 

Die Kommunale Wärmeplanung widmet sich der Frage, wie Gebäude in Jena zukünftig beheizt werden können, wenn fossile Energieträger, wie Öl oder Gas, nicht mehr genutzt werden. Ziel ist es, den aktuellen und zukünftigen Wärmebedarf zu analysieren und eine klimaneutrale Versorgung sicherzustellen. 

Die Ergebnisse der Wärmeplanung sind rechtlich nicht verbindlich, sondern stellen eine wichtige Informationsgrundlage dar, um Akteure der Wärmewende sowie die Bevölkerung frühzeitig von der avisierten Zukunft der Wärmeversorgung in Kenntnis zu setzen. Ein Anspruch bzw. eine Verpflichtung auf eine bestimmte Versorgung besteht dadurch jedoch nicht. 

„Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiges Instrument, um langfristige Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig Planungssicherheit für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und die Stadt zu schaffen“, betont Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Jena. „Wir freuen uns, nach 12 Monaten des intensiven Austauschs und Arbeitens, nun der Öffentlichkeit einen Planentwurf vorstellen zu können.” 

Die Stadtwerke Jena begrüßen das Engagement der Stadt Jena, sich frühzeitig um eine kommunale Wärmeplanung zu bemühen, sagte Christian Dornack, Bereichsleiter Strategie bei den Stadtwerken Jena Netze. Insbesondere dem Ausbau und der Verdichtung des städtischen Fernwärmenetzes kommt aus Sicht des Unternehmens eine hohe Bedeutung zur Erreichung der Klimaziele der Stadt Jena zu. 

„Dafür haben wir bereits Konzepte entwickelt und arbeiten ergänzend zum Wärmeplanungsprozess an einer konkreten Transformationsplanung zur zeitlichen Umsetzung der Ausbauziele. Hier werden uns bis zum Herbst genauere Ergebnisse vorliegen”, erläutert Christian Dornack. 

Gleichzeitig fördere die Wärmeplanung einen integralen Ansatz über alle Energieträger hinweg. So führe sie für die Stadtwerke zu mehr Verbindlichkeit in den Investitionsentscheidungen auch für die Sparten Strom und Gas und für die Kundinnen und Kunden zu mehr Klarheit, wie ihre klimaneutrale Wärmeversorgung in Zukunft aussehen könnte.  

„Durch den intensiven Austausch mit den Stadtwerken und der Stadtverwaltung ist es uns gelungen, einen zukunftsweisenden Wärmeplan für Jena zu entwickeln. Neben einem klaren Zielbild wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet, die es ermöglichen, das ambitionierte Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2035 aktiv anzugehen”, ergänzt Projektleiter Nico Jaeschke vom HIC Hamburg Institut Consulting GmbH. 

Zeitplan und nächste Schritte 

Seit Januar 2024 arbeitet die Stadt Jena gemeinsam mit der HIC Hamburg Institut Consulting GmbH an der Planung. Die nächsten Schritte:

  • 10. bis 23.02.2025: Öffentliche Auslegung des Entwurfs auf mitmachen.jena.de
     
  • 18.02.2025: Öffentliche Informationsveranstaltung im Volksbad. 
     
  • Ende Februar/ Anfang März 2025: Prüfung der eingegangenen Hinweise und Finalisierung des Plans. 
     
  • Im Anschluss: politische Entscheidung durch den Stadtrat  

Darüber hinaus wird an der konkreten Umsetzung gearbeitet. Geplant sind unter anderem umfassende Beratungsangebote für die Bevölkerung, eine gezielte Vernetzung der Akteure sowie die Zusammenarbeit mit Fachhandwerkern. Die bereits vorhandenen Beratungsangebote zu Themen wie Gebäudesanierung, Heizungstausch und dem Einbau von Photovoltaikanlagen sind auf der Energieberatungsseite der Stadt Jena zusammengefasst. 

Erfahrenes Planungsbüro unterstützt die Stadt 

Die HIC Hamburg Institut Consulting GmbH begleitet das Projekt mit ihrer Expertise in klimaneutraler Energieversorgung und Wärmewende. Mit dieser klaren strategischen Planung und der Einbindung aller relevanten Akteure arbeitet Jena konsequent daran, eine nachhaltige und zukunftsfähige Wärmeversorgung zu realisieren. Oberstes Ziel ist es, für Bürgerinnen und Bürgern, aber auch für Unternehmen der Stadt die Planungs- und Investitionssicherheit zu erhöhen. 

Hintergrund: Rechtliche Vorgaben und Förderung   

Mit dem Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes des Bundes am 01.01.2024 müssen alle Thüringer Kommunen einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Als Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern muss Jena diese bis zum 30.06.2026 erstellt haben. Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung Jena wird gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative.   Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Übersichtkarte: Voraussichtliche Wärmeversorgung
Übersichtkarte: Voraussichtliche Wärmeversorgung
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