Erfolgreiche öffentliche Beteiligung zum Rahmenplan westbahnhof und Umfeld
Rund 60 Personen haben gestern an der öffentlichen Planungswerkstatt im Historischen Rathaus Jena zur Weiterentwicklung des Jenaer westbahnhofs und des Bahnhofumfeldes teilgenommen. Bei der Veranstaltung hat das Planungsbüro zuerst die verschiedenen Varianten der Konzeption für das direkte Bahnhofsumfeld, den Engelplatz und die westbahnhofstraße vorgestellt. Die Präsentation ist im städtischen Beteiligungsportal einsehbar. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden mit den Planern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung diese drei Teilbereiche Umfeld westbahnhof, westbahnhofstraße und Engelplatz diskutieren.
Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, zeigte sich im Anschluss zufrieden. „Die Diskussionen waren sehr konstruktiv. Es sind viele gute Hinweise und Ideen eingegangen und zwar nicht nur bei der Veranstaltung, sondern auch im Vorfeld online über die städtische Beteiligungsplattform. Diese werden jetzt ausgewertet und fließen in die weitere vertiefende Bearbeitung der Rahmenplanung mit ein. Es ist ein gelungenes Beispiel für eine öffentliche Beteiligung“, betonte er.
Bei den Diskussionen zeigte sich zum Beispiel, dass die mögliche Verlängerung des Bahnsteiges insgesamt begrüßt wurde, genauso die direkte Verknüpfung der ÖPNV-Haltestelle mit den Bahnsteigen. Zudem gab es Hinweise zur Wegeführung und Ideen zur Gestaltung des Engelplatzes. So wurde u. a. diskutiert, ob dieser autofrei sein könnte.
Öffentliche Beteiligung fast abgeschlossen
Bereits im Vorfeld der Planungswerkstatt konnten Interessierte ihre Anmerkungen online auf der städtischen Beteiligungsplattform eintragen. Hierbei wurden fast 200 Kommentare abgegeben. Mit der gestrigen Veranstaltung ist die öffentliche Beteiligung der Rahmenplanung fast beendet. Nur die umliegenden Gewerbetreibenden können noch bis Freitag, 23.02.2024 ihre Meinung äußern.
Ausblick
Im nächsten Schritt wertet das Planungsbüro die gesammelten Hinweise aus und erstellt im Laufe des Jahres den Rahmenplan. Dabei werden die einzelnen Maßnahmen der Pläne auch separat betrachtet, um herauszuarbeiten, welche Zwischenschritte zu welchem Zeitpunkt umsetzbar sind und welche Punkte auch unabhängig der möglichen Szenarien angegangen werden sollten.
Gleichzeitig wird es u.a. Gespräche mit den Vertretern der Deutschen Bahn geben, um mit ihnen die städtischen Konzeptionen zu besprechen. Die Deutsche Bahn ist bereits seit letztem Jahr in die Erstellung der Rahmenplanung und der Varianten eingebunden.
Hintergrund
Die Stadt Jena erstellt derzeit mit einem Planungsbüro seit 2023 einen Rahmenplan für das Bahnhofsumfeld sowie die westbahnhofstraße und Schillerstraße einschließlich Engelplatz zum Stadtzentrum. Hintergrund ist, dass der westbahnhof als Tor zur Stadt nicht zuletzt aufgrund des großen Neubaus der Zeiss AG mit den damit verbundenen neuen Straßen, der perspektivisch geänderten Busführung und einer erhöhten Anzahl von Fahrgästen an Bedeutung gewinnt. Entsprechend soll das Areal attraktiver werden.
Flexible Konzeption
In der Rahmenplanung wird eine unverbindliche Planungsvision mit einem Zeithorizont von 5 bis 30 Jahren erarbeitet. Es werden unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten in Abhängigkeit der Flächenverfügbarkeiten und Mitwirkungsbereitschaft Dritter aufgezeigt. Im Ergebnis soll als Leitfaden für die Entwicklung des Planungsraums eine flexible Konzeption entstehen, in der folgende Themenbereiche gebündelt werden:
- städtebauliche Gestaltung (z. B. Gebäude und Plätze)
- Neuordnung von Nutzungen (z. B. Gewerbe und Bahn)
- verkehrlichen Funktionen (z. B. Fuß- und Radwege, Bike+Ride, ÖPNV und Autoverkehr)
- Schaffung von Grün- bzw. Freiflächen (z.B. Grüner Platz mit Sitzgelegenheit)