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foodsharing

Insgesamt werden in Deutschland entlang der Lebensmittelversorgungskette insgesamt etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr weggeworfen.

Nach der erste Bericht der Bundesregierung über Lebensmittelabfälle von 2022, entstand der überwiegende Anteil an weggeworfenen essbaren Lebensmitteln sowie Schalen, Blätter, Knochen oder Kaffeesatz in privaten Haushalten (rund 59 Prozent). Weitere 17 Prozent Lebensmittelabfälle fielen in Restaurants, der Gemeinschaftsverpflegung oder dem Catering an, gefolgt von etwa 15 Prozent in der Verarbeitung von Lebensmitteln, rund sieben Prozent im Handel und ungefähr zwei Prozent in der Landwirtschaft. In der Landwirtschaft werden überschüssige und verdorbene Lebensmittel nach einer Studie des Thünen-Instituts meist nicht als Abfall entsorgt, sondern betrieblich verwertet (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).

Der Bericht an die EU-Kommission wurde im Auftrag des für das Abfallrecht federführend zuständigen Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes vom Statistischen Bundesamt und mehreren Forschungsinstituten erstellt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat diesen Prozess eng begleitet (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).

foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und ein nachhaltiges Ernährungssystem einsetzt. Dabei steht das Ziel, die Verschwendung von Lebensmitteln zu beenden, an erster Stelle.

Warum? Weil dabei geht es nicht nur um die Lebensmittel die weggeworfen werden, sondern auch um die Verschwendung von Energie, der zeitliche Aufwand und Ressourcen, die z.B. für Anbau, Ernte, Verpackung, Transport und Lagerung notwendig waren. Laut einer Schätzung des WWF werden 10 % aller Treibhausgasemissionen weltweit allein durch das Wegwerfen von Lebensmitteln verursacht. Die Verschwendung findet dabei entlang der gesamten Wertschöpfungskette statt: Beim Anbau, der Ernte, der Weiterverarbeitung, dem Verkauf und beim Endverbraucher.

foodsharing sensibilisiert für das Thema, bei allen Akteur*innen, mit denen die Initiative in Kontakt steht. Bei unterschiedlichen Aktionen machen wir auf die unglaubliche Verschwendung in der Gesellschaft aufmerksam und bieten Lösungsansätze an. Ziel ist es, auf persönlicher und politischer Ebene Aufklärung, Umdenken und verantwortliches Handeln anzustoßen für die Wertschätzung der Lebensmittel und mehr Nachhaltigkeit.

Über 450.000 registrierte Nutzer*innen und mehr als 100.000 Freiwillige, sogenannte Foodsaver*innen, machen die Initiative mittlerweile zu einer internationalen Bewegung. Es kooperieren über 11.000 Betriebe, bei denen bisher schon 65 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Verschwendung bewahrt worden sind. Täglich finden etwa 5.000 weitere Abholungen statt.

Die Plattform foodsharing.de basiert auf ehrenamtlichem Engagement. Das Retten und Teilen von Lebensmitteln findet geldfrei statt. Dabei sorgt der gemeinnützige foodsharing e.V. als Dachverband und Betreiber der Webseite dafür, dass diese unkommerziell und ohne Werbung bestehen bleibt (Quelle: Foodsharing e.V.).

In Jena organisieren etwa 150 Menschen monatlich 250 Abholungen. Die sogenannten  Foodsaver*innen retten dabei pro Woche knapp 1 t Lebensmittel und bringen diese zu den Fair-Teilern. Gleichzeitig wird in verschiedenen Arbeitsgruppen gearbeitet, um neue Betriebe zum Mitmachen zu begeistern, Bildungsarbeit zu leisten oder neue Mitglieder einzuarbeiten.

Ein Fairteiler befindet sich im Grünen Haus (Schillergäßchen 5), darüber hinaus finden wochentags öffentliche Verteilungen statt:

  • Dienstag ab 16:15 Uhr, DRK-Seniorenzentrum, Ernst-Schneller-Straße 10
  • Mittwoch ab 16:30 Uhr, Ortsteilrat Wenigenjena, Karl-Liebknecht-Straße 30
  • Donnerstag ab 16:15 Uhr, Stadtteilbüro Winzerla, Anna-Siemsen-Straße 49
  • Freitag ab 16:30 Uhr, Magdelstube, Magdelstieg 23

Weitere Informationen finden Sie auf der foodsharing Jena Website.

Die Stadt Jena bekennt sich zu einer höheren Wertschätzung von Lebensmitteln und zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung. Als Symbol der Partnerschaft zwischen foodsharing Jena und der Stadt Jena, haben die beiden Partner eine Motivationserklärung unterzeichnet (siehe downloads).

Die foodsharing-Initiative ist hin und wieder in den lokalen Medien zu sehen und zu hören. Die Corona-Pandemie stellte auch die foodsharing-Initiative vor große Herausforderungen. Unter Links finden Sie diverse Medienberichte zur foodsharing Jena Gruppe, unter anderem mit Beiträgen zu den Aktivitäten während der Corona-Beschränkungen.