#1930-2019

Beschreibung des Mangels

Es gibt an dieser Stelle jeden Tag lebensgefährliche Situation für Fahrradfahrer, die in Richtung Fürstengraben unterwegs sind. Ich wurde gerade wieder einmal fast von einem Transporter umgefahren. Viele, schätzungsweise 80%, der Autofahrer, die an dieser Stelle auf die Ampel zufahren, spüren einen sehr starken inneren Drang, Radfahrer zu überholen, egal ob gerade Gegenverkehr kommt oder nicht und obwohl es ihnen angesichts der meistens roten Ampel sowieso keinen Vorteil bringt. Wenn Gegenverkehr kommt, scheren sie früher wieder ein und kommen z.T. bis auf einige Zentimeter an die Radfahrer ran. Das alles bei hoher Geschwindigkeit. Tun Sie endlich etwas, bevor es hier die ersten ernsthaften Unfälle zu beklagen gibt. Schaffen Sie endlich eine vernünftige Infrastruktur für den Radverkehr!

Details des Mangels

Kategorie
Straße/Gehweg/Radweg
Status
Geschlossen
Abteilung
Straßenverkehrsbehörde
Geokoordinaten
50.931035210433, 11.587263643742

Anmerkungen / Status Änderungen

Mangel wurde gemeldet.

Vielen Dank für den Hinweis. Wir geben den Hinweis zum Verkerhsverhalten an die Polizei weiter und werden um Verkerhsüberwachungsmaßnahmen bitten.

Gleichzeitig geben wir den Hinweis an die Verkehrsplanung weiter, die bereits einen Prüfauftrag zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur im Damenviertel erhalten hat.

Der Mangel wurde migriert, dadurch hat sich die ID geändert. Die alte ID war: #2006-2019, die neue ID ist: #1930-2019.

Kommentare

Ich staune immer wieder wie leichtsinnig und todesmutig sich Fahrradfahrer selbst in Gefahr bringen.
Habe selbst schon einen Fahrradfahrer gesehen der in der Straßenmitte die gesamte Strecke der Karli bis Jena Ost Ortsausgang eine Autoschlange von 40 Autos hinter sich erzeugt hat.
Die Polizei hat ihn dann positiv auf Drogen getestet.
Trotzdem denke ich, dass eine eigene Infrastruktur für Fahrradfahrer sinnvoll ist. Habe hier auch schon sinnvolle Vorschläge gelesen.
Zu Beispiel könnten einige Parallel Straßen der Karli Fahrrad Straßen werden.

Andere Idee:

Parkplätze der Karli weg, Radwege und Bäume hin und die Parkflächen in und um die Wohngebiete zum Anwohnerparken deklarieren.
Bei Post und Imbiss Ladeflächen schaffen. Das passt nur leider nicht jedem.

<p>Also irgendwie sind das alles tolle Ideen und Wünsche. Schön wäre es , wenn die Ideen auch praktisch umsetzbar wären. Eine neu gebaute Straße wie die K.-Liebknecht-Straße kann doch nicht schon wieder umgebaut werden. Oder geht es doch um den Bibliotheksplatz?</p>

<p>Wie auch immer: Die Stadtverwaltung wird bei der Polizei nachfragen, ob dei subjektiven Eindrücke einzelner Beschwerdeführer sich auch im Unfallgeschehen widerspiegeln. Wenn ja, werden die konkreten Ursachen ermittelt und Abhilfemaßnahmen ursachenspezifisch erarbeitet.</p>

<p>Nach ein Hinweis:</p>

<p>Fahrradstraßen werden nur dort eingerichtet wo der Radverkehr die dominierende Verkehrsart ist, oder dies alsbald zu erwarten ist.</p>

Ist es aus Ihrer Sicht zeitgemäß, dass die Radverkehrsorganisation immer erst dann überdacht wird, wenn hinreichend viele Sach- und Personenschäden vorliegen? Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man als Radfahrer nie ausweichen sollte, wenn Autofahrer Vorfahrtsregeln und ähnliches gegenüber Radfahrern missachten, nur damit ein polizeilich dokumentierbarer Schaden entsteht, der zusammen mit dem Opfer anderer "Freiwilliger" möglicherweise nach Jahren der Planung und Abwägung (siehe Camsdorfer Brücke) zu einer Verbesserung führt, in deren Genuss man dann noch mit seinem Invaliden-Dreirad kommen könnte?
Gerade mit Blick auf die begrenzten Flächen sollte doch eine vorausschauende und gezielte Verschiebung der Attraktivität im Interesse der Verkehrsplanung sein. Wenn mehr Autofahrer im Stau stehen und neben sich Radfahrer auf gut geplanten und sicheren(!) Radverkehrsflächen vorbeizischen sehen, steigt doch nur die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehr Leute ein Fahrrad oder wenigstens E-Bike anschaffen und so die Verkehrssituation entspannen. Andere Städte und Länder schaffen das längst.
"Gut geplant" und "sicher" sind jedoch Attribute, die in Jena für die wenigsten Radverkehrsflächen entlang von Autostraßen zutreffen und das hat sicher nicht immer mit Engpässen bei der Finanzierung vernünftiger Konzepte zu tun (siehe Rudolstädter / Kahlaische Straße).

Das eigentlich erschreckende ist doch, dass gerade eine neu gebaute Straße wie die Karl-Liebknecht-Straße sich als derartige Fehlplanung entpuppt. Auch vor ein paar Jahren war ja bereits bekannt, dass es eine eher schlechte Idee ist, den Radverkehr auf den leidig schmalen "Schutzstreifen" zu kanalisieren, wenn man direkt daneben Parktaschen platziert, mit deren Beparkung die meisten Autofahrer*innen so überfordert sind, dass nicht selten die Außenspiegel oder Räder in den Lichtraum des Schutzstreifens ragen. Ganz zu schweigen von sich öffnenden Fahrzeugtüren.
Auch die Idee, die Schutzstreifen per Markierung auf Gehwege zu leiten und dort ohne weitere Führung im Fußgängergetümmel münden zu lassen, hätte in der Planungsphase als nicht zukunftstauglich erkannt werden können. Dass großzügige Bordabsenkungen vor Imbissen nicht wenige Zeitgenossen zum illegalen Kurzzeitparken ihres kfzs auf dem Gehweg bzw. genau im Verlauf des Radwegs einladen, sollte sich bei sachkundiger Planung eigentlich auch nicht als unvorhersehbare Überraschung darstellen.

Für eine Fahrradfreundliche Innenstadt, sollte man das subjektive Empfinden der Radfahrer in Betracht ziehen und nicht die objektive Unfallhäufigkeit. Ansonsten bleibt es wie es ist. Die Menschen verzichten darauf, das Rad zu nehmen.

<p>Es ist völlig richtig, bei attraktiven Radverkehrsanlagen werden mehr Verkehrsteilnehmer mit dem Rad fahren. In dem Maße wie das subjektive Empfinden zu berücksichtigen ist, muss jedoch auch auf das subjektive Empfinden der Fußgänger, der Autofahrer, der Blinden und Sehschwachen, der Kinder usw. berücksichtigt werden.</p>

<p>Das Problem ist in der Stadt Jena u.a. dass die Verkehrsflächen einfach nicht breit genug sind, um allen Anforderungen entsprechen zu können. Änderungen der Verkerhsanlagen können daher (und aus Gründen der Finanzierung) nur schrittweise erfolgen.</p>

Das "witzige" ist ja, dass selbst an Stellen an denen die Wege breit genug sind, die Infrastruktur für Radfahrer nicht vorhanden ist und sie sich mit Auto und Fußgängern um den Raum kämpfen müssen.

Bestes Beispiel ist ja die erst kürzlich umgestaltete Göschwitzer Straße im Industriegebiet:
7m Straßenbreite ohne Kurven und rechts und links jeweils 3,5m erhöhter Seitenstreifen reichen in Jena nicht aus, um Kraftverkehr, Straßenbeleuchtung, Radwege und Gehwege sinnvoll zu arrangieren. Stattdessen gibt es dort jetzt die wohl breitesten Gehwege, die man als Radfahrer (nie schneller als Schrittgeschwindigkeit!!) mit befahren darf.
Mit Blick darauf darf man innerhalb des engen Stadtgebiets dann wirklich keine Wunder erwarten ;-)

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