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ENVER ŞIMŞEK (geb. 1961) war das erste Opfer des sog. NSU. Der 38-jährige Vater von zwei Kindern wurde am 9. September 2000 vor seinem Blumenstand in Nürnberg mit acht Schüssen aus zwei verschiedenen Waffen niedergeschossen und starb zwei Tage später im Krankenhaus.
ABDURRAHIM ÖZÜDOĞRU (geb. 1952) wurde am 13. Juni 2001 mit zwei Schüssen in den Kopf ebenfalls in Nürnberg getötet und anschließend für das Bekennervideo des sog. NSU fotografiert. Der 49-jährige Vater einer Tochter arbeitete nach dem Studium des Maschinenbaus als Metallfacharbeiter und betrieb gemeinsam mit seiner Frau in der Nürnberger Südstadt eine Schneiderei.
SÜLEYMAN TAŞKÖPRÜ (geb. 1970) wurde nur 31 Jahre alt. Als Kind kam er aus der Türkei nach Deutschland. Er übernahm wenige Monate vor seiner Ermordung den Lebensmittelladen seines Vaters in Hamburg Bahrenfeld. Am 27. Juni 2001 wurde der Vater einer Tochter dort erschossen.
HABIL KILIC (geb. 1963) zog als junger Mann aus Ankara zu seiner Frau nach München, wo auch die gemeinsame Tochter geboren wird. Hauptberuflich arbeitete er in der Großmarkthalle. Zudem unterstütze er seine Frau im gemeinsamen Obst- und Gemüseladen, in dem er am 29. August 2001 durch zwei Schüsse ermordet wurde.
MEHMET TURGUT (geb. 1977), fünftes NSU-Mordopfer, starb am 25. Februar 2004 durch drei Kopfschüsse vor einem Dönerimbiss in Rostock. Der 25-Jährige war erst wenige Woche zuvor von Hamburg nach Rostock gezogen und arbeitete als Aushilfe am Tattag im Imbiss seines Freunds.
ISMAIL YAŞAR (geb. 1955) kam als junger Mann nach Deutschland. Nach Heirat und Geburt der beiden Kinder betrieb er in Nürnberg eine Schneiderei und einen Second-Hand-Laden. Gegenüber der Schule seines Sohns eröffnete er 2002 einen Dönerimbiss. Dort wurde er am 9. Juni 2005 erschossen. Bis zu acht Schüsse wurden auf ihn abgefeuert.
THEODOROS BOULGARIDES (geb. 1964) kam mit seiner Familie 1973 aus Griechenland nach München. Nach Abitur und ausbildung zum Einzelhandelskaufmann arbeitete er bei Siemens und Deutscher Bahn und machte sich später mit einem Schlüsseldienst selbstständig. Am 15. Juni 2005 wurde er in seinem Laden erschossen. Er hinterließ seine Frau und zwei Kinder.
MEHMET KUBAŞİK (geb. 1966) floh als alevitischer Kurde mit Frau und Tochter 1991 aus der Türkei nach Deutschland und erhielt politisches Asyl. Seine Söhne kamen in Deutschland zur Welt, 2003 nahm die Familie die deutsche Staatsbürgerschaft an. Er machte sich mit einem Kiosk in Dortmund selbständig, wo er am 4. April 2006 erschossen wurde.
HALIT YOZGAT (geb. 1985) wurde am 6. April 2006 und damit nur zwei Tage nach Kubaşık mit zwei Kopfschüssen in einem von ihm und seinem Vater betriebenen Internetcafé in Kassel getötet. Er wurde in Kassel geboren, ging hier zur Schule und nahm 2003 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Er besuchte die Abendschule, um dort das Abitur nachzuholen und danach Informatik zu studieren. Yozgat war das jüngste NSU-Opfer.
MICHÈLE KIESEWETTER (geb. 1984) wuchs in Thüringen auf. Sie kam zur ausbildung nach Baden-Württemberg, die sie mit 19 Jahren als Polizistin abschloss. Sie wurde am 25. April 2007 in Heilbronn erschossen und ist das letzte bislang bekannte NSU-Opfer. Die 22-Jährige war mit einem Kollegen im Einsatz, der lebensgefährlich verletzt wurde, aber überlebte. Die Dienstwaffen beider Polizisten wurden später bei Mundlos und Böhnhardt in Eisenach gefunden.
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