Berkeley, Kalifornien
Entstehung der Partnerschaft
Mit der Resolution vom 27.06.1989 entschied sich die Stadt Berkeley für die Städtepartnerschaft mit Jena. Es herrschte großes Interesse am Leben in Ost-Deutschland unter den amerikanischen Bürgern, welches auch durch drei Lehrerinnen aus Jena geweckt wurde, die für jeweils zwei Monate an der University of California (UC) studieren konnten und sich schnell unter die Bewohner Berkeleys mischten.
Eine offizielle Anerkennung der Partnerschaft erfolgte im Mai 2011 durch das Bekenntnis des Jenaer Stadtrates zur Städtepartnerschaft.
Geografie und Gesellschaft
Die Stadt Berkeley ist im County Alameda, in der San Francisco Bay Area in Nordkalifornien gelegen. Sie grenzt im Süden an die Stadt Oakland, im Osten an die Berkeley Hills und im Norden an die Stadt Albany. Berkeley hat 118.000 Einwohner, von denen 42.000 Studenten sind und über 2.000 Professoren.
Nach Angaben des United States Census Bureau beläuft sich das Stadtgebiet auf 45,9 km², wobei 18,8 km² bzw. 40,94 % davon Wasserflächen ausmachen.
Berkeley ist nach Oakland, Fremont und Hayward die viertgrößte Stadt im Bezirk Alameda. Ihren Namen verdankt die Stadt der Universität, welche nach George Berkeley benannt wurde, nachdem ein Student des privaten College of California ein Gedicht des irischen Philosophen auf dem Campus der späteren Universität zitierte.
Bildung und Kultur
Die US-Stadt ist Heimat von vier Universitäten - darunter die University of California - die eine der renommiertesten Hochschulen der Welt ist und bisher 91 Nobelpreisträger hervorgebracht hat.
Es gibt vier High Schools, eine öffentliche und drei private Einrichtungen.
Neben den zahlreichen Bibliotheken der Hochschulen steht der Bevölkerung eine öffentliche Bibliothek zur Verfügung.
Berkeley ist geprägt durch die hohe Anzahl an jungen Studenten und ist schon lange ein Ort für Andersdenkende und kreative Köpfe. Beispielsweise wurde hier, während des Vietnamkrieges, gegen den Einsatz der amerikanischen Streitkräfte protestiert. Seit 1986 gilt die Stadt außerdem als "atomwaffenfreie Zone", wodurch entsprechende Forschungen eingedämmt wurden.
Auch das FreeSpeachMovemententstand in Berkeley.
Jenas Partnerstadt gilt als intellektuelle und kulturelle Hochburg Amerikas, die sich stetig weiterentwickelt und auch in Sachen Kulinarik einiges zu bieten hat. So kommt der auf Nachhaltigkeit und Lokalität setzende Essens-Trend des sogenannten "SlowFood" unter anderen aus der hippen Studentenstadt.
Zweimal wöchentlich findet ein Organic-Market statt, der ausschließlich ökologisch angebaute Lebensmittel anbietet.
Das moderne Berkeley mit seiner Vorreiterrolle in vielen Bereichen des Lebens hat auch uns inspiriert, den ersten Partnerschaftsfilm zu einer der Kooperationen Jenas zu gestalten. Schauen Sie doch in den 07:40 Minuten lange Clip hinein.
Wirtschaft und Tourismus
Die Wirtschaft der Stadt Berkeley ist größtenteils mittelständisch strukturiert. Eine Ausnahme stellen nur die University of California, Berkeley und die durch sie angelockten Großkonzerne wie Bayer und Kaiser dar.
Der Dienstleistungssektor nimmt eine dominante Stellung ein, wobei auch zahlreiche Unternehmen der Pharmabranche und des Metall verarbeitenden Gewerbes für die Wirtschaft von Bedeutung sind.
Die wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt sind nach der UC Berkeley das Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory mit 3.832 Beschäftigten, das Alta-Bates-Krankenhaus mit 2.065 Beschäftigten, die Stadt Berkeley mit 1.569 Beschäftigten, die Schulbehörde Berkeleys mit 1.200 Beschäftigten und die Bayer AG mit 1.101 Beschäftigten.
Berkeley ist eine Studentenstadt, aber auch für Touristen aus aller Welt eine Reise wert.
In Jenas Partnerstadt gibt es zahlreiche Museen. Zu den bekanntesten gehören das Berkeley Art Museum & Pacific Film Archive und die Lawrence Hall of Science, die sich beide auf dem Campus der UC Berkeley befinden. Das Glockenspiel des Universitätsglockenturm ist ein besonderes Highlight.
Berkeley ist mit seinem Jachthafen ein beliebtes Wassersportzentrum. Sehenswert sind der Rosengarten, der botanische Garten und das Kunstmuseum der Universität.
Beziehungen USA zu Deutschland
Die Bundesrepublik pflegt seit vielen Jahren einen intensiven, freundschaftlichen Kontakt mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Die beiden Staaten sind Handels- und Wertepartner, wobei die USA größter Abnehmer deutscher Exporte ins Ausland und Deutschland wiederum wichtigster Handelspartner der USA in Europa ist.
Diese Tatsache ist bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zurückzuführen, als die Vereinigten Staaten wirtschaftliche und politische Hilfestellungen für die Bundesrepublik leisteten.
Geprägt ist das starke Verhältnis heute vor allem durch die transatlantische Sicherheitsgemeinschaft NATO. Auch die Regierungschefs beider Staaten sowie die Parlamente stehen im regelmäßigen und intensiven Austausch.
Dank zahlreicher Austauschprogramme können Künstler, Wissenschaftler, Schüler und Studenten gemeinsam an Projekten arbeiten und sorgen genau wie die, über 200 Städtepartnerschaften zwischen den Ländern, für eine lebendige und erfolgreiche Partnerschaft.
Projektauswahl
Prägend für beide Städte sind ihre Universitäten, die dank der partnerschaftlichen Beziehung zwischen Jena und Berkeley ebenfalls schon langjährig Kontakte pflegen und deren Zusammenarbeit seit 2015 auch vertraglich festgehalten ist. Studenten wird ein gebührenfreier Austausch an der Universität Berkeley ermöglicht.
Studierende aller Fakultäten haben die Chance auf solch einen Aufenthalt und auch an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena haben Gäste aus Berkeley die Möglichkeit, die renommierten Forschungen rund um Optik, Photonik, Nanotechnologie aber auch Geschichte und Soziologie besser kennenzulernen.