Zeit für einen Ausflug ins Museum!
Am 21. Mai 2023 ist der Internationale Museumstag in Deutschland. Deshalb möchten wir in unserem heutigen Beitrag den Blick auf die Städtischen Museen Jena richten, deren Angebote Sie am kommenden Sonntag kostenfrei nutzen können!
Unsere Museen kuratieren neben den Dauerausstellungen nicht nur mehrfach jährlich spannende Wechselausstellungen, sondern erarbeiten auch allerhand Begleitprogramme, Veranstaltungen, Führungen und verschiedenste Angebote für Kindergartengruppen, Schüler:innen und alle, die einen tieferen Einblick in die vielfältigen Themen nehmen wollen. Es stellt sich heute vor: das Team der Museumspädagogik!
Egal ob Groß oder Klein: jeder ist in den Städtischen Museen Jena willkommen! Damit sich alle eingeladen fühlen, erarbeiten wir, das Team der Museumspädagogik, im Hintergrund verschiedene ausstellungsbegleitende Angebote für Jung und Alt, wobei wir auch unsere Wechselausstellungen nicht auslassen. Selbst wenn einige Ausstellungen nur wenige Monate bestehen bleiben, investieren wir viel Zeit, um den Besuchenden eine breite Palette an Angeboten zu bieten, welche ihnen helfen soll, den Ausstellungsobjekten und -themen näher zu kommen.
Museen sind Tore in andere Welten. Sie können die Besucher:innen auf eine Reise durch die Zeit schicken und die Sinne berühren. Jene Einrichtungen sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken und kommen in den unterschiedlichsten Formen von der Kunst bis hin zur Naturkunde daher. Somit hält die Vielfalt der Museen für alle etwas bereit. Allein die Städtischen Museen bieten mit der Kunstsammlung, der Stadtgeschichte und dem Romantikerhaus in Jena drei verschiedene Ausstellungsarten an.
Das Stadtmuseum Jena
Die Stadt Jena hat eine lange und vielfältige Geschichte. Diese darzustellen, ist die Aufgabe des Stadtmuseums Jena. In der Dauerausstellung und den regelmäßigen Wechselausstellungen werden unterschiedliche Aspekte der Stadtgeschichte beleuchtet: die Sieben Wunder Jenas haben ebenso ihren Platz bei uns im Haus gefunden wie die Geschichte Jenas im Mittelalter mit ihren Klöstern, Kirchen und dem Jenaer Handwerk. Aber auch Jenas Weg in die Moderne, die Industrialisierung sowie der damit verbundene rasante Anstieg der Bevölkerung Jenas mit all seinen Problemen und Konflikten wird in unserem Haus gezeigt.
Das Stadtmuseum Jena sieht seine Aufgabe aber nicht nur darin, die Geschichte Jenas darzustellen, sondern auch immer wieder zur Disposition zu stellen. Die Institution Stadtmuseum sieht sich also als Teil der Stadtgesellschaft Jenas, die stets ihre eigene Geschichte reflektiert und neu bewertet. In diesem Spannungsfeld zwischen dem Museum und seinen interessierten Gästen steht die Museumspädagogik, deren genuine Aufgabe die Vermittlung von Wissen darstellt.
Seit April 2023 bin ich, Christian Hermann, neu im Team der Museumspädagogik Stadtgeschichte. Als studierter Historiker der Zeitgeschichte finde ich es unglaublich spannend, mich mit jüngeren und älteren Besuchenden über die Geschichte Jenas auszutauschen. Selbstverständlich kommen auch die anderen Epochen nicht zu kurz. Erstaunt bin ich immer wieder, mit wie viel Wissen über die Sieben Wunder Jenas Kindergarten- und Grundschulgruppen zu uns kommen. Trotzdem lernen Sie bei uns auch noch neue Details, die sie durch viele Fragen herausfinden können.
Gebannt lauschen die kleinsten und kleinen Gäste unseren Ausführungen zum Leben im mittelalterlichen Jena, das sich manchmal gar nicht so sehr von unserem heutigen Lebensalltag unterschied. Andere Aspekte, wie die Reinigung der Straßen durch die Leutra, sind für sie schwer vorstellbar. Umso schöner ist es, wenn unsere kleinen Gäste die Erzählungen im Museum im heutigen Stadtbild noch wiedererkennen können. Als Stichworte seien hier nur die Johannisstraße und der dortige Wasserlauf erwähnt.
In der Museumspädagogik vermitteln wir unser Wissen in einem partizipativen Ansatz, d. h. unsere Gruppen werden stets zum Mitmachen, Selbermachen angeregt. Dies bereitet mir sehr viel Freude und ich freue mich, Teil des Teams der Museumspädagogik zu sein!
Die Kunstsammlung Jena
Die Ausstellung der Kunstsammlung Jena ändert sich regelmäßig. Somit müssen jederzeit neue Vermittlungsangebote bereitgestellt werden, welche sich nicht nur an die Öffentlichkeit richten, sondern auch an Kindergärten, Schulen und die Universität. Um dies zu gewährleisten bin ich, Laila Poley, seit nun 2 Monaten als Vertretung der Museumspädagogik der Kunstsammlung Jena aktiv.
Hinter den Kulissen entwickle ich Konzepte zur Vermittlung der Inhalte und auch ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit fällt in meinen Aufgabenbereich. Nach einer erfolgreichen Konzepterarbeitung werden einige Jenaer Einrichtungen direkt angeschrieben. Die Museen besitzen auch einen Bildungsauftrag und somit ist es mir wichtig, die Jungend an das Thema Kunst heranzuführen und sie dafür zu begeistern. Dabei darf ein praktischer Teil in den pädagogischen Angeboten der Kunstsammlung nicht fehlen. In der Museumswerkstatt bekommen Schüler:innen die Möglichkeit, sich nach einem Besuch in der Kunstausstellung kreativ auszuleben. Besonders unsere aktuelle Sonderausstellung zu dem französischen Fotographen Charles Fréger „Wilder Mann“ lädt die Künstlermäuse dazu ein, sich selbst in Fantasiewesen zu verwandeln. Regelmäßig entstehen bunte Masken, mit denen sie sich in „Wilde Männer“ verwandeln können. Es bereitet mir große Freude, das Leuchten in den Augen jener Menschen zu sehen, die durch unsere Ausstellungen gehen, sich an der Kunst erfreuen und sich von den Bildern zu eigenen künstlerischen Schaffen inspirieren lassen.
Das Romantikerhaus Jena
Im Romantikerhaus Jena bin ich, Dennis Pieter, der jüngste Zuwachs. Als studierter Indogermanist und Philosoph besetze ich nun die Stelle der Museumspädagogik und arbeite, wie meine Kolleg:innen, Konzepte aus, die die Inhalte sowohl der Dauer– als auch der Wechselausstellungen vermitteln sollen. Zudem bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, was beim Romantikerhaus die besondere Schwierigkeit der relativen Abgelegenheit von den anderen städtischen Museen zu bewältigen hat.
Das Romantikerhaus Jena hat einen sehr spezifischen Gegenstand zum Inhalt, nämlich die Jenaer Frühromantik um 1800. Es ist nicht nur eine Zeit des Aufbruchs, ausgelöst durch die Französische Revolution, sondern auch eine erste Reaktion auf Industrialisierung und Moderne überhaupt. Die Naturwissenschaften hatten ihren Siegesmarsch bereits angetreten, die Epoche der Aufklärung galt vielen als obsolet – kurzum war für die ersten Romantiker klar, dass die im 18. Jahrhundert beliebt gewordene Ablehnung der Religion und Mythologie etwas ignorierte, das für das Menschsein wesentlich ist. Hiervon ausgehend klingt das Thema des Romantikerhauses gar nicht mehr so speziell und nischig. Das, was die Romantik ausmacht, ist in vielen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft heute noch wirksam – wenn auch subtiler. Besucher:innen des Romantikerhauses teilen sich in ihrem Zugang zum Thema interessanterweise in Altersgruppen auf: Die Älteren sind oft bestrebt, biographische Details der einzelnen Frühromantiker herauszufinden und sich mit ihnen identifizieren zu können, während die Jüngeren schnell über die allgemeinere Dimension der Romantik ansprechbar sind. Dieser Spagat treibt auch mich zu immer weiterer Bildung, worüber ich mich freue und hoffe, den Charme dieser Arbeit nicht missen zu müssen!
Auch wenn wir in verschiedenen Bereichen arbeiten, versteht sich die Museumspädagogik als Team. Häufig schließen wir uns zusammen, um die Ausstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, und entwickeln hin und wieder auch gemeinsame Konzepte. Wir freuen uns über jeden, welcher auch unsere öffentlichen Angebote nutzt, und hoffen, Sie bald in unseren Museen begrüßen zu können!
Wann haben Sie zuletzt an einer Führung durch die Ausstellungen der Städtischen Museen Jena teilgenommen? War Ihr Kind schon einmal in der Museumswerkstatt? Und wussten Sie überhaupt, welche Bandbreite die Vermittlungsarbeit des Stadtmuseums, der Kunstsammlung und des Romantikerhauses Jena ausmacht? Berichten Sie davon in unseren Kommentaren!
Wir hoffen, Sie fühlen sich inspiriert, das Angebot unserer Museumspädagog:innen bald einmal – vielleicht schon zum Internationalen Museumstag – zu nutzen, und danken dem Team für diese interessanten Einblicke!