Rahmenplan
Während der Bebauungsplan lt. BauGB (§§ 8 ff.) eine verbindliche Bauleitplanung darstellt, ist ein Rahmenplan ein fakultatives, formfreies, zunächst lediglich informelles Planungsinstrument. Er stellt in groben Zügen die favorisierten Entwicklungsperspektiven eines Stadtteils dar.
Die Beteiligten im Planungsprozess haben sich entschieden, das Instrument „Rahmenplan“ zu nutzen. Er ist insoweit als Vorstufe zum Bebauungsplan anzusehen. Beide – Rahmenplan und Bebauungsplan – sind bzw. werden durch Stadtratsbeschluss kommunal verbindlich.
Die zehn Grundsätze und der Rahmenplan bilden die Leitlinien für die Entwicklung des EichplatzAreals.
Die Erarbeitung des Rahmenplanes oblag dem Planungsbüro Albert Speer + Partner GmbH, Frankfurt/Main (AS+P). Ausgewählt wurde es aus deutschlandweit angefragten Büros, die sich, ihre Referenzen und Planungsansätze in Jena vorstellten.
Der Rahmenplan für das EichplatzAreal ist das Destillat aus den zehn Grundsätzen und den Diskussionen des Werkstattgremiums.
Das Werkstattgremium hat in seiner ersten Sitzung am 30.7.2016 fünf – grundsätzlich unterschiedliche – Entwicklungsrichtungen identifiziert:
1. Entwicklung mit großem Schwerpunkt Freiraum
2. Entwicklung in Anlehnung an das historische Bild
3. Entwicklung eines Bildes im Sinne der Moderne
4. Entwicklung eines neuen Bildes – Polygonale Neuordnung
5. Entwicklung eines neuen Bildes – Freistellung JenTower
Zu jeder Entwicklungsrichtung wurden mehrere Varianten erarbeitet (in Summe 27).
Nach Sichtung und Diskussion wurde je eine Variante aus folgenden Zielrichtungen weiter verfolgt, die anderen hingegen verworfen:
Die Weiterentwicklung der Denkansätze mündete in den Ergebnissen der Zweiten Aktivwerkstatt am 2.9.2016, nach der nur noch zwei Strukturvorschläge weiter vertieft werden sollten:
Ausstellung Rahmenplan
September 2016
In der Zeit vom 19. - 30.9.2016 konnte sich die interessierte Öffentlichkeit über die beiden Vorzugsvarianten für den städtebaulichen Rahmenplan bei einer Ausstellung im Rathaus und im Internet informieren und diese diskutieren. Insgesamt besuchten ca. 1.600 Menschen die Ausstellung. Dabei gingen fast 400 Hinweise und Anregungen schriftlich und 22 online ein. Diese wurden durch StadtLabor ausgewertet, im Werkstattgremium intensiv diskutiert und bei der finalen Fassung des Rahmenplans berücksichtigt.
In einer weiteren Werkstatt – am 7.10.2016 – einigte man sich auf lediglich einen noch fortzuentwickelnden Vorschlag:
In der Werkstatt am 4.11.2016 wurde insbesondere der Übergangsbereich zum Hochhaussockel thematisiert. Gleichzeitig entstand die Idee der vier Plätze in den Anschlussbereichen des Areals als Übergang zur Altstadt.
In der Folge wurde die Vorzugsvariante weiterentwickelt, u.a. mit Blick auf die nach Westen ansteigenden Hochpunkte.
Die von AS+P erarbeiteten Planungen wurden vom Stadtrat im Februar 2017 als städtebauliche Grundlage für die Entwicklung des EichplatzAreals bestätigt.
Der Rahmenplan beschreibt unter Berücksichtigung der verkehrlichen Erschließung sowie einer dem Anspruch an eine hohe Aufenthaltsqualität gerecht werdende Freiraumgestaltung allgemeine städtebaulich-räumliche Ziele. Es wurden vier Varianten erarbeitet, die sich lediglich in der Höhenausbildung der zu errichtenden Gebäude unterscheiden. Die Vorzugsvariante sieht die Errichtung dreier Hochpunkte (bis zu 10, 14 und 20 Geschosse) im westlichen Teil (= Baufeld „A“) in direkter Nachbarschaft zum JenTower vor.
In fünf polygonalen Parzellen (A, B, C, D, E) verteilen sich bis zu 40.000 m² Bruttogeschossfläche und gestatten zur Stärkung und Aufwertung der Jenaer Innenstadt einen kleinteiligen Branchen- und Nutzungsmix aus Wohnen, Büro, Einzelhandel sowie Gewerbe, Hotel und Kultur.
Neben der Bebauung der Parzellen trifft der Rahmenplan auch Aussagen zur Gestaltung der umliegenden öffentlichen Räume, welche im Eigentum der Stadt verbleiben.
Das Areal bleibt oberirdisch autofrei, der ruhende Verkehr soll in Tiefgaragen Platz finden.