Adern von Jena
Ausgangspunkt
Die Saaleauen sind im Bereich der Innenstadt denkmalgeschützte Parkanlagen aus den 1950er Jahren – das Jenaer Paradies und die Rasenmühleninsel –, weiter südlich naturnahe Auenlandschaften. Über eine Strecke von etwa fünf Kilometern zwischen dem Bahnhof Jena-Paradies und dem Heizkraftwerk Winzerla legt sich das Band aus Fernwärmeleitungen wie eine Barriere zwischen die Auenlandschaft und den Siedlungsraum. Teilweise dicht über dem Boden verlaufend, teilweise aufgeständert, sind sie eine der Hauptversorgungsadern der Stadt.
Auch zukünftig ist eine Verlegung dieser Leitungen unter die Erde nicht vorgesehen. Trotz ihrer essenziellen Bedeutung erfreuen sich diese technischen Bauwerke im Allgemeinen keiner großen Beliebtheit. Gegensätzlicher könnten diese beiden prägenden Raumelemente kaum sein: die organischen, teilweise lieblichen Saaleauen, viel frequentiert und als Naherholungsraum geschätzt auf der einen Seite und die technischen, funktionalen Fernwärmeleitungen auf der anderen – ein Gegensatz mit Potenzial?
Vision
Eine Idee der Adern von Jena ist es, diesen Gegensatz zwischen dem Organischen, Lieblichen und Geschätzten – den Saaleauen – und dem Technischen, Notwendigen und Ungeliebten – den Fernwärmeleitungen – als Chance für Entwicklung und Veränderung zu begreifen. Denn der unvoreingenommene Blick kann in diesem Gegensatz durchaus eine ästhetische Qualität erkennen. Also, warum die Leitungen wegwünschen und verstecken?
Adern von Jena verfolgt die gegensätzliche Strategie der Integration und Inszenierung. Viele kleine Projekte entlang der Fernwärmetrasse, entwickelt in einem Netzwerk aus Partner*innen und realisiert von unterschiedlichsten Akteuren der Stadt wie Kunstschaffende, schulen, Vereine, Unternehmen und Institutionen, sollen nach und nach zu einem positiven Image der Fernwärmeleitungen führen und zu einer Qualifizierung ihrer Umgebung beitragen.
Umgesetzt wird das Projekt als Gemeinschaftsprojekt zwischen der Stadt Jena, den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck und JenaKultur sowie Bürger*innen und lokalen Akteure aus Wirtschaft, Kultur und Verwaltung.
Konkrete Projekte und vieles Interessante mehr, können Sie auf dieser Webseite nachlesen.