JENA DIGITAL SUMMER SUMM_IT 2023 Digitale Transformation der Arbeitswelt: Zusammenarbeit neu gedacht
Unter dem Motto "Digitale Transformation der Arbeitswelt: Zusammenarbeit neu gedacht" fand am 31.08.2023 das Jena Digital SUMMER SUMM_IT in der Villa Rosenthal statt.
Mitglieder und Partner unseres Netzwerks waren dazu eingeladen, über die neuen Herausforderungen der Arbeitswelt im Kontext globaler Entwicklungen zu diskutieren. Themen wie Remote-Arbeit, Künstliche Intelligenz, Fachkräftemangel und die Vorteile von Zusammenarbeit in Netzwerken für die gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen waren Themen des diesjährigen Sommerfests.
Dazu wurde in drei Panels gemeinsam diskutiert:
Panel I: Sprunginnovation KI: Turbo für die (Digital-)Wirtschaft?
Zur Diskussion standen Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) im betrieblichen Einsatz.
Gäste waren Stephanie Hänsch (Accenture), Christian Grötsch (dotSource) und Christian Müller (Proagile). Stephanie Hänsch vertrat als Managing Director die Perspektive eines globalen Digitalunternehmens, das im Alltag der Wissens- und Beratungsarbeit längst KI-Werkzeuge einsetzt und dazu sein Personal qualifiziert. Christian Grötsch schilderte als Gründer und Geschäftsführer der dotSource SE wie Projektteams gefordert sind, den Einsatz neuer KI-Anwendungen zu forcieren - bei Strafe des Untergangs im Wettbewerb. Für den agilen Unternehmensberater Christian Müller mit Start-Up-Biographie, sind verschiedenste KI-Anwendungen längst ein Segen. Dadurch realisiert er sein Unternehmen als Selbständiger mit Medienproduktion, Terminverwaltung, Steuerangelegenheiten und Beratungsalltag hocheffizient.
Dieser optimistisch stimmenden Praxis wurde eine skeptische Beurteilung der Wirtschaftschancen gegenübergestellt. Nur gestreift - und mehr oder weniger als bewältigbar angesehen - wurden gängige Bedenken der "KI als Jobkiller" oder der "KI als Reproduktionsmaschine bestehender Vorurteile". Stark zugestimmt wurde der These, dass deutsche Unternehmen (mit wenigen Ausnahmen wie DeepL) zur KI-Nutzerrolle verdammt sind.
Tatsächlich lassen die neuesten Erhebungen des ZeTT-Radars erkennen*, dass die KI-Nutzung zunimmt, aber die grundsätzliche Skepsis und bisherige Investitionszurückhaltung kaum nachlässt. Hintergrund dafür, so die Meinung der Diskutanten, dass sich andere Volkswirtschaften wie die USA und China viel stärker um umfangreiche Investitionen, Technologieeinführungs- und Schulprogramme kümmern. Auf diese Weise entstünden auch viele neue Geschäftsmodelle rund um KI - nur eben nicht in Deutschland.
Schließlich gab es aus der lebhaften Publikumsdiskussion noch eine Reihe von Hinweisen, die fehlende Fachkräfte und der schweren Zugänglichkeit von KI-Qualifizierungen auf den Plan rief. Bereits bestehende Angebote wie das finnische Lernmodul "Elements of AI" würden allerdings noch viel zu wenig genutzt. Und potenzielle Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen wie das ZeTT und das TZLR blieben bisher auf der Strecke, weil sie die steigende Nachfrage kaum alleine bewältigen können.
Panel 2 „Zusammen ist man weniger allein“ – Unternehmensnetzwerke als vielstimmiges (Wertschöpfungs)konzert oder einheitliche (Wertsteigerungs)stimme?
Von Christian Schädlich, Panelmoderation, ZeTT – Zentrum Digitale Transformation
Im Panel II wurde sich dem Thema erfolgreiche Netzwerkarbeit aus verschiedenen Perspektiven angenähert. Mit Alpha-Analytics und der Telekom MMS traf ein junges Tech-Unternehmen auf einen etablierten Digtal-Player. Ähnlich verhielt es sich bei den Netzwerken, mit dem OptoNet e.V. war die Benchmark im Clustermanagement in Thüringen geladen und traf auf den jungen Gastgeber Jena-Digital e. V. Über die verschiedenen Blickwinkel konnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert werden. Die thematische Bandbreite erstreckte sich von der Mitgliedsmotivation über die Mehrwerte und Aufgaben eines Netzwerkes bis zur gemeinsamen Interessenbildung und Durchsetzung.
Auf dem Podium diskutierten:
Ralf Pechmann (Geschäftsführer, Deutsche Telekom MMS)
Konstanze Olschewski (Geschäftsführerin, Alpha Analytics)
Nora Kirsten (Geschäftsführerin, Optonet e. V.)
Domenique Dölz Clustermanager, Jena Digital e. V.
Motivation: Junge, kleine Unternehmen haben die Chance Kontakte zu schließen die sonst schwer erreichbar wären und gleichzeitig bereichern sie das Netzwerk mit neuen Ideen, Perspektiven und Produkten
Große etablierte Player haben über lokale Netzwerke die Chance sich bei ihrer Region zu revanchieren. Sie profitieren von den verschiedenen Perspektiven der anderen Mitglieder und steigern ihre Irritierbarkeit.
Aufgaben: Clustermanagement bedeutet Beziehungsmanagement, je größer das Netzwerk umso intensiver muss Beziehungsarbeit geleistet werden. Die unterschiedlichen Blickwinkel der Mitglieder müssen sorgsam interpretiert und mit passenden Formaten bedient werden. Ein gutes Gedächtnis für die Bedürfnisse der Mitglieder vorausgesetzt ist Netzwerkarbeit vor allem ressourcenintensiv. Besonders da neben der Arbeit mit den Mitgliedern auch die Außenkommunikation nicht vernachlässigt werden sollte.
Interessen: Politik ist das Bohren dicker Bretter, wusste zu Beginn des 20 Jahrhunderts bereits der Soziologe Max Weber und ähnlich beschrieb es unser Publikum mit Blick auf die politische Außenkommunikation der Netzwerkinteressen. Es reicht nicht einmal zu klingeln, um sich Gehör zu verschaffen, sondern es muss ein penetrantes Dauerklingeln sein. Beharrlichkeit ist also Trumpf. Vom Podium wurde eingebracht, das die einzelnen Unternehmen ihre Interessen im Netzwerk ein Stück zurückstellen müssen, um Synergieeffekte zu erreichen und gemeinsame Interessenbildung voranzutreiben.
Im zweiten Panel stand die Sicherheit gegen Cyberangriffe im Fokus. Hier wurde verdeutlicht, dass der Mensch oft als größte Schwachstelle betrachtet wird. Diskussionen umfassten Social Engineering Taktiken, Maßnahmen zur Förderung von Security Awareness und eine beeindruckende Live-Demonstration von Angreifermethoden.
Panel 3: Wer gewinnt den Cyber War – Im Mittelpunkt jedes Angriffs steht der Faktor Mensch!
Panel 3 stellte die drängende Frage in den Fokus, wie Unternehmen sich effektiv vor Cyberangriffen schützen können. Während technologische Lösungen wichtig sind, wurde betont, dass der größte Unsicherheitsfaktor oft vernachlässigt wird – der Mensch. Er lässt sich nicht einfach durch Konfiguration und Steuerung beheben.
Angreifer setzen gezielte Social Engineering Taktiken ein, um sensible Informationen zu gewinnen und unkompliziert zuzuschlagen. Dies beginnt beim Screening von Social Media Profilen und reicht bis zum Versand von ausgeklügelten Phishing-Mails mit schädlichen Anhängen oder Links.
Nicht nur Social Engineering und dessen bekannten Taktiken boten eine interessante Diskussionsgrundlage. Zur Sprache kamen zudem das aktuelle Lagebild und die Auswertung der aktuellen Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit als Folge des ukraine-Kriegs.
Zusätzlich wurden essentielle Maßnahmen zur Förderung von Security Awareness, deren Umsetzung sowie das ganzheitliche etablieren der Awareness-Kampagnen ausgiebig durch die Referenten Marcel Gersdorf-Wallbaum und Attila Misota (beide Deutsche Telekom MMS) beleuchtet.
Über eine Live-Demonstration im Bereich Social Engineering wurden eindrucksvoll die Methoden der Angreifer verdeutlicht.
Damit bot das Panel wertvolle Einblicke und praktische Tipps, wie Unternehmen sich vor den raffinierten Taktiken von Cyberangreifern schützen können.
Das abschließende Networking beim Abendempfang ermöglichte den Teilnehmenden die Ideen aus den Panels zu vertiefen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Beziehungen zu pflegen.
Agenda
SUMMER SUMM_IT-Session
15:30 Uhr Ankommen der Gäste
16:00 Uhr Begrüßung
16:30 Uhr SUMMER SUMM_IT-Session
17:45 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse
Sommerempfang
18:00 Uhr Ankommen der Gäste
18:30 Uhr Begrüßung
18:45 Uhr Buffet & Networking
SUMMER SUMM_IT 2023 15:30 - 18 Uhr
Panel I: Sprunginnovation KI: Turbo für die (Digital-)Wirtschaft?
Auf geht’s in die Zukunft, die längst Realität ist: In der Diskussion über Künstliche Intelligenz und deren betrieblichen Einsatzmöglichkeiten treffen Geschäftsführerin eines Technologiekonzerns auf agilen Coach und Sozialwissenschaftler auf Geschäftsführer einer großen Digitalagentur. Sie tauschen sich zu Fragen nach dem Innovationscharakter und den Effekten von KI auf die (Digital-)Wirtschaft und die Arbeitswelten der Zukunft aus und wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen!
Wir wollen gemeinsam mit Ihnen:
- kurz mal das KI-Zeitalter ausleuchten
- betriebliche KI-Szenarien diskutieren
- Potenziale von KI für die Wertschöpfung identifizieren
- KI-Grenzen abstecken
- den behutsamen KI-Einsatz für eine nachhaltige Transformation verabreden
Podium
- Stephanie Hänsch | Managing Director, Accenture GmbH
- Christian Grötsch | Gründer und Geschäftsführer, dotSource SE
- Christian Müller | Gründer, Berater, Coach, Podcaster, Proagile GmbH
Moderation
Thomas Engel | ZeTT – Zentrum Digitale Transformation Thüringen
„Zusammen ist man weniger allein“ – Unternehmensnetzwerke als vielstimmiges (Wertschöpfungs)konzert oder einheitliche (Wertsteigerungs)stimme?
Unternehmensnetzwerke sind wichtige Plattformen für Kooperation und Partnerschaften – ob bei der Produktentwicklung, dem Innovationsmanagement, der Kompetenzförderung oder der Stärkung des Standorts. Durch Zusammenarbeit im Netzwerk entstehen vielfältige Synergieeffekte, mit dem Potential Mehrwerte für jedes einzelne Mitglied zu bieten.
Gemeinsam mit Ihnen und unseren Panelteilnehmenden wollen wir die Grundlagen erfolgreicher Netzwerkarbeit diskutieren, um die zukünftige Zusammenarbeit im eigenen Unternehmensnetzwerk zu optimieren.
Folgende Fragen erwarten Sie:
- Welche Aufgaben werden von Netzwerken wahrgenommen?
- Was haben die Mitgliedsunternehmen von gemeinsamen Netzwerken?
- Sind gemeinsame Interessen unter den Mitgliedsunternehmen mehr als der berühmte kleinste gemeinsame Nenner und wie funktioniert Interessenbildung in Netzwerken?
- Wie werden "Netzwerkinteressen" erfolgreich umgesetzt?
Gesprächsteilnehmer
- Ralf Pechmann | Geschäftsführer, Deutsche Telekom MMS
- Konstanze Olschewski | Geschäftsführerin, Alpha Analytics GmbH
- Nora Kirsten | Geschäftsführerin, Optonet e. V.
- Domenique Dölz | Clustermanager, Jena Digital e. V.
Moderation: Christian Schädlich | ZeTT – Zentrum Digitale Transformation Thüringen
Wer gewinnt den Cyber War – Im Mittelpunkt jedes Angriffs steht der Faktor Mensch!
Unternehmen greifen vorzugsweise erst in die Technologische Trickkiste, um sich gegenüber Cyberangriffen zu schützen. Grundsätzlich ist dies auch ein passables Vorgehen und ein Mindestmaß an technologischer Absicherung ist auch elementar. Dennoch vergessen die meisten den größten Unsicherheitsfaktor im Unternehmen, da sich dieser nicht wie eine Sicherheitslösung konfigurieren und steuern lässt. Daher nutzen Angreifer gezielt Social Engineering Taktiken, um Ihre Ziele auszuspionieren oder auch unkompliziert anzugreifen. Beginnend bei dem Screening im Social Media Umfeld, bis hin zum versenden einer perfekt ausgeklügelten Phishing Mail, inkl. schadhaften Anhang oder maliziösen Link. Aber wie kann Security Awareness im Unternehmen etabliert werden und an was muss und sollte man dabei achten. Wir zeigen in einem Kurzen Exkurs, wie Awareness im Unternehmen gelebt wird und verdeutlichen an Beispielen der Telekom, wie große Unternehmen sich gegenüber Risiken schützen
Was Sie erwartet:
Was ist Social Engineering und welche Taktiken sind bekannt?
Aktuelles Lagebild und Auswertung der News
Was macht die Telekom im Bereich Security Awareness und wie wird das gelebt?
Wie Etablieren Unternehmen eine ganzheitliche Awareness Kampagne?
Live Demonstration im Bereich Social Engineering
Moderation
- Marcel Gersdorf-Wallbaum | Senior Security Consultant und Fachlead Training & Awareness, Deutsche Telekom MMS
- Attila Misota | Sales Expert Security und Datenschutz, Deutsche Telekom MMS