„Ohne Sie wäre unsere Stadtgesellschaft um ganz vieles ärmer“

Freiwillige Feuerwehren, Kinderbetreuung, Telefonseelsorge, Kulturvereine – vieles im öffentlichen Leben der Stadt Jena würde es ohne Ehrenamtliche gar nicht oder nicht in der gewohnten Form geben. „Die Stadt ist sich dieser besonderen Bedeutung des Ehrenamtes für unsere Kommune sehr bewusst“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche bei der Feier für ehrenamtlich Tätige im historischen Rathaus. Wenigstens einmal im Jahr wolle er daher mit der Geste dieser Veranstaltung einigen Ehrenamtlichen in Vertretung für die zahlreichen anderen seinen ausdrücklichen Dank aussprechen.

Seit vielen Jahren lädt die Stadt Ehrenamtliche zu einer Dankveranstaltung ein. Mehr als 50 Vereine, Verbände, Dienststellen, Kitas und schulen und auch Einzelpersonen aus Jena hatten Vorschläge für die Teilnahme an diesem Abend eingereicht und Menschen benannt, die ehrenamtlich auf freiwilliger Basis eine besondere Arbeit leisten, die für andere Menschen enorm wichtig ist und anders nicht oder kaum getan werden könnte. Rund 170 Ehrenamtliche waren vorgeschlagen worden, mehr als 100 folgten der Einladung.

Erstmals auch Vergabe der Ehrenamtscard bei großer Dankesfeier

Erstmals wurde im Rahmen dieser Feier auch die Ehrenamtscard des Ehrenamtsbeirats überreicht: Alle 66 vorgeschlagenen Männer und Frauen erhielten in diesem Jahr eine solche Karte, mit der sie unter anderem vergünstigt Angebote von JenaKultur und den Jenaer Bädern nutzen können. Weitere Sponsoren der Ehrenamtscard sind Roma-Bowling und die Goethe-Apotheke.

Der Oberbürgermeister dankte den Freiwilligen ausdrücklich für ihr Engagement, ihre Zeit, Kraft und Fürsorge. „Ehrenamt ist nicht eine Funktion, die erfüllt wird, sondern es ist gelebte Mitmenschlichkeit“, so Nitzsche. „Ohne Sie wäre unsere Stadtgesellschaft um ganz vieles ärmer – eigentlich ist es undenkbar, wie unser Leben dann funktionieren sollte und könnte.“ Er ermunterte die Gäste, mit ihrer wichtigen Arbeit weiterzumachen und auch andere zum Mitmachen zu animieren.

Gute Argumente für ein Ehrenamt lieferte Prof. Dr. Sylvia Sänger. Die Professorin für Medizinpädagogik an der SRH Hochschule für Gesundheit am Campus Gera hielt einen sehr amüsanten Vortrag zum Thema „Heiter im Ehrenamt - Kraft tanken mit Humor". Für Unterhaltung und Spannung sorgten auch die Formationen vom Jenaer Artistik-Studio TOLEDOS mit ihren Auftritten. Nach dem offiziellen Programm nutzte der Oberbürgermeister die Gelegenheit, mit den Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen und mehr über ihre Sorgen und Freuden zu erfahren.  

66 Männer und Frauen erhielten die Ehrenamtscard als Dankeschön.

© Stadt Jena

Zum Hintergrund:

Offizielle und belastbare Zahlen zum bürgerschaftlichen Engagement in Deutschland existieren nicht. Schätzungen gehen davon aus, dass ungefähr jeder Dritte / jede Dritte in irgendeiner Form ehrenamtlich aktiv ist. Übertragen auf Jena wären dies bis zu 30.000 Menschen, die sich im Großen oder im Kleinen ehrenamtlich einbringen.