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Aktueller Bearbeitungsstand des Vorhabens – Straßenbahn Himmelreich
Allgemein

Aktueller Bearbeitungsstand des Vorhabens

Straßenbahn fährt über eine Brücke in Jena

Gemäß der aktuellen Abstimmung zwischen der Stadt und den entsprechenden Bereichen des Landes erfolgte sowohl durch die Stadt als auch den Jenaer Nahverkehr die erneute anmeldung der Fördermittel für die Aufnahme in die jeweiligen Programme. Diese anmeldungen wurden zunächst für den ersten Bauabschnitt von der Einmündung der Camburger Straße in die Naumburger Straße bis zum neuen Wohngebiet „Atrium 105“ erstellt. Für diesen Abschnitt ist die Ausführung in 2018/2019 vorgesehen.

Lageplan 1. Bauabschnitt 17-03-06_EP_05_V2.pdf

Das Planfeststellungsverfahren wird für das gesamte Vorhaben weiter geführt. Für die im Rahmen der öffentlichen Auslegung und der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange eingegangenen Stellungnahmen wurden die Erwiderungen formuliert und an das Thüringer Landesverwaltungsamt übergeben. Im Mai 2017 findet der nicht öffentliche Erörterungstermin statt, die entsprechenden Informationen haben die Einwender bereits erhalten.

  1. Berta Reichgold

    Ich stark bin dafür, dass zuerst geschaut wird, was der WIRKLICHE Bedarf ist. Also was soll erreicht werden, was ist das Ziel. Ziel ist von Punkt A nach Punkt B kommen. Das heißt um eine Infrastrukturelle Anbindung zu erreichen genügt ein Verkehrsmittel, was Himmelreich und jetzige Endhaltestelle verbindet. Fatal wäre auf jeden Fall wenn das besch… Nadelöhr Jena noch weiter verengt werden würde. Die Stadt erstickt schon jetzt am Verkehr. Keine moderne Stadt des 21.Jh verzichtet auf eine Umgehungsstraße. Nur Jena – Super Herr Schröter! Und dann noch ein solch beeinträchtigendes Bauvorhaben!? Man vergleiche mal z.B. Jena mit Weimar bzw. Efrurt bzgl. der Straßenführung auf einer aktuellen Straßenkarte. Jena leitet den ganzen Verkehr mitten in die Innenstadt, auch für Menschen die Jena eigentlich gar nicht erreichen müssen weil sie es nur passieren wollen. Jena müsste in städteplanerischer, verkehrstechnischer Hinsicht viel weniger Kopfstände machen, wenn eine ECHTE Umgehungsstraße vorhanden wäre. Dann müsste auch nicht so ein Schwachsinn wie „Innere Tangente“ (wohl eher Sekante :-)) vom Stapel gelassen werden. Wie soll jemals erreicht werden, den Verkehr aus der Stadt herauszuhalten, wenn man ihn nicht drumherumleiten kann???
    Also Erst Umgehungsstraße, dann Anbindung Himmelreich!

    • Team Verkehrsplanung & Flächen

      Die Verlängerung der Wiesenstraße nach Norden als künftige Bundesstraße B 88 ist Inhalt des Flächennutzungsplanes der Stadt Jena (wirksam seit 09.03.2006) sowie des Verkehrsentwicklungsplanes 2002.
      Die Realisierung des noch verbliebenen nördlichsten Abschnittes bis zur Anbindung an die vorhandene B 88 in Höhe der Stadtgrenze stellt das letzte Teilstück des Ausbaus der Wiesenstraße zu einer leistungsfähigen Verkehrstrasse abseits bestehender Wohngebiete dar.

      Bund und Freistaat haben die Priorität dieser Neubautrasse schon vor etlichen Jahren zurückgestuft und dies mit den zu schwachen Verkehrsbelegungen und diesbezüglich fehlenden Steigerungsraten (Demografie der Räume nördlich von Jena) begründet. Bereits im Jahr 2002 erfolgte durch das Straßenbauamt Ostthüringen die Mitteilung an die Stadt Jena, dass die Maßnahme B 88 Jena-Nord im Rahmen der Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplanes (Stand 5/2002) keine Berücksichtigung mehr gefunden hat und somit auch nicht mehr Inhalt des Bedarfsplanes Bundesfernstraßen ist.

      Gemäß der durch die Stadt zum Vorhaben Straßenbahnverlängerung im Januar 2016 geführten Abstimmungen mit dem Straßenbauamt und Vertretern des Landesamtes für Bau und Verkehr sieht das Land nach wie vor keine Veranlassung, die Straße kurz- bis mittelfristig neu zu bauen. Die Verantwortung für die Planung und Ausführung wird somit bei der Stadt Jena gesehen.

      Zur Untersuchung der Auswirkungen der Neubautrasse der B 88 auf das unmittelbar betroffene Straßennetz entlang der neuen Wohngebiete „Himmelreich“ und „Zwätzen-Nord“ sowie der sich südlich anschließenden Bestandstrassen hat die Stadt Jena ein eigenes Gutachten erstellen lassen. In verschiedenen Planfällen wurde der Neubau der Wiesenstraße mit Varianten des Umganges mit den vorhandenen Bahnquerungen und der Einordnung von Knotenpunkten untersucht.
      Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Auswirkungen eines Straßenneubaus über den unmittelbar entlasteten Raum (Himmelreich / nördlich Brückenstraße) nicht so stark sind wie erwartet. Im weiteren, insbesondere sich südlich des Knotens Naumburger Straße / Am Steinbach / Rautal anschließenden Straßennetz sind eher nur geringfügige Änderungen hinsichtlich der Verkehrsbelegung zu erwarten.
      Zusätzlich ist zu beachten, dass die Problematik des Retentionsausgleichs aktuell noch als ungelöst betrachtet werden muss.

      Dagegen steht der bedeutsame verkehrliche Nutzen der Vorhabens „Straßenbahnverlänge­rung, einschl. Umbau der Naumburger Straße“ für das gesamte Nordgebiet ab der Haltestel­le Naumburger Straße (Bereich Kaufland). Nicht nur, dass die Anbindung des Wohngebietes „Himmelreich“ sowie der weiteren vorhandenen und geplanten Wohngebiete an die Anlagen der Straßenbahn erfolgt, auch für die anderen Nutzergruppen – Fußgänger und Radfahrer – werden erstmalig durchgängig sehr gute Bedingungen geschaffen.
      Mit der wesentlichen Verbesserung der Bedingungen für die Verkehrsarten des Umweltver­bundes kann auch von einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs ausgegan­gen werden, wovon diese Verkehrsart gleichermaßen profitiert.

      Ebenfalls im Zusammenhang mit dem Vorhaben Straßenbahnverlängerung sind weitere ohnehin notwendige Baumaßnahmen im Norden der Stadt zu sehen, wie z.B. der Ersatzneubau der Steinbachverrohrung und die notwendige Erweiterung der Gleisanlagen im Bereich der Haltestelle Naumburger Straße zur Erhöhung der Flexibilität.
      Nach wie vor ist es das Ziel der Stadt Jena, mittelfristig die Planung der Verlegung der B88 gemäß Flächennutzungsplan östlich der Saalbahn umzusetzen.
      Da jedoch eine gleichzeitige Finanzierung beider Vorhaben (Straßenbahnverlängerung und nördliche Verlängerung der B 88) aus Sicht der Eigenmittel und der Fördermittel auszuschließen ist, erfolgte mit der Fassung des Grundsatzbeschlusses zum Vorhaben Straßenbahnverlängerung im Januar 2014 durch den Stadtrat der Stadt Jena die Priorisierung des Vorhabens gegenüber dem Vorhaben „Nördliche Verlängerung der Wiesenstraße“.

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