Das Jahr 2023 stand für den Eigenbetrieb JenaKultur erfreulicherweise ganz im Zeichen der Rückkehr in die Normalität. Unsere Besucher:innen, Nutzer:innen und Gäste sind nach der Corona-Pandemie zu uns zurückgekommen, wofür wir sehr dankbar sind; zahlreiche Angebote waren hervorragend nachgefragt oder sogar ausgebucht.
Außerdem ist seit Oktober auch unsere Werkleitung endlich wieder komplett. Friedrun Vollmer als Werkleiterin für Kulturelle Bildung und Kulturentwicklung steht nun Carsten Müller, dem Werkleiter für Zentrales Management, zur Seite. Beide sorgen im Verbund mit der Kaufmännischen Leiterin Jana Gründig dafür, dass der immer komplexer werdende Eigenbetrieb gut für die Zukunft aufgestellt wird.
Hier in unserem Blog finden Sie auch das Credo unserer Führungsspitze in Bezug auf das Jahr 2024ff.
Hier sei nun noch einmal kurz inne gehalten und der Blick ins vergangene Jahr gewendet. Was waren die wichtigsten Herausforderungen und Höhepunkte in den einzelnen Bereichen und Einrichtungen?
Wenn hier auch nicht der Raum ist, jenen Teil des Wirkens von JenaKultur detailliert zu betrachten, der eher in die Stadtgesellschaft ausgreift und sozusagen Kultur in Jena repräsentiert, so soll wenigstens noch ein kurzer Gedanke hierzu erlaubt sein. Im Budget von JenaKultur sind nämlich auch Mittel für wichtige Kulturakteure der Stadt, die weitgehend autonom arbeiten, inkludiert, etwa über die Allgemeine Kulturförderung. Darüber werden Projekte, Vereine und Institutionen nachhaltig unterstützt, die wichtige, unverzichtbare Akzente in der Jenaer Kulturlandschaft setzen, etwa Kassablanca, Ins Netz e.V., Lese-Zeichen e.V., Circus MoMoLo, und das Theaterhaus Jena aber auch Projekte wie die Hofoper, das cellu l’art – Kurzfilmfestival oder Konzerte der Capella Jenensis.
Gerade das Theaterhaus konnte im Jahr 2023 mit respektablen Erfolgen in der überregionalen Wahrnehmung punkten. Die Produktion „Die Hundekot-Attacke“ ist als eine von zehn „bemerkenswerten“ Inszenierungen zum Theatertreffen 2024 eingeladen worden! Außerdem hat das Theaterhaus Jena den Theaterpreis des Bundes in der Kategorie Stadttheater und Landesbühnen gewonnen.
Nun wollen wir aber den Blick auf die Erfolge unserer JenaKultur-Einrichtungen und -Bereiche richten, denn auch hier können wir große und wichtige Meilensteine verzeichnen, auf die unsere Kolleg:innen zurecht stolz sein dürfen.
Übersicht:
Tourismus/Convention
Der Bereich Tourismus/Convention, der bei der positiven überregionalen Wahrnehmung der Lichtstadt Jena mithilft, gewann mit dem Imagevideo „Jena uncovered“ Triple Gold bei den German Stevie Awards.
Drei Bundeskongresse, u. a. der Digitalgipfel der Bundesregierung, haben in Jena stattgefunden: im smarten Kultur- und Kongresszentrum Volkshaus Jena.
Die SaaleHorizontale wurde zu Deutschlands schönstem Wanderweg 2023 in der Kategorie Mehrtagestouren gewählt. Die Öffnungszeiten der Jena Tourist-Information konnten wieder verlängert werden.
Und die Saale-Unstrut Tourismus GmbH, in der die Stadt Jena Gesellschafter ist, hat ihre Arbeit aufgenommen.
Veranstaltungen
Der Bereich Veranstaltungen, zu dem zahlreiche Veranstaltungshäuser (Villa Rosenthal, Stadtteilzentrum LISA, Volkshaus und Volksbad Jena) und die Märkte und Stadtfeste gehören, der auch Sonderprojekte wie die KulturArena, aber ebenso die Lange Nacht der Wissenschaften oder Dein Tag im Paradies verantwortet, konnte wieder zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen durchführen. Schlaglichtartig seien hier genannt: 20. Thüringer Holzmarkt, LISA Gartenfest (25 Jahre LISA), Dein Tag im Paradies, Frühlingsmarkt, Töpfermarkt, KulturArena in all ihren Facetten mit ArenaOuvertüre, Theater-, Film- und KinderArena etc., Altstadtfest, Weihnachtsmarkt, daneben Veranstaltungen unterschiedlichster Couleur in Volksbad und Volkshaus Jena.
Besonders erfreulich stellt sich die erste Jahresbilanz für die „smarte alte Lady“ Volkshaus Jena nach einem Jahr seit Wiedereröffnung als Kultur- und Kongresszentrum im September 2022 dar. Durchweg positiv ist hier die Resonanz aus allen Bereichen (Kultur, Tagungen & Kongresse). Das Haus wird gut nachgefragt und hat seine Bewährungsprobe für Tagungen und Kongresse – darunter wie gesagt drei Bundeskongresse – bravourös bestanden.
Auch alle anderen Häuser (Volksbad, Villa Rosenthal, Historisches Rathaus & LISA) sind konstant in der Vermietung und waren darüber hinaus Gastgeber für zahlreiche eigene und externe kulturelle Veranstaltungen. Hervorhebenswert sind dabei die Jugendtanzveranstaltungen „Paradise Punch“ & „Neon Paradise“.
Das neue Format handgemacht-Tage parallel zum Holzmarkt auf dem Marktplatz in Jena ist erfolgreich gestartet, und der Bereich hat beim erfolgreichen „Schranken Los!-Kulturfestival für jedermensch“ tatkräftig unterstützt.
Personal und Organisation
Ein großer Vorzug von JenaKultur ist die eigene Personalhoheit, die garantiert, dass pass- und zielgenau Personal gesucht und akquiriert werden kann. 2023 gab es eine extrem enge und herausfordernde Dichte und Qualität an Bewerbungsverfahren: 56 Auswahlverfahren haben stattgefunden, knapp 900 Bewerbungen mussten bearbeitet werden.
Da sich der Bereich aber nicht nur in besonderer Weise für Personalrecruting, sondern auch Personalbindung in der Verantwortung sieht, wurde der Implementierung des zuvor mit Unterstützung der Ernst-Abbe-Hochschule Jena erarbeiteten BGM-Konzepts viel Aufmerksamkeit gewidmet. Es entstand ein bereichsübergreifendes Team Gesunde Arbeit bei JenaKultur, und erste Maßnahmen wurden umgesetzt.
Aus dem Neubau für Bürgerservice und Ernst-Abbe-Bücherei Jena resultierten herausfordernde Entwicklungen in der EAB: Das gänzlich neue Bibliothekskonzept für die Schaffung eines sogenannten „Dritten Ortes“ bedurfte der Vorbereitung einer neuen Struktur, was Teamgründungen und Stellenneuprofilierungen mit entsprechenden Auswahlverfahren bedeutete.
In der Musik- und Kunstschule Jena galt es, in Umsetzung des neuen Thüringer Musik- und Jugendkunstschulgesetzes Honorarstellen in feste Stellen umzuwandeln und auch hier die entsprechenden Besetzungsverfahren durchzuführen.
Wie in allen übrigen Bereichen von JenaKultur müssen wichtige Digitalisierungsprozesse gemeistert werden. Die Implementierung der digitalen Lohn- und Gehaltsabrechnung LOGA mit zahlreichen Einzeltools wie Urlaubsbeantragung und Einführung der Zeitwirtschaft banden Kräfte. Und all das fand unter erschwerten Rahmenbedingungen wegen langer Nichtbesetzung von einem Drittel Personalressource statt; sodass die Abteilung deshalb umso stolzer auf die Erreichung der o.g. Zielstellungen ist.
Jenaer Philharmonie
Die Jenaer Philharmonie hat gleichermaßen auf Bewährtes und auch Neues gesetzt. So kann resümiert werden, dass die Einführung des extrem gut nachgefragten Formats des Samstagskonzerts in der aktuellen Spielzeit schon jetzt als Erfolgsgeschichte angesehen werden kann. Daneben wurde der vielbeachtete Mahler-Scartazzini-Zyklus der Jenaer Philharmonie und ihres Generalmusikdirektors Simon Gaudenz mit der 6. und 7. Sinfonie Gustav Mahlers und Uraufführung der zugehörigen Scartazzini-Prologe im Frühjahr fortgesetzt. Zudem erschien am 17. März das erste Doppelalbum des Zyklus, herausgegeben vom renommierten Plattenlabel Odradek, bei dem bis 2025 der gesamte Zyklus auf CD veröffentlicht wird.
Unter dem Motto „Wandel mit Musik“ bot der KLANG VON JENA im Juni einen unterhaltsamen Tag für die ganze Familie: Ein Wandelkonzert samt Fahrrad-Performance, gestaltet gemeinsam mit verschiedenen Jenaer Ensembles, lockte das Publikum nach draußen und führte auf den Spuren von Carl Zeiss durch die Stadt zum Volkshaus Jena, wo schließlich im Sinfonischen Nachmittagskonzert der Jenaer Philharmonie die Brücke geschlagen wurde zwischen Kunst und der mehr als 175-jährigen Unternehmensgeschichte der Carl Zeiss AG.
Für den sechsten Fall von Theresa Wolff – „Passion“ – stand das Orchester gemeinsam mit Schauspieler Stefan Kurt als Chefdirigent Anfang September zum Spielzeitauftakt für den ZDF-Krimi vor der Kamera. Ausgestrahlt wird die Folge voraussichtlich 2025. Als Artist in Residence der Jenaer Philharmonie ist Stefan Kurt 2024 noch zweimal in Jena zu erleben.
Musik- und Kunstschule Jena
Das Jahr 2023 stand ganz im Zeichen des 75. Musikschuljubiläums. Mit großen Konzertformaten aller Fachbereiche, einem Auftaktkonzert mit den Preisträger:innen des Landeswettbewerbes Jugend musiziert und Ausklang mit dem Kollegium der Musik- und Kunstschule Jena (MKS) wurde das breite Portfolio und die hohe Qualität des Hauses einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Neu war die eigens für das Jubiläum organisierte Projektwoche, mit Exkursionen und fachübergreifenden Workshops, die Abwechslung und Zusammenkünfte mit anderen Schüler:innen ermöglichten.
Als ganz besonderes Geburtstagsgeschenk wurde das neue Musik- und Jugendkunstschulgesetz Thüringen wahrgenommen. Trotz der großen Herausforderungen bei der Umsetzung herrscht Freude darüber, dass nunmehr 11 weitere festangestellte Lehrkräfte begrüßt werden konnten. An der MKS unterrichten seit dem Schuljahr 23/24 43 festangestellte Musik- und Kunstpädagog:innen und nur noch 46 Honorarkräfte.
Die Fördermittelmittel wurden darüber hinaus in zahlreiche Instrumente und in die Ausstattung der Fachräume investiert. Dadurch konnte der Standort weiter als attraktiven Unterrichtsort, aber auch Arbeitsplatz ausgebaut werden.
In den kommenden Jahren wird die Raumknappheit an der MKS eine große Herausforderung bleiben, dennoch bleibt das gesamte Team optimistisch und hofft, dass vor allem für die Chöre, übrigens auch die der Jenaer Philharmonie geeignete Probenräume gefunden werden.
Kulturförderung
JenaKultur nimmt auch einige hoheitliche Aufgaben für die Stadt Jena wahr. Eine davon betrifft die Betreuung, Bearbeitung und Abrechnung der Kulturförderanträge. Selbige werden – nicht selten nach Beratung der Antragsteller:innen – angenommen, erfasst, den politischen Entscheidungsträgern vorgelegt, und nach deren Bewilligung ausgezahlt und abgerechnet u.s.w.
Bewilligte Zuwendungen:
- 6 Optionsförderungen/mehrjährige Fördervereinbarungen (Volumen: 1.748.428 €)
- 10 institutionelle Förderungen (Volumen: 242.000 €)
- 27 Projektförderungen (Volumen: 113.138), dabei liegt die Anzahl der eigereichten Projekte noch immer deutlich unter dem Niveau vor der Coronazeit.
Eine Besonderheit ist die im November im Stadtrat beschlossene Verlängerung der gemeinsamen Vereinbarung zur Finanzierung der Theaterhaus Jena gGmbH für die Jahre 2025 bis 2032. In der Präambel der inzwischen geschlossenen Vereinbarung heißt es: „Der Freistaat Thüringen und die Stadt Jena stimmen darin überein, dass in Jena auch künftig ein Sprechtheaterangebot durch die Theaterhaus Jena gGmbH gewährleistet wird. Die Vertragsparteien setzen auf Verlässlichkeit und halten am Ziel einer tarifgerechten Vergütung fest. Die Finanzierungspartner stimmen darin überein, dass sich das Theaterhaus Jena auch künftig schwerpunktmäßig der Entwicklung des professionellen Theaternachwuchses, der Entwicklung neuer Dramatik und der Erprobung neuer Theaterformen widmet und dass es mit seinem Angebot der besonderen sozialen Struktur in der Universitätsstadt Jena Rechnung trägt.“
Controlling
Insgesamt haben wir 58 Vergaben mit einem Wert über 10.000 € über die e-Vergabeplattform ausgeschrieben. Davon mussten 6 Ausschreibungen (meist aufgrund fehlender Angebote) aufgehoben und erneut durchgeführt werden.
Bereich | Anzahl Vergaben |
Ernst-Abbe-Bücherei Jena | 20 |
Bereich Veranstaltungen | 15 |
JenaKultur übergreifend | 7 |
Jenaer Philharmonie | 4 |
Musik- und Kunstschule Jena | 3 |
Tourismus/Convention | 3 |
Marketing | 2 |
Städtische Museen Jena | 2 |
vhs Jena | 2 |
Gesamt | 58 |
Unternehmenskommunikation
Neben 40 Mitarbeiter-Infos, zahlreichen Gesprächen mit neuen Mitarbeiter:innen und dem Start für die Neuprofilierung der Walter-Dexel-Ehrung, die das Walter-Dexel-Stipendium ablösen und künftig alternierend einen Walter-Dexel-Preis und eine Goldene Kulturkarte vergeben wird, begann auch in enger Zusammenarbeit mit dem Theaterhaus Jena der Wettbewerb um den JMR-Lenz-Preis für Dramatik der Stadt Jena 2024.
Außerdem arbeiten Unternehmenskommunikation und Marketing eng zusammen. Gemeinsam entstanden 71 Blogbeiträge. Und der sehr aufwendige Prozess des Relaunches des JenaKultur-CD wurde erfolgreich abgeschlossen.
Marketing
Diesen CD-Relaunchprozess steuerte maßgeblich das Team Marketing. Die Umsetzung und Implementierung erfolgt seit Jahresende schrittweise, z. B. in unserem neuen Styleguide.
Neben allen anderen wichtigen Marketingprozessen und Werbemaßnahmen kümmerte sich das Team auch um die Vermarktung des neuen Projekts „Schranken Los!“.
Gleichzeitig wurde stetig am Veranstaltungskalender Jena gearbeitet, dessen Angebotsvielfalt und Reichweite weiter steigt. Hierfür und für zahlreiche andere Online-Tools bot das Team regelmäßige interne und externe Schulungen an.
Kunstförderung / Denkmale
Am 11. April 2023 wurde neben dem Angergymnasium in der Karl-Liebknecht-Straße in Jena-Ost auf Initiative des Arbeitskreises „Sprechende Vergangenheit“ eine neue Gedenkstele in Erinnerung an den Todesmarsch von über 4.000 Häftlingen aus dem KZ Buchenwald im April 1945 eingeweiht. Die Stele widmet sich insbesondere dem Holocaust-Überlebenden Robert Büchler, der als 16-Jähriger den Marsch durchleben musste, bei Eisenberg fliehen konnte und nach Israel auswanderte.
Am 19. Oktober 2023 wurden ebenfalls in Kooperation mit dem AK „Sprechende Vergangenheit“ vor der ehemaligen Kinderklinik in der Kochstraße 7 neue Stolpersteine und 1 erklärender Kopfstein gesetzt, die an das Schicksal ermordeter kranker Kinder in der NS-Zeit erinnern.
An den Kunstobjekten im öffentlichen Raum in Lobeda-Ost und Lobeda-West wurde eine einheitliche Messingbeschilderung angebracht. Die einheitliche Beschilderung wird in 2024 im Stadtzentrum fortgesetzt.
Das Kriegerdenkmal in Cospeda wurde grundhaft instand gesetzt.
Die Lobdeburg erhielt eine im Stil der natura jenensis entwickelte Tafel mit Informationen, Plänen und Fotos zur Geschichte und baulichen Entwicklung der Burgruine.
Die 2022 mit dem Stadtmauerensemble Johannistor und Pulverturm sowie dem Ernst-Abbe-Denkmal begonnene Reihe einheitlicher Faltblätter zu Geschichte und baulicher Bedeutung von städtischen Baudenkmalen wurde mit einer neuen Auflage zur Lobdeburg fortgesetzt.
Zum Tag des offenen Denkmals am 10. September waren das Ernst-Abbe-Denkmal sowie das Stadtmauerensemble mit Johannistor und Pulverturm im Rahmen einer Sonderöffnung kostenfrei für die Bevölkerung zugänglich. Zum Weihnachtsmarkt öffneten die beiden Türme des Stadtmauerensembles jeweils am Wochenende gegen eine kleine Gebühr zum Erhalt der Bauwerke.
Ernst-Abbe-Bücherei Jena
Die Ernst-Abbe-Bücherei Jena war neben der Absicherung des Alltagsgeschäfts mit diversen Vorbereitungs- und Konzeptprozessen im Kontext des bevorstehenden Einzugs in das neue Domizil am Engelplatz befasst. Dazu gehörten zahlreiche Ausschreibungen, etwa für Möbel, Technik und das Leit- und Orientierungssystem in der ersten Jahreshälfte, ab Herbst begannen Montage und Einbau. Im Mai leuchtete zum ersten Mal der neue Schriftzug auf dem Dach.
Außerdem wurden ein neues Leitbild sowie eine Entwicklungskonzeption für die Jahre 2024 bis 2028 gemeinsam mit dem ganzen Team erarbeitet.
Auch neue Satzung, Gebührensatzung und Hausordnung mussten erarbeitet und von den politischen Gremien bestätigt werden. Herausfordernd war die Umsetzung der neuen Teamstruktur (Organigramm) nach einem mehrjährigen Planungsprozess (Teams: Bestandsmanagement, Benutzungsservice, Bibliotheksspädagogik/Kulturelle Bildung, Zweigbibliothek Lobeda, Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung mit Teamleitern).
Im Mai erhielt die Einrichtung aus den Händen des Oberbürgermeisters das „Gütesiegel interkulturell orientierte Einrichtung“.
Viel Aufregung brachte der Absturz der Zwischendecke im Erdgeschoss des Zwischenquartiers der Augenklinik, der eine reichliche Woche Schließzeit nach sich zog.
Veranstaltungsseitig gab es übers Jahr folgende Highlights:
März
- Auftakt zur Sternenlese 2023 mit Vera Weidenbach und Nils Westerboer
April
- Lesefrühling, u. a. mit Christine Westermann, Theresa Pleitner, Anne
Juni
- Lesung und Gespräch mit Dirk Oschmann, Katrin Göring-Eckardt, Margit Franz und Friedrich Herrmann
August
- Verschiedene Programme in den Sommerferien: Bibokidsmagazin Nr. 3, XXL-Spielenachmittag, Bücherturmlesen, usw.
- Start der Projektphase Smart City – Teilnahme im Handlungsfeld 3: Bildung, Kultur und Soziales, Teilprojekt „Lernräume der Zukunft“ mit dem Konzept „Weiterentwicklung der Ernst-Abbe-Bücherei zu einer smarten, inklusiven Bibliothek für alle“
September
- Aktionstag zum Weltalzheimertag mit Demenz-Parcour und Lesung
Oktober
- Veranstaltung zum German-American-Friendship-Day am 6. Oktober mit den Jenaer Oberbürgermeister, dem Amerikanischen Konsul Crosby, der Autorin Tracy Fuad und Jugendlichen mit einem Workshop „Creative Writing“
November
- Abschlussfest der Mitmachaktion „Bücherturmlesen“ – Challenge: Kinder lesen so viele Bücher, dass diese gestapelt die Höhe der neuen Bibliothek mit 16,4 m ergeben. Fest mit Lesung (Hubert Schirneck) – 122 Kinder haben insgesamt knapp 30 Meter hohen Bücherturm erlesen
- Lesetütenübergaben an alle Jenaer Grundschulen durch EAB-Team
- Ausverkaufte Sternenlese mit Mark Waschke
- Ausverkaufte Sternenlese mit Astronaut Matthias Maurer
Dezember
- Eröffnungstermin des Neubaus am 25. März wird veröffentlichtAusverkaufte Kinder-Sternenlese mit Torben Kuhlmann
Volkshochschule Jena
Die Volkshochschule Jena hat in 2023 in besonderer Weise damit begonnen, das in 2022 angemietete vhs-Seminarzentrum in der Grietgasse 6 umfangreich mit Seminaren/Kursen zu belegen. Die Ausstattung aller Räume mit Smartboards, Stühlen und Tischen konnte ebenfalls realisiert werden. Damit konnten sich die vielen Vorteile der explizit für die vhs angemieteten Seminarräume in 2023 erstmals entfalten und neue Formate und Kurszeiten eingeführt werden.
Mit Bewilligung in 2023 kann nun eines der größten und langfristigsten Projekte der vhs Jena gestartet werden: der Probierladen, ein Projekt im Rahmen der Smart City-Initiative für die Information, Beratung und Fortbildung bzgl. digitaler Grundkompetenzen der Bürger:innen der Stadt Jena. Das Projekt hat eine Laufzeit bis August 2027, wird drei Mitarbeitende beschäftigen und umfasst eine Fördersumme von rund 1,2 Mio. Euro. Es ist damit eines der größten Einzelprojekte in der gesamten Smart City-Initiative der Stadt Jena.
Darüber hinaus wurden Landesmittel für die Ausgestaltung einer Stelle im Bereich der politischen Bildung bis Ende 2024 genehmigt. Hierbei engagiert sich die vhs Jena insbesondere in der Kooperation mit schulischen Einrichtungen und damit in der Zielgruppe im Alter ab 16 Jahren bis ins hohe Erwachsenenalter. Dabei stehen politische Bildung und Demokratieteilhabe im Vordergrund. Im Rahmen dessen wurden auch Vorbereitungen getroffen für eine Umsetzung des vom Stadtrat beschlossenen NS-Gedenkkonzeptes in Federführung der vhs Jena.
Eine besondere Herausforderung für die vhs lag darin, der rasant anwachsenden Nachfrage nach der Möglichkeit eines nachholenden Schulabschlusses gerecht zu werden. Mit historischem Höchststand wurden vier Abschlussklassen (Haupt- und Realschule, Abitur) eröffnet.
Im November 2023 fand im Volkshaus Jena die Bundesfachkonferenz Sprachen des Deutschen Volkshochschulverbandes statt. Es war der vhs Jena gelungen, diese Tagung nach Jena zu holen, sich maßgeblich an der Organisation, Finanzierung und Durchführung zu beteiligen. Die Rückmeldungen waren durchgehend positiv und gereichten der Stadt Jena zu allen Ehren.
Im Mai 2023 erfolgte die Retestierung durch IWIS. Damit weist die vhs Jena ein Qualitätsmanagementsystem nach, das für die Anerkennung als öffentlich geförderte Einrichtung der Erwachsenenbildung essentiell ist.
Im Juni 2023 ging die vhs Jena mit einem Instagram-Profil an den Start und hat damit einen weiteren und sehr wichtigen Kanal zur Wahrnehmungsstärkung und Werbung in eigener Sache. Gleichzeitig wurde dies zum Anlass genommen, die Öffentlichkeitsarbeit der vhs Jena strategisch, inhaltlich und in Bezug auf die Verantwortlichkeiten neu zu regeln.
Im September holte die vhs Jena das Digi-Mobil des vhs-Landesverbandes Niedersachsen nach Jena und machte einen Tag lang auf die digitalen Angebote der vhs Jena aufmerksam. Dabei entstand auch ein sehr schöner Beitrag von JenaTV.
Städtische Museen Jena
Das Jahr begann mit den bereits im Herbst bzw. zu Jahresende 2022 eröffneten Wechselausstellungen:
- Athen an der Saale. Laufende Hunde, Akanthusblätter und andere antike Motive in Jena. (Stadtmuseum Jena)
- Frank Siewert. Meister, Monteure, Praktikanten. Zeichnungen und Ergänzungen. (Romantikerhaus)
- Sven Johne. Vom Verschwinden. Videos und Fotografie. (Kunstsammlung Jena)
- Vinyl-Ikonen. 60 Jahre Plattencover. (Kunstsammlung Jena)
Insgesamt konnten wir im Verlauf des Jahres 2023 drei neue Ausstellungen im Romantikerhaus eröffnen:
- Frank Hoffmann – Buffo transzendental. Malerei, Arbeiten auf Papier und Objekte.
- Im Zeichen der Palme. 30 Jahre Literaturzeitschrift PALMBAUM.
- Romantik schwarz-weiß? Französische Druckgrafik des 19. Jahrhunderts.
Sowie drei neue Wechselausstellungen im Stadtmuseum:
- Doppelausstellung Fotografie aus Jena: „Mut.Wut.Hoffnung.“ und „Jena 1989 – Vor der Wende.“
- Ich wollte immer nur spielen. Das Lebenswerk der Keramikerin Ulli Wittich-Großkurth.
- Geschichte aus Gruben und Scherben. Grabungen im Gebiet der Altstadt von Jena.
Und fünf neue Austellungen in der Kunstsammlung:
- Charles Fréger. Wilder Mann. Fotografien.
- Harald Reiner Gratz. Abendland. Malerei.
- Der große Schwof. Feste Feiern im Osten. Fotografien.
- Frida Mentz-Kessel. Malerei. Zeichungen. Druckgrafik. Keramik.
- Muliples. Sammlung Opitz-Hoffmann.
Es gab über das Jahr auch wieder ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Neben vielen öffentlichen Führungen in den Ausstellungen gab es Künstler:innengespräche, Lesungen, Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch von Andrea Wulf, die ihre „Fabelhaften Rebellen“ in einer Kooperationsveranstaltung mit dem Zeiss-Plantarium Jena vorstellte, sowie über die Lesung von Dirk Oschmann „Der Osten: Eine westdeutsche Erfrindung“.
Für Kinder konnten wir in 2023 regelmäßig einen Kreativnachmittag in unserer Museumswerkstatt anbieten. Die „Offene Museumswerkstatt“ hat sich über das Jahr gut etabliert. Daneben gab es aber auch Workshops, Ferienprogramme und spezielle Familienführungen sowie besondere Angebote bei Dein Tag im Paradies, am Internationalen Museumstag, zum „Schranken Los!“-Kulturfestival und zum Kindertag. Das Angebot „Advent mit dem Nussknacker“ im weihnachtlich geschmückten Salon des Romantikerhauses war sehr gefragt.
Die Zahl der Besucher:innen ist gegenüber 2022 deutlich gestiegen. Das betraf sowohl die Ausstellungen selbst als auch die einzelnen Veranstaltungen.
In 2023 wurde zum neunten Mal der Caroline-Schlegel-Preis im Romantikerhaus verliehen. Die Hauptpreisträgerin Frau Sandra Gugić und der Förderpreisträger Herr Maurus Jacobs wurden aus über 250 Einsendungen durch eine Jury bestehend aus Dr. Hannes Höfer, Dr. Sandra Kerschbaumer und Manuel Niedermeier ausgewählt und die Preise in einer Festveranstaltung zum 260. Geburtstag von Carline Schlegel am 02.09.2023 verliehen.
2023 erschienen im Verlag Städtische Museen Jena zahlreiche Publikationen. Darunter die Ausstellungskataloge „Frank Hoffmann. Buffo Transzendental“, „Romantik schwarz-weiß?“, „Ein lebenslanges Staunen. Zum fotografischen Schaffen von Guntard Linde“, „Archäologie in der Altstadt von Jena“ sowie „Harald Reiner Gratz. Abendland“, „Der große Schwof – Feste feiern im Osten“ und „Multiples“. Dabei entstand über den Sommer eine sehr große Nachfrage nach dem Ausstellungskatalog „Schwof“, was uns zeitweise an unsere Grenzen führte und der zwischenzeitlich auch restlos ausverkauft ist. Mit finanzieller Unterstützung von jenawohnen konnte auch wieder eine Ausgabe des Jenaer Wochenkalenders erscheinen, der ebenfalls zu Jahresende ausverkauft war. In 2024 zeigt der Kalender, der bereits seit 1998 erscheint, Fotografien zum Thema „Brunnen in Jena“.
Eine Vielzahl von technischen und baulichen Maßnahmen hat uns in 2023 beschäftigt. So gab es im Vorfeld der Baumaßnahme „Sanierung Feuerlöschanlage und Trinkwassernetz“ unseres Vermieters KIJ in der Göhre am Markt 7 bereits mehrere kleinere Havarien. Im Herbst begannen unsere Arbeiten zur Schaffung der notwendigen Baufreiheit, bevor dann im November mit Aufnahme der Bauarbeiten die Göhre ihren Besucherbetrieb für fast sieben Wochen einstellen musste. Der erste Bauabschnitt konnte in 2023 nicht vollständig abgeschlossen werden, wir waren aber in der Lage, kurz vor Jahreswechsel für die Besucher:innen wieder zu öffnen. Die technische Ausstattung der Museumswerkstatt wurde komplettiert und durch entsprechende Umrüstung der Schließanlage ist nun auch eine Nutzung separat vom Museum insgesamt möglich.
Im Frühjahr ging der Instagram-Account des Romantikerhauses an den Start und erfreut sich seitdem einer wachsenden Zahl von Followern. Der Prozess zur Erarbeitung der Museumskonzeption wurde wieder aufgenommen und konnte 2023, wenn auch nicht abgeschlossen, doch gut vorangebracht werden. Das Museumsfoyer wurde mit neuen Möbeln für die Besucher:innen ausgestattet. Mit der erstmaligen Einstellung eines Museumspädagogen für das Romantikerhaus und nach einigen personellen Wechseln in diesem Jahr ist unser museumspädagogisches Team seit Jahresende komplett.
Nun hält uns bereits 2024 im Bann. Zahlreiche Herausforderungen stehen vor uns, aber auch vieles, worauf wir uns freuen können, etwa die Eröffnung der neuen Ernst-Abbe-Bücherei am Engelplatz. Verfolgen Sie unsere Geschicke auf unseren Webseiten, in den Medien, aber auch gern hier im Blog, mit dem wir auch immer wieder mal einen besonderen Blick hinter die Kulissen werfen! Wir freuen uns auf Ihre Meinungen, Feedbacks und Anregungen.