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Details zur „Freiraumgestaltung Landfeste“ (Stand: April 2020) – <strong>baustellen</strong>
Freiraumgestaltung Landfeste

Details zur „Freiraumgestaltung Landfeste“ (Stand: April 2020)

Die Landfeste (auch Landveste genannt) liegt im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet „Modellvorhaben der Stadterneuerung Jena, Teilgebiet VI, ErgänzungsgebietSaaleufer“ und bildet das Bindeglied zwischen dem 2008 neugestalteten Wenigenjenaer Uferund dem denkmalgeschützten Volkspark Oberaue, dessen Teilbereiche „Blumenterrasse“ (2004), „Paradies“ (2009) und „Rasenmühle“ (2014) umgestaltet wurden.

Ein vom Landschaftsarchitekturbüro Ulrich Boock erarbeitetes schlüssiges Raumkonzept sieht vor den stadtnahen Erholungsraum aufzuwerten und eine hohe Aufenthaltsqualität als Parkanlage am Fluss zu schaffen. Neben der funktionalen und gestalterischen Aufwertung des Bereiches werden die Gesamtentwicklungsziele für die Saaleaue berücksichtigt. Die neu gestaltete Parkanlage wird zur Entlastung anderer Bereiche wie z.B. Wenigenjenaer Ufer beitragen. Der auf der Westseite der Saale geführte Radweg stellt im Radwegenetz der Stadt Jena eine wichtige Nord-Süd-Verbindung dar. Das Planungsgebiet der Landfeste erstreckt sich am westlichen Saaleufer bis zum Bahndamm, wird im Süd-Westen von der Stadtrodaer Straße begrenzt und endet im Norden ca. 150 m nördlich der Camsdorfer Brücke (Gesamtgröße ca. 4 ha).

Raumprägend ist die große langgestreckteWiesenfläche. Die vorgesehene Gestaltung steigert dieses Raumerlebnis durch eine Verengung mittels einer Baumgruppe – das Parkareal wird so gestalterisch in zwei aufeinanderfolgende Räume, in eine „Kleine“ und eine „Große Wiese“ gliedert. Durch diese Raumfolge soll der weitende Parkbereich eine größere Tiefe erhalten. Außerdem bleibt so die Möglichkeit der Landung der Rettungshubschrauber erhalten. Die Arten der Baumgruppen werden so gewählt, dass jahreszeitlicheAspekte erlebbar werden. In diesem Bereich wird auch ein Aufenthaltsbereich mit Bänken geschaffen. Sowohl eine Bank in der Lindenallee als auch Bänke im Bereich des Promenadenweges laden hier zur Erholung und Querung des Parks ein.

Als verbindendes Element der Parklandschaft fungiert die am Bahndamm verlaufende Allee mit dem bestehenden Geh- und Radweg. Um das parkprägende Element der Lindenallee zu stärken, wird die Baumreihe in Richtung Süden ergänzt. Um mehr nutzbare Parkfläche zu erhalten wird der Weg hier näher am Bahndamm entlanggeführt. Saaleseitig wird ein Promenadenweg in wassergebundener Bauweise als Fußweg geführt.

Im südlichen Bereich nahe der Paradiesbrücke wird mit der Neuschaffung eines gestalteten Aufenthaltsbereichs an den ehemaligen Abzweig der Lache (die Lache wurde 1938 verfüllt) erinnert. Durch die Gestaltungsidee der Lacheterrassen im Uferbereich wird die visuelle Erlebbarkeit der vorbeifließenden Saale sehr gut umgesetzt. Die Terrassenanlage besteht aus drei aufeinanderfolgenden, höhengestaffelten Ebenen, die sich in die Saaleböschung einsenken. Die Höhenunterschiede zwischen den Terrassen werden mit Treppen und Rampen und zur Böschung hin mit Sitzstufen überwunden. Die Sitzstufen werden an einer Stelle untereinander leicht schräg angeordnet, so dass zum einen an der untersten Terrasse eine Aufweitung entsteht und zum anderen hier ein kommunikativer Bereich zum Verweilen einlädt und Ausblicke auf sowie über die Saale ermöglicht. Die Wege, welche die einzelnen Terrassen erschließen, werden mit Gräserbeeten akzentuiert. Jeweils nördlich und südlich der Terrassenanlage schließen Fußwege an, die einen barrierefreien Zugang zur untersten Terrasse ermöglichen. Über die Treppenanlage erreicht man auf dem kürzesten Weg die unterste Terrassenebene. Dieser Zugang wird mit dem sich bereits im Stadteigentum befindliche Kunstwerk „Mädchen mit Taube“ betont.

 

 

 

 

 

Neben den Lacheterrassen stellt der Aufenthaltsbereich Bastion nahe der Camsdorfer Brücke eine weitere Attraktion in der Parkanlage dar. Der Bereich der namensgebenden Bastion wird so umgestaltet, dass die dort vorhandenen historischen Inschriftensteine der alten Camsdorfer Brücke, integriert in einer Mauerscheibe aus Ortbeton, neu inszeniert werden. Dazu werden die Steine denkmalgerecht saniert und mittels einer Informationstafel wird über die Hintergründe informiert. Der neue Aufenthaltsbereich wird neben der brüstungshohen Mauerscheibe mit einem geschwungenen Sitzelement (Stützmauer) und einer Treppe mit vier Steigungen ausgestattet. Analog der Lacheterrassen entstehen Beete mit Gräsern.

Im Bereich nördlich der Camsdorfer Brücke ist am Radweg „Am Saaleufer“ ein kleiner Aufenthaltsbereich mit Namen „Sitzbereich Uferblick“ geplant, welcher mit Bänken ausgestattet wird. Dieser Bereich wird mit der bestehenden Pyramidenpappel besonders akzentuiert. Von dort kann man auf das Wenigenjenaer Ufer, die Saale, das Auwaldbiotop und die gegenüberliegenden Berghänge blicken.

Der Eingangsbereich an der Karl-Liebknecht-Straße wird gestalterisch zurückhaltend zu einem grünen Eingangsplatz entwickelt. Plattenstreifen in unterschiedlichen Längen werden mit einem Abstand verlegt, damit in den Zwischenräumen Rasen wachsen kann. Dieser bildet einen fließenden Übergang zur Wiesenfläche. An den Rändern werden Sitzelemente eingeordnet, die zum Verweilen einladen. Attraktive Baumarten betonen den Eingangsbereich und sollen auch den Vorbeifahrenden erfreuen. Dieser Bereich könnte als Treffpunkt am Eingang in den Park genutzt werden. Ein neu gepflanzter Baum (Säuleneiche) in der Nähe des Brückenkopfes der Camsdorfer Brücke markiert diesen.

Im gesamten Parkraum werden neue Sitzgelegenheiten, Abfallbehälter und Parkleuchten aufgestellt. Ein „Highlight“ der Parkgestaltung stellen besonders für Kinder und auch Erwachsene die Spielelemente wie ein Kaleidoskop in Form eines Fernrohrs, ein großer Summstein, eine Wassersäule mit einem Wasserstrudel, eine Kletterstruktur aus Holz und ein kleines Podest, welches beim Betreten akustisch ein Meeresrauschen erzeugt, dar. /SvM

  1. G. Trebing

    Landfeste- grüne Oase: das war einmal!!!

    Was ist das herrliche Stück Jena jetzt- Beton ohne Ende. Die einst so eigene Atmosphäre dieses innenstadtnahen Areals ist restlos zerstört.

    Der Auwald ist kaum noch wahrnehmbar, es gibt ja genügend Laufwege aus Beton, was sind da schon alte Bäume…
    Die Fördergelder wären sicher anderweitig gut zu verwenden gewesen, z. B. Thema verwahrloster Saalbahnhof.

    Es tut weh.

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