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Journée "Monument ouvert

La Journée des monuments ouverts est coordonnée en Allemagne par la Fondation allemande pour la protection des monuments. (DSD) mais est célébré dans toute l'Europe. Depuis 1999, la Fondation allemande pour la protection des monuments a publié une devise / un thème directeur que les municipalités peuvent suivre.

De nombreux endroits autrement difficiles d'accès s'ouvrent à la visite. D'autres révèlent des facettes jusque-là bien cachées. L'objectif de cet événement national est de sensibiliser le public à l'importance du patrimoine culturel, de susciter l'intérêt et la compréhension pour les préoccupations liées à la préservation des monuments, mais surtout de donner aux propriétaires, restaurateurs et bénévoles des monuments la reconnaissance qu'ils méritent. Après tout, cette journée offre à tous ceux qui s'y rendent une variété de rencontres, de conversations, d'aperçus et de découvertes qui enrichissent et peut-être même impressionnent.

Denkmaltag am 08.09.2024 – „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“

In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals® unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Das Motto knüpft inhaltlich an jenes von 2021 an, das seinerzeit „Schein & Sein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ lautete. Damals ging es – zumindest uns – um Fragen von Bildpflege vs. Substanzschutz, von Rekonstruktion, Kopie und Authentizität, von Verstellen und Verstecken, von Lug und Trug, von Bescheidenheit und Prunk, aber auch Vergänglichkeit und Stetigkeit.

Eine Kopie kann kein Denkmal ersetzen!

Kulturdenkmale sind körperlich definiert und damit wahre Zeitzeugen. Die historische Substanz in ihrer Gestalt und Materialität ist Träger von Informationen, ist Wissensquell. Daher ist Ziel der Denkmalpflege nicht nur der Erhalt eines optischen Eindrucks, sondern der Substanz. Denkmalschutz dient dazu, das körperliche Zeugnis in seiner stofflichen Existenz zu schützen. Eine Kopie kann nur den Schein wahren, nicht aber das Kulturdenkmal mit all seinen Informationen wiederbringen.Und ihre Lebensspuren sollten nicht geglättet, ihre Fassaden nicht zwanghaft dem aktuellen Schönheitsideal angepasst werden.

Denkmale sind aber auch Wahrzeichen im Sinne von Orientierungs- und Identifikationspunkten bzw. -räumen. Das betrifft nicht nur die weithin sichtbaren Kirchen oder Türme, die Burgen auf ihren Felsspornen, sondern auch das besondere ortstypische Weinbauernhaus, den Park, die alte Dorfmühle, den historischen Friedhof etc. Sie

„stehen als ‚Wahr-Zeichen‘ authentisch für ihre Funktion, ihre Zeit und ihre Region“.

Quelle: Dt. Stiftung Baukultur

Denkmale vermitteln zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Damit sind sie Botschafter für regionale Kultur und Geschichte. Sie vermitteln zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie erzählen von der Vielfalt menschlicher Handlungen/Handlungsoptionen, der Vielfalt an Lebensentwürfen und Visionen, aber natürlich auch von der Vielfalt der Technologien, Ausdrucksmittel, Stile und Ansprüche. Und sie erzählen auch von Werten, von Irrwege und Folgen diverser Entwicklungen.

Über 30 Kulturdenkmale – in der Innenstadt, den ländlichen Ortsteilen und historischen Ortskernen - über das Stadtgebiet Jenas verteilt laden wieder interessierte Besucher*innen ein. Dafür gebührt den Denkmaleigentümer*innen und vielen Ehrenamtlichen großer Dank.

Die gedruckten Programme werden ab Ende August in der Tourist-Information und im Stadtmuseum ausliegen. Auf der Website der Stadt Jena ist es ebenso einsehbar.

Natürlich kann es trotz allem noch zu kurzfristigen Änderungen und Absagen kommen. Darüber wird entsprechend in Presse und im Netz informiert.

Ziel dieses größten festes für Denkmale ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren, Interesse und Verständnis für die Belange der Denkmalpflege zu wecken, aber v. a. auch den Denkmaleigentümer*innen, Restaurator*innen, ehrenamtlich Engagierten die gebotene Anerkennung zukommen zu lassen. Schließlich bietet der Tag jeder und jedem, die/der sich auf den Weg macht, vielfältigen Begegnungen, Gespräche, Einblicke und Erkenntnisse, die bereichern und vielleicht auch beeindrucken.

Programm in Jena: Denkmale, die viel gesehen und viel zu erzählen haben, Altbekannte und Youngster, Landmarken und fast verborgene Schätze und alles vereinende Jubilare

Zu den Kulturdenkmalen, die besonders viel gesehen und zu erzählen haben, mithin zu den ältesten Zeitzeugen gehören und gleichzeitig besondere Wahrzeichen sind, zählen die Burgen und Kirchen in Jena. Auf dem Gleisberg geben die Kunitzer Vereine Auskunft zur Geschichte der Burg Gleisberg/Kunitzburg und zeigen zudem traditionelle Handwerkstechniken. Von Kunitz aus ist es auch nicht weit nach Laasan, wo der Ortsverein das wunderschöne Rats-Brauhaus öffnet. Die Evangelische Kirchgemeinde öffnet die Friedenskirche und St. Peter in Lobeda sowie zahlreiche der wundervollen Dorfkirchen. In der Marienkirche Ziegenhain, die in diesem Jahr ihren 600. Geburtstag feiert, wird am Sonntag eine Ausstellung der Musik- und Kunstschule Jena mit Plastiken und Zeichnungen zur Marienkirche eröffnet. In dieser werden auch Kleinodien der Kirche ausgestellt. Erstmals am Denkmaltag dabei ist die höchst spannende Laurentius-Kirche in Maua.

An die Stadtkirche St. Michael lädt Stadtarchäologe Dr. Rupp zur Spurensuche.

Wahrzeichen Jenas ist auch die gestaltete Kulturlandschaft auf dem Forst mit ihrem Wegenetz und den Aussichtspunkten und -türmen. Drei auf dem Forst befindliche Kulturdenkmale beteiligen sich wieder am Sonntag: die Forststernwarte, der Forstturm und der dringend sanierungsbedürftige Bismarckturm.

Als sehr spezielles Monument wurde trotz seiner offiziellen anderweitigen Zweckbestimmung die Autobahnbrücke in Göschwitz (heute an der BAB 4) konzipiert und gebaut. Auch sie kann am Sonntag wieder besichtigt werden.

Ein besonderes Wahrzeichen, das so ganz nebenbei auch ein bisschen flunkert und doch auf seinem Grundstück über vieles Zeugnis ablegen kann, ist die so genannte Binderburg in Burgau. Der Hausherr hat wieder ein so buntes und interessantes Programm auf die Beine gestellt, dass ein Abstecher in jedem Fall lohnt. Letzteres gilt auch für die vor 15 Jahren nach aufwändiger Sanierung durch die jenawohnen GmbH wiedereröffnete Villa Rosenthal. Die in einen großen parkähnlichen Garten eingebettete Villa besticht durch ihre äußerst repräsentative Gestaltung, die jedem Raum stilistisch einer Epoche anlehnte. Am Sonntag gibt es ein ganztägiges vielfältiges Programm zum kleinen Jubiläum. Und noch etwas feiert mit geöffneten Türen ein kleines Jubiläum am Denkmaltag: das Glashaus im Paradies. Vor 50 Jahren zeichnete Friedhelm Schubring die Entwürfe zu diesem außergewöhnlichen Bau.

Jenas Geschichte ist untrennbar mit der Universität verbunden. Am Sonntag begibt sich eine Führung durch das Collegium Jenense auf eine spannende Spurensuche in die Zeit des Klosters und die Frühzeit der Universität. Ein kaum weniger geschichtsträchtiger Ort ist das ehemalige Karmelitenkloster am Engelplatz. Nachdem 2017 dessen Reste aufwändig denkmalgerecht saniert worden waren, erfuhr das Areal um den einzigen authentischen Ort klösterlichen Lebens und der Reformation des 16. Jh. in Jena mit dem Neubau der Bibliothek einen neuerlichen Umbruch. Am Tag des offenen Denkmals soll das Kleinod wieder im Mittelpunkt stehen.

Nicht so sehr in den Vordergrund stellen sich Zeugnisse der für Jena so wichtigen Zeit um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert: der Drackendorfer Park, Schillers Gartenhaus und Garten und das Inspektorenhaus im Botanischen Garten. Aber es sind zauberhafte Orte, die viel zu erzählen haben.

Fast schon als Tradition lässt sich die Öffnung des sonst leider nicht mehr so einfach zugänglichen Volkshauses am Denkmaltag bezeichnen. Verbunden ist sie auch in diesem Jahr mit der Saisoneröffnung der Philharmonie. Nicht nur fast, sondern wirklich eine Tradition ist die Öffnung von Stadtmauerensemble und Abbe-Denkmal am Denkmaltag durch JenaKultur. Und nach langer Zeit wieder mit dabei ist dieses Jahr auch die Imaginata im ehemaligen Umspannwerk.

Ein etwas ungewöhnliches Format gibt es am Sonntag Mittag: in einem Werkstattgespräch soll über die Bedeutung des so genannten „Umgestaltungsgebietes Innenstadt“ (Unterlauengasse/Saalstraße/Oberlauengasse) diskutiert werden.

Auch die buchstäblich in letzter Minute vor dem Verfall gerettet Obermühle Leutra lädt am späten Nachmittag wieder interessierte Besucher*innen ein.

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Die St. Michaelskirche zählt mit 68 m Länge und 23 m Breite zu den größten gotischen Hallenbauten Thüringens. Mit ihrem rund 75 m hohen Westturm war sie jahrhundertelang das prägende Bauwerk in der Silhouette der Stadt. Insbesondere auf der nach Süden orientierten Schauseite stellt sich die Kirche bis heute den Besuchern als Bauwerk von imposanter Größe und hohem gestalterischem Aufwand dar und zeugt von der im Wortsinne herausragenden Bedeutung des Sakralbaus für die Bürger der Stadt. Wie aber gelang es den mittelalterlichen Bauleuten, einen solchen Bau mit begrenzten technischen Mitteln zu realisieren? Die Führung begibt sich auf einen Spurensuche am Außenbau der Kirche.

  • Ort: Kirchplatz 1
  • Beginn: 10:00 Uhr
    • Führung mit Dr. M. Rupp, Stadtarchäologe / Untere Denkmalschutzbehörde
  • Treffpunkt: Brautportal

Das Collegium Jenense entstand ab Ende des 13. Jahrhunderts in der Südwestecke der historischen Innenstadt als Dominikanerkloster. Nach der Auflassung des Klosters im Zuge der Reformation erfolgte 1548 hier die Gründung der Hohen Schule, die 10 Jahre später zur Universität erhoben wurde. Fortan bildete das Collegium den Zentralort der Universität mit der Kollegienkirche als Fest- und Bestattungsplatz.

Im März 1945 wurden weite Teile des Collegiums bei einem Bombentreffer zerstört. Im Vorfeld der anschließenden Neubebauung fanden von 1947-1958 Ausgrabungen auf den zerstörten Arealen statt. Seit 2018 werden die dabei geborgenen Funde gemeinsam mit den schriftlichen Überlieferungen und dem erhaltenen Baubestand interdisziplinär aufgearbeitet. Die Führung begibt sich auf eine spannende Spurensuche in Zeit des Klosters und die Frühzeit der Universität.

  • Ort: Kollegiengasse 10
  • Beginn: 14:00 Uhr
    • Führung mit Dr. E. Paust, Friedrich-Schiller-Universität Jena/Projekt Collegium Jenense
  • Treffpunkt: Hoftor

Die Geschichte der Jenaer Karmelitenniederlassung ist von zahlreichen Umbrüchen gekennzeichnet. Ein erster, 1414 errichteter Klosterbau wurde Ende des 15. Jahrhunderts durch einen Neubau mit angeschlossener Hallenkirche abgelöst. Nach Auflösung des Klosters 1529 wurde in den Räumen ab 1553 m Auftrag des Herzogs Johann Friedrich von Sachsen eine Druckerei eingerichtet. Diese diente von Anfang an der Publikation einer neuen Gesamtausgabe des Lutherwerkes. Dazu erteilte der Herzog am 20.11.1553 dem Buchdrucker Johann Rödinger das Privileg zum alleinigen Druck und Vertrieb von Luthers Schriften.

Die Stadt Jena feiert in diesem Jahr 500 Jahre Reformation in Jena. In zahlreichen Veranstaltungen und Präsentationen werden historische Plätze und Zeugnisse der Reformationsgeschichte in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Zu diesen herausragenden Zeugen gehört das Kloster zwingend dazu. Die Baulichkeiten des Kloster erfuhren nach dem Niedergang der Druckerei im 30jährigen Krieg 1669 einen Umbau zum Gasthof „Zum gelben Engel“. 2017 aufwändig denkmalgerecht saniert, erfuhr das Areal um den einzigen authentischen Ort klösterlichen Lebens und der Reformation des 16. Jahrhunderts in Jena mit dem Neubau der Bibliothek einen neuerlichen Umbruch. Am Tag des offenen Denkmals soll das Kleinod, dem noch immer das Obergeschoss fehlt, wieder im Mittelpunkt stehen.

  • Ort: Engelplatz 1
  • Geöffnet: 10:00 – 17:00 Uhr
    • 10:15, 11:15 und 16:15 Uhr: Klostergeschichte(n) – Führungen durch Sakristei und Kapitelsaal des ehemaligen Klosters (ca. 30 min)
    • 13:00 bis 16:00 Uhr: Drucken wie vor 500 Jahren. Unter fachlicher Anleitung wird mit Handpresse und Holzdruckstock ein Bildmotiv zur Erinnerung an die Jenaer Lutherbibel gedruckt.

Der Johannisfriedhof ist eine Erweiterung des bereits 1307 erwähnten Begräbnisplatzes Kirche St. Johannis Baptist. In der parkähnlich gestalteten, heute noch ca. 1,8 ha großen Anlage finden sich eine Vielzahl an Grabstätten bedeutender Jenaer Persönlichkeiten, darunter die von Friedrich und Johann Wilhelm Kreußler oder Carl Zeiss. Ihre Restaurierung förderte zum Teil die Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Ältestes Zeitzeugnis ist die mit dem Straßenbau an die heutige Stelle versetzte Doppelstationstafel von 1484, älteste Grabtafel die des Ehepaares Herwagen (1556 bzw. 1559).

Der Johannisfriedhof gehört zu den durch die Bundesregierung anerkannten 30 historisch bedeutsamen Friedhöfen Deutschlands. Seit 2014 engagiert sich ein Förderverein für Erhalt und Pflege der wertvollen Anlage. Aufgrund seiner Bedeutung als innerstädtische grüne Oase wurde er zudem in das Städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ aufgenommen. Gemeinsam arbeiten Denkmalpflege, Naturschutz, Stadtumbau und Verein an einer sensiblen Sanierung des romantischen Ensembles. Seit einigen Jahren restaurieren zudem Teilnehmende des International Summer Seminar for Young Academics (ISA) Grabmale des Jenaer Johannisfriedhofs. 

  • Ort: Philosophenweg 1
  • Geöffnet: 11:00 17:00 Uhr Johannismarkt
    • 13:00, 15:00 und 17:00 Uhr: Führungen durch Mitglieder des Förderverein

Als Jena 1672 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Jena wurde, erbaute man ab 1686 auf Bestreben Johann-Georgs II. von Sachsen-Eisenach, die Kirche auf dem Gelände des alten Johannisfriedhofs. Doch schon zur Einweihung gab es das Jenaer Herzogtum nicht mehr. Es war 1690 an die Linie Sachsen-Weimar-Eisenach gefallen.

1743 wurde die Kirche der Jenaer Garnisongemeinde zugewiesen und in Garnisonkirche umbenannt und diente während der Schlacht von Jena-Auerstedt als Lazarett. Im Zuge der umfangreichen Sanierungen und Umbauten ab 1835 wurden auch die schon im ursprünglichen Entwurf vorgesehenen Emporen und der Kanzelaltar eingebaut. Für die 1945 zerstörten Chorraumfenster schuf der Jenaer Glaskünstler Fritz Körner 1947 neue Glasfenster.

1946 benannte die Gemeinde die Kirche in „Friedenskirche“ um. Nach grundhafter Sanierung bis 2010 stellte man 2013 im Innenraum einen Hausschwammbefall fest, der dank Spenden und Förderung bis 2016 behoben werden konnte. In der Kirche befinden sich 13 Epitaphien aus dem 17. und 18. Jahrhunderts sowie acht Portraits früherer Superintendenten.

  • Ort: Philosophenweg 1
  • Geöffnet: 11:00 – 17:00 Uhr
    • Gemeindemitglieder sind als kompetente Ansprechpartner*innen vor Ort

Der heutige Botanische Garten entstand 1794 auf Betreiben des Botanik-Professors A. J. G. C. Batsch sowie von J. W. Goethe auf dem außerhalb der Stadtmauern gelegenen Gelände des alten Fürstengartens. Das Areal war unter Gartendirektor Paul M. Schlegel von 1640 bis 1663 bereits zeitweise von der Universität als wissenschaftlicher Garten zusätzlich zum 1586 angelegten alten Hortus medicus im Collegium Jenense genutzt worden. Beide Gärten umfassten seinerzeit etwa 1.300 Pflanzensippen.

Das Fürstenhaus forderte den Schlegelschen Garten jedoch 1663 zurück, und das Gelände blieb bis 1794 Herzoglicher Kräuter- und Lustgarten. Für diesen wurde 1681 ein Gärtnerhaus als Fachwerkbau über  einem Naturstein-Kellergeschoss bzw. Sockel errichtet, das ursprünglich eine Nord-Süd-Ausrichtung besaß. Nach der Wiedereinrichtung des Botanischen Gartens diente das Gebäude als Direktorenwohnhaus, in dem zwischen 1817-1822 auch Goethe während seiner Jena-Aufenthalte mehr als 300 Tage wohnte.

Goethe regte auch den Umbau an. Nach Plänen von Clemens Wenzeslaus Coudray entstand so unter der Bauleitung von Hofmaurermeister Timmler 1825 – 1827 eine dreiflügelige klassizistische Hofanlage um einen nahezu quadratischen Hof. Das Hauptgebäude erhielt dabei eine neue West-Ost-Ausrichtung. Gestalterische Hauptfassade ist seither die Ostseite mit ihrem großen Zwerchhaus. Seit 1921 beherbergte das Inspektorenhaus ein Goethe-Museum. Nach sehr langen Sanierungsarbeiten wurde das Haus in diesem Jahr mit neuer Ausstellung und Ausrichtung als Goethe-Laboratorium wieder eröffnet.

  • Ort: Fürstengraben 26
    • 10:00, 12:00 und 14:00 Uhr: Führungen mit Herrn Golle, ABML Architekten/Projektleitung (max. 20 Personen - Voranmeldung erforderlich!)
  • Anmeldung: Anmeldungen am 03.09. und 05.09. jeweils von 08:30 – 11:30 und 13:00 – 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 0049 3641 49-5141 oder per E-Mail unter denkmalamt@jena.de bis 06.09.2024.

Adrian Beier beschreibt in seinem Architectus Jenensis den Fürstenkeller als einen

„Keller, daß ein Fuhrmann mit 4 Pferden hinnein, unten herüm und wieder heraus fahren kan“.

In der Tat zählte das 1532 von Kurfürst Johann angelegte und später durch dessen Sohn bis 1536 vollendete Bauwerk zu den größten Gewölbekellern Deutschlands. Die integrierte bauzeitliche Technik (Drainagesysteme und Wasserrinnen zur Ableitung schädigender Gase und Flüssigkeiten, Wasserversorgung durch eine gefasste Quelle etc.) machen es zu einem herausragenden Zeugnis der handwerklichen und technischen Leistungsfähigkeit des 16. Jahrhunderts.

Die Anlage besteht aus zwei parallel angelegten Gewölben in Nord-Süd-Richtung, die mit einem Gang verbundenen sind. Die große, zwischen 8 und 10 m hohe Tonne weist eine Länge von 55 m und eine Breite von 12 m auf, was einer Grundfläche von rund 600 m² entspricht. Zwischen 1855 und 1858 wurde über den Kellern nach Plänen des Weimarer Oberbaudirektors Streichhahn ein zweigeschossiger Bibliotheksneubau errichtet, der allerdings 1945 weitgehend zerstört wurde.

Die Keller überstanden den Krieg. Als der Neubau der Bibliothek anstand, wurden die als Kulturdenkmal geschützten Tonnengewölbe gesichert und in den Bibliotheksentwurf integriert. Die Lastabtragung des Neubaus funktioniert losgelöst vom Bestand. Der Keller wird mit einer modernen Stahlbetonkonstruktion frei überspannt.

  • Ort: Bibliotheksplatz 2, Zugang über Foyer der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB)
    • 10:00, 11:00, 12:00 und 13:00 Uhr: Führungen mit Dr. A. Christoph, Thüringer Universitäts- & Landesbibliothek / Leiter Stabsstelle Bau

Die mittelalterliche Stadtbefestigung schützte die Bürgerschaft vor Angriffen von außen und grenzte zugleich den Rechtsbezirk der Stadt von der umliegenden Feldmark ab. Heute ist sie nur noch auf der Westseite des Altstadtbezirkes in ihren Dimensionen annähernd zu erschließen. Anhand der an den Bauwerken ablesbaren Bauformen werden Funktionen und die bauliche Entwicklung der Befestigungslinie deutlich.

Vom Pulverturm als nordwestlichem Eckturm der Stadtbefestigung mit vorgelagertem Geschützrondell bietet sich ebenso wie vom benachbarten letzten erhaltenen Stadttor, dem Johannistor, eine schöne Aussicht über die Jenaer Altstadt - und auch in den Fürstengraben. Der Fürstengraben ist der letzte Grabenbereich der Stadtbefestigungsanlage, an dem sich die stadtgeschichtlichen Veränderungen von der mittelalterlichen Nutzung als Wehranlage über Promenade, Allee hin zur via triumphalis ablesen lassen. Vor besagtem Nordgraben an dem schon früh entwickelten Fahrweg wurde während der kurzen Zeit des Herzogtums Sachsen-Jena eine Allee mit Linden angelegt.

Auch wenn von einer Lindenallee leider nicht mehr gesprochen werden kann, so sind die Grünanlage im Verlauf des Grabens und die straßenbegleitende Baum-/Lindenreihe denkmalwertprägende Elemente sowohl des Ensembles als auch der Sachgesamtheit Stadtbefestigung und damit zu erhalten. Gut fürs Stadtklima!

  • Ort: Johannisstraße/Am Pulverturm
  • Johannistor und Pulverturm geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr

Das im Winkel des östlichen Armes der Jenergasse befindliche Gebäude erhielt im 18. Jahrhundert seine heutige Gestalt (Dachstuhl 1711-d bzw. 1718-d). Errichtet wurde es auf älteren Kelleranlagen, die diekt an die mittelalterliche Stadtmauer angrenzen. Nachweislich seit 1804 befand sich das Haus im Besitz der Familie Körner.

Es diente bereits zu dieser Zeit als Unterkunft für Studenten, die dem Haus den Namen "Körnerei“ verliehen. Zu den repräsentativsten Bestandteilen des Baus gehört die barocke Treppenanlage. Unter den Logiergästen der Körners befanden sich sehr berühmte Namen wie die der Brüder Eduard, Gustav und Carl Zeiss, Ernst Haeckel oder auch des Philologie-Professors Erich Schmidt. An die einstigen Bewohner erinnern heute elf Gedenktafeln an der Fassade. Heute dient das Gebäude immer noch bzw. wieder als Unterkunft für Studierende.

  • Ort: Jenergasse 14 / Fürstengraben 19
  • Geöffnet: 10:00 16:00 Uhr
    • 10:00 15:30 Uhr: Führungen nach Bedarf mit Mitgliedern des Paulinerheim e. V.

Jede volle Stunde findet ein kleines Konzert des Männerchores der Sängerschaft zu St. Pauli in Jena statt.

Zehn Jahre lebte und wirkte Friedrich Schiller in Jena. Von den fünf Häusern, in denen er in diesen Jahren wohnte, ist nur das Gartenhaus erhalten. Schiller erwarb das Gartenhaus am Rande der damaligen Südvorstadt von Jena im März 1797. Bereits zwei Monate später bezog er mit seiner Familie das Haus.

Im folgenden Jahr ließ er an der Südwestecke des Grundstücks ein Türmchen, sein „Belvedere“, errichten, dessen oberes Stockwerk ihm als Rückzugsort zum Dichten diente. Goethe nannte es die „Gartenzinne“. Der Garten war im hinteren Teil dicht mit verschiedenen Obstbäumen bepflanzt, während sich am Haus ein Gemüsegarten befand. Hinzu kam viele Blühsträucher. In dem kleinen Paradies an der Leutra entstanden Teile des "Wallensteins", der "Maria Stuart" und die berühmten Balladen für den Musenalmanach. Im Jahre 1811 - sechs Jahre nach Schillers Tod - wurde  hier auf Wunsch des Herzogs Carl August die erste Jenaer Sternwarte erbaut.

  • Ort: Schillergäßchen 2
  • Geöffnet: 10:00 – 17:00 Uhr (Eintritt frei)
    • 10:30, 11:30, 13:00 und 14:00 Uhr: Führungen durch Haus und Garten mit Dr. S. Schlotter, Friedrich-Schiller-Universität Jena / Schillerhaus (max. 15 Personen, Dauer ca. 30min.)

Der zweifache Universitätsrektor und sozial- wie kulturpolitisch hoch engagierte Jurist Prof. Eduard Rosenthal war Mitverfasser der Statuten der Carl-Zeiss-Stiftung und gilt als Schöpfer der „Thüringischen Landesverfassung“. Das 1890/91 nach Plänen des Berliner Architektenbüros Kayser und von Großheim errichtete Wohnhaus für ihn und seine Frau Clara entwickelte sich bereits kurz nach dem Einzug der Familie zu einem der kulturellen Mittelpunkte des bürgerlich-geistigen Lebens in und um Jena.

Vor 100 Jahren – 1924 – verfügten Clara und Eduard Rosenthal, die Villa und das dazugehörige Anwesen der Stadt Jena testamentarisch zu übertragen. Darin eingeschlossen war das lebenslange Wohnrecht für Clara Rosenthal, welche die Villa bereits im Jahr 1928 der Stadtgemeinde Jena übereignete. 1939 ordnete der Oberbürgermeister an, „das Haus judenfrei zu machen.“ Dank einer Intervention des Rechtsamts der Stadt behielt Clara Rosenthal ihre Wohnung im Erdgeschoss des Hauses. Offensichtlich zermürbt und schwer krank, nahm sie sich hier am 11. November 1941 das Leben. Ihr Leichnam wurde zum Nordfriedhof Jena gebracht; eine Grabstelle ist bis heute unbekannt.

Vor 15 Jahren – 2009 – wurde die Villa Rosenthal nach aufwändiger Sanierung durch die jenawohnen GmbH wiedereröffnet. Unter der Regie von JenaKultur erinnert seither ein vielfältiges Nutzungsprogramm wieder an das politische, gesellschaftliche und kulturelle Engagement der Familie Rosenthal. Es ist zudem Teil des dezentralen Denkmals für Eduard Rosenthal „Erkundungsbohrungen“.

Die Villa besticht durch ihre äußerst repräsentative Gestaltung, die jedem Raum stilistisch einer Epoche anlehnte. Bis heute haben sich Fragmente einer monumentalen Wandmalerei, Rokokoapplikationen, Wandvertäfelungen und diverse Jugendstilelemente erhalten. Die Villa ist eingebettet in einen rund 4000 m² großen parkähnlichen Garten mit historischen Baumbestand und Gedenkpavillon.

  • Ort: Mälzerstraße 11
  • Geöffnet: 10:00 – 19:00 Uhr
    • ganztägig: “Dauerausstellung zur Familie Rosenthal” und Graphic Novel Ausstellung “Drei Steine” im Obergeschoss, Speis und Trank im Erdgeschoss und Kunstdenkmal “Folly, Gedenkpavillon und Stolperstein Clara Rosenthal“ im Garten
Programm zu 15 Jahre Wiedereröffnung der Villa Rosenthal:
  • 11:00 – 11:45 Uhr: Familienprogramm: Musikalische Erzählungen mit Frau A. Horn und dem Kinderchor “Smallbirds” der Musikwerkstatt Jena unter der Leitung von Frau P. Sauer 
  • 13:00 – 13:15 Uhr: Empfang “15 Jahre Villa Rosenthal” mit Grußwort von Frau F. Vollmer, JenaKultur
  • 13:15 – 13:45 Uhr: musikalischer Salon mit dem Duo H. Assing (Piano) & F. Vollmer (Violine)
  • 14:00 – 14:45 Uhr: Führung I zur Geschichte des Hauses und seiner Bewohner mit Herrn Dr. D. Ebert
  • 15:00 – 15:45 Uhr: Programm für Erwachsene: Musikalische Erzählungen mit Frau A. Horn und Herrn St. Nagler (Piano) vom “Hoch hinaus & Tief hinab”
  • 16:00 – 16:45 Uhr: Führung II zur Geschichte des Hauses und seiner Bewohner mit Herrn Dr. D. Ebert
  • 17:00 – 18:30 Uhr: “Die Literarische Destille” mit M. Kruppe und R. Schönfelder

Das zwischen 1901 und 1903 auf Initiative von Ernst Abbe nach Plänen Arwed Roßbachs entworfene winkelförmig angelegte Gebäudeensemble sollte der

„Belehrung und geistigen Anregung für die Arbeiter“

dienen. Der Gebäudekomplex mit seiner funktionalen Binnenstruktur, repräsentativen Fassaden- und Innengestaltung sowie dem akustisch und gestalterisch hochwertigen Saal erfüllt bis heute seine vielfältigen Funktionen. Allein die Lesehalle verlor durch den Bibliotheksneubau ihre historisch angedachte und jahrzehntelange währende Nutzung.

Die von 2017 bis 2022 laufende denkmalgerechte Sanierung umfasste neben der Behebung von Schäden auch die Sichtbarmachung historischer Oberflächengestaltungen sowie die Anpassung an moderne und neue Nutzungsanforderungen. Da der Gebäudekomplex aufgrund der neuen Nutzung dem Großteil der Bevölkerung leider nicht mehr so ungezwungen zugänglich ist, soll zumindest mit einem jährlichen „Tag der offenen Tür“ am Wochenende des Denkmaltags

„...ein für alle offenes Haus“

geschaffen werden. Und wie lässt sich das besser verbinden als mit der Saisoneröffnung der Jenaer Philharmonie.

  • Ort: Carl-Zeiß-Platz 15
  • Geöffnet: 10:00 – 15:00 Uhr (Turm- & Saalgebäude)
    • ab 15:00 Uhr: Saisoneröffnungskonzert der Jenaer Philharmonie im Großen Saal

Der monumentale Gedenkpavillon, dessen Entwürfe auf Henri van de Velde zurückgehen, wurde in den Jahren 1909/1911 zu Ehren von Ernst Abbe errichtet. Im Innern beherbergt das tempelartige Bauwerk Bronzereliefs von Constantin Emile Meunier und eine Marmorherme von Max Klinger mit der Porträtbüste des Unternehmers und Sozialreformers der Zeiss-Werke.

Der in eine Grünanlage eingebettete Pavillon bildet das Zentrum des Carl-Zeiß-Platzes. Der achteckige Zentralbau gilt als Gesamtkunstwerk europäischen Ranges, dessen Wirkung und Aussagekraft unmittelbar in  Zusammenhang mit seiner Umgebung steht. Seine Lage im Stadtraum ist nicht nur durch die Nähe zur einstigen Wirkungsstätte Abbes, sondern auch symbolisch begründet. Gemeinsam mit dem Zeiss-Hauptwerk, dem Volkshaus und dem ehemaligen Wohnhaus Abbes bildet er einen Ort der Besinnung im Dreieck aus Arbeit, Leben und Kultur.

  • Ort: Carl-Zeiß-Platz
  • Geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr

Der Volkspark Oberaue – bestehend aus Paradies, Rasenmühleninsel, Oberaue – geht weitestgehend auf Entwürfe der Jenaer Gartenarchitekten G. Weichelt zurück, der jedoch vor allem Bestehendes reflektierte und integrierte. Seine 1957 realisierten Planungen nahmen vorhandene Strukturen wie die alten Alleen, Teich und Uferweg, aber auch Kleinarchitektur aus den 1930er Jahren wie das Paradiescafé auf.

Der Glaspavillon wurde im Zuge einer notwendig gewordenen Neugestaltung des Parks 1974 - 1978 als Mehrzweckgebäude von Friedhelm Schubring in das Ensemble eingefügt. Seine Architektur reflektiert einerseits den besonderen Raum der Saaleaue, andererseits die Tradition der klassischen Moderne, insbesondere Ideen und Gestaltungselemente von Mies van der Rohe und vor allem Richard Neutra. Sie besticht durch Großzügigkeit, Offenheit und klar strukturierte Kompaktheit. 2005 gründete sich der Verein „Glashaus im Paradies“, dessen Anliegen die Bewahrung des architektonischen Kleinodes ist.

  • Ort: Vor dem Neutor 5a
  • Geöffnet: 13:00 – 17:00 Uhr, Mitglieder des Vereins sind als kompetente Ansprechpartner*innen vor Ort
    • ab 15:00 Uhr freies Konzert mit Ralph Schüller & Band (Leipzig), zum Ausklang am Abend Leckeres vom Rost

1926 konnte nach nur 7 Monaten Bauzeit die nach Plänen von Bruno Röhr errichtete 50kV-Halle des Umspannwerkes Jena Nord ans Netz gehen. Verbunden mit der 50kV- Schaltanlage Burgau (ZEISS) konnte in Jena so ein stabiles 10kV-Netz aufgebaut werden. Das Umspannwerk entwickelte sich in den 1930er Jahren zum Knotenpunkt der regionalen Stromversorgung. 1942 wurde es durch den Bau einer 110kV-Halle ergänzt und schließlich auf 110 kV-Einspeisung umgestellt. Heute nutzt die Imaginata e.V. das Technische Denkmal als Kultur- und Bildungseinrichtung.

  • Ort: Löbstedter Straße 67
    • 11:00, 13:30 und 16:00 Uhr: Führungen durch Vereinsmitglieder
    • Stationenpark ist geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr (7,50 € Eintritt)

1977-1978 wurde in der Stadt Jena ein Generalbebauungsplan als langfristiges Planungsinstrument erarbeitet. Schwerpunkt dieser strategischen Planung war der Wohnungsbau, der zunächst entsprechend den programmatischen Vorgaben der Regierung am Stadtrand realisiert wurde. Doch sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR war seit den späten 1970er Jahren ein Paradigmenwechsel in der Städtebaupolitik zu erleben. Diesen spiegeln in Westdeutschland die „12 Grundsätzen der behutsamen Stadterneuerung“ (IBA Altbau 1982) und in der DDR die ebenfalls 1982 verabschiedeten „Grundsätze[n] für die sozialistische Entwicklung von Städtebau und Architektur“ wider. Der Neubau verlagerte sich von den Randgebieten zurück auf die historische Stadt und erfolgte in Anlehnung an den überlieferten Stadtgrundriss. In diesem Rahmen erarbeiteten 1982 der VEB Investitionsbüro Gera und das Büro für Städtebau und Architektur beim Rat der Stadt Jena die „Konzeption zur Rekonstruktion und Bebauung der Innenstadt Jena“. Ziel dieser Maßnahme war die „Revitalisierung der Innenstadt vor allem durch Schaffung von innerstädtischem Wohnraum“. Die innerstädtische Maßnahme – es gab noch die Am Rähmen – betraf das Areal Unterlauengasse-Saalstraße-Oberlauengasse und beinhaltete nach Erfassung und Bewertung des Bestandes sowohl Abbruch/Neubau-Bereiche als auch Sanierung und Modernisierung von Bestandsbauten und Rekonstruktionen. Letzteres zeigt sich in Jena mit der Honigmannschen’schen Fassade an Block 3.1. Bei einer Runde durch das Areal mit anschließendem vertiefendem Gespräch werden die Besonderheiten dieser Phase des Städtebaus in der DDR und ihr kulturhistorischer Wert erkundet.

  • Treffpunkt: am Löwenbrunnen       
    • 13:00 Uhr: Werkstattgespräch mit Dr. M. Grass, Architekturhistoriker, M. Titze, ehem. Mitarbeiterin VEB Investitionsbüro Gera + Leiterin Stadtumbau Jena i.R. und E. Zimmermann, Untere Denkmalschutzbehörde                            

2. Raus aus der Stadt: Wahr-Zeichen in der Kulturlandschaft, in Jenas ländlichen Ortsteilen und historischen Ortskernen

Die auf dem Bergsporn am westlichen Ende des Gleisberges nordöstlich von Kunitz errichte zweiteilige Höhenburg wurde im 12. Jh. erstmals erwähnt. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde 1451 auch die Burg Gleisberg im Sächsischen Bruderkrieg zerstört. Die Bauschäden an der Burg sind mithin vorrangig Ergebnis der mittelalterlichen Bauwerksdestruktion der Burg nach der Eroberung, und Mauerausbrüche etc. besitzen einen hohen Quellen- und Aussagewert. Im Aufgehenden haben sich von der Burg nur wenige Teile erhalten. Dazu gehören Teile der Umfassungsmauer mit Stützpfeilern, Reste eines Bergfrieds, das berühmte Wandfragment eines ehemaligen Wohnbaus mit Fenster und Sitznischen und Reste eines halbrunden (Treppen-?)Turms. Das Burgareal bedarf einer grundhaften Sanierung. Zudem müssen zeitnah Schäden in den schwer zugänglichen Bereichen bearbeitet werden.

  • Ort: Kunitz, auf dem Gleisberg (Hufeisen), Zugang über sehr gut ausgeschilderte Wanderwege
    • 11:00 - 16:00 Uhr stehen Mitglieder aller Vereine aus Kunitz für Fragen zur Geschichte, Zustand und Sanierungsaufwand zur Verfügung. Der Freundeskreis Kunitzburg e.V. wird für das Leibliche Wohl sorgen. Auch für kleine Ritter und Burgenfreunde ist gedacht.

Die als Filale von Burgau gegründete Kirche wurde 1716-1718 als Ersatz für einen älteren Bau errichtet. Die alte Dorfkirche war 1637 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt worden, und der nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtete Bau wies bereits 1716 so schwere Bauschäden auf, dass die Gemeinde beschloss, eine neue Kirche zu bauen. Der Neubau aus Muschelkalk zeigt ein einschiffiges Langhaus und einen quadratischen, im oberen Teil oktogonalen Chorturm mit geschweifter Haube errichtet. Der Fußboden stammt noch aus der Vorgängerkirche. Zum 100jährigen Bestehen 1818 wurden zwei Emporen, Orgel und Kanzelaltar neu errichtet. 1934 wurde schließlich die gesamte Kirche neu ausgemalt. Der Weimarer Kunstmaler Wegener entwarf hierfür die Tier und Pflanzenmotive.

  • Ort: Teichgasse
  • Geöffnet: 9:00 bis 18:00 Uhr, Informationsmaterial liegt aus

Wahrzeichen sind sie beide – als Landmarken weithin sichtbar. Und Zeitzeugen der Geschichte und ihrer Rezeption sind die beiden Denkmäler, die zugleich Kulturdenkmale sind, allemal. Seit nunmehr 150 Jahren ragt das 1871-74 errichtete und 2009 sanierte Denkmal für die Gefallenen des Jenaer Bataillons im Deutsch-Französischen Krieg über die Baumwipfel auf dem Forst. Bei gutem Wetter bietet Forstturm phantastische Ausblicke über Jena und die angrenzenden Täler. Dies gilt auch für den 1909 als monumentalen Aussichtspunkt nach Plänen von W. H. Kreis zur Würdigung des ehemaligen Reichskanzlers errichteten Bismarckturm, in dem eine anlässlich des 200. Geburtstages des Reichskanzlers konzipierte Ausstellung Interessierten offensteht.

Der Bismarckturm bedarf dringender Instandsetzungsmaßnahmen. Spenden sind daher gern gesehen.

  • Ort: Auf dem Forst
  • Forstturm und Bismarckturm geöffnet: 11:00 – 16:00 Uhr

Die kleine Sternwarte wurde 1903/04 als erste Werksternwarte der Firma Carl Zeiss errichtet. Der Kuppelbau selbst hat einen Durchmesser von 6m, wurde aber von einem kleinen Werkstattgebäude ergänzt. 1913 entstand der Vorbau, 1936/37 wurde ein weiterer Anbau angefügt. Die Sternwarte ist heute mit einem Cassegrain-Spiegelteleskop 500/10 000 aus den 1970er Jahren ausgestattet. 2024 müssen an Lagerung und Antrieb des Teleskops Wartungsarbeiten durchgeführt werden, die aufgrund der Konstruktion allerdings etwas aufwändiger sind. Auch darüber wird sicher berichtet.

  • Ort: Auf dem Forst                          
  • Geöffnet: 13:00 – 16:00 Uhr

Entsprechend Besucherinteresse erfolgen kontinuierlich Kuppelführungen durch Mitglieder der Volkssternwarte Urania Jena e.V. Bei geeignetem Wetter werden Sonnenbeobachtungen durchgeführt

Das 1367 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Laasan hat weitgehend seinen eigenständigen dörflichen Charakter erhalten. Im Zentrum liegt das kleine und doch so imposante Rat- und Brauhaus. Das Rathaus wurde zwischen 1615 und 1617 als achteckiger Turm gebaut. 1740 erfolgte der Anbau des Brauhauses, 1802 wurde die Ratsstube eingeweiht. Das Gemeindebraurecht bestand zwischen 1742 und 1946.

Das Rathaus wurde um 1617 als achteckiger Turm gebaut. 1742 erfolgte der Anbau des Brauhauses, 1802 wurde die Ratsstube eingeweiht. Das Gemeindebraurecht bestand zwischen 1742–1946. Das Rat- und Brauhaus wurde 1998 denkmalgerecht saniert. 2004 wurde der Ortsverein mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis für die Sanierung des Rat- und Brauhauses gewürdigt. 2019 erfolgte eine umfassende Fassadensanierung einschließlich einer statischer Ertüchtigung.

  • Ort: Laasan 25
  • Geöffnet: 10:00 – 16:00 Uhr
    • Führungen nach Bedarf mit Mitgliedern des Vereins Ortsverein Laasan e. V. (letzte Führung 15:30)
    • Kaffee und Kuchen stehen in den Räumen des Brauhauses bereit

Der heutige Kirchenbau wurde ab 1424 als „neue Kapelle“ für ein wundertätiges Marienbild errichtet. Mit der Fertigstellung des spätgotischen Chorraumes ist der Beginn einer regen Pilgertradition in Ziegenhain belegt. 1636 wurde der Chor baulich abgetrennt, das dreischiffige Langhaus ist heute ruinös.

An der Nordwand des Chores erhaltene Wandmalereien des Epiphaniasgeschehens aus der Zeit von 1430 zeigen vermutlich  Ansichten von den Burganlagen auf dem Hausberg. Der gotische Flügelaltar enthält 353 studentische „Eintragungen“ aus der Zeit von 1591 bis 1635. Einer der wenigen in Deutschland erhaltenen barocken Pyramidenaltäre (1694) befindet sich nach Restaurierung seit 2016 wieder im Altarraum. In den vergangenen Jahren wurden mit verschiedenen Denkmalfördermitteln und der Unterstützung des Kirchbauvereins die Dachstühle und Dächer (Kirchdach und Turm) saniert. Im Januar 2022 konnten Turmknopf, Wetterfahne und Kreuz aufgebracht werden. In diesem Jahr wurden die Außenanlagen gestaltet.

2024 feiert die Marienkirche ihren 600. Geburtstag. Die Kirchgemeinde begleitet dieses Jubiläum bereits das ganze Jahr über mit Vorträgen und Konzerten. Die Musik- und Kunstschule Jena hat eine Ausstellung mit Plastiken und Zeichnungen zur Marienkirche erarbeitet. In dieser werden auch Kleinodien der Kirche ausgestellt, darunter die kürzlich restaurierte Hostiendose von 1687 aus Saalegold. Außerdem sind zwei von vier päpstlichen Ablassbriefen für die Ziegenhainer Kirche aus dem 15. Jh. zu sehen. Die Ausstellung wird am Sonntag eröffnet.

  • Ort: Edelhofgasse 9
  • Geöffnet: 10:00 - 17:00 Uhr, auskunftsfreudige Gemeindemitglieder sind vor Ort
    • 11:00, 14:00 und 16:00 Uhr Führung durch die Ausstellung und Kirche

Das Ende des 13. Jh. erstmals urkundlich erwähnte Drackendorf ist eng mit dem Namen derer von Ziegesar verbunden. 1746 erwarb Carl Siegmund von Ziegesar nach dem Tod derer von Griesheim durch Ehe mit Christiane S. von Griesheim das Rittergut Drackendorf. Unter August Friedrich Carl von Ziegesar (1746–1813) sowie dessen Sohn Anton (1783–1843) entwickelte sich das Gut Drackendorf im 18. und 19. Jh. zu einem Treffpunkt und Aufenthaltsort von Humanisten und Klassikern wie Goethe, Schopenhauer, Herder, Wieland, Kügelgen und Caspar David Friedrich. Auf Anregung von Ziegesar geht auch die grundlegende Gestalt des Drackendorfer Parks als englischer Landschaftsgarten zurück, wobei eine bestehende ältere Parkanlage teilweise überformt und erweitert wurde.

Mit dem Bau des Teehauses 1854 durch Clara von Helldorff – ihr Mann hatte 1836 das Gut erworben - kam es wahrscheinlich zu einer Überformung/ Umgestaltung der Gesamtanlage im Sinne eines klassischen Landschaftsgartens, die sich jedoch nur für den engen Bereich direkt vor dem Teepavillon belegen lässt. Die heute noch vorhandene Grundstruktur des Parks in Bezug auf Raumbildung, Sichtachsen, Wegenetz geht aber vermutlich auf diese Zeit zurück. Auch der heute älteste Baumbestand mit insgesamt sechs Bäumen stammt noch aus dieser Zeit. Bis 2021 wurde in großen Teilen ein im Auftrag der Stadt Jena erarbeitetes Entwicklungskonzept dank des Einsatzes kommunaler und europäischer Fördermittel sukzessive umgesetzt und die ursprüngliche Gestaltungsidee in Abstimmung mit Naturschutzbelangen wieder erlebbar gemacht.

  • Ort: Drackendorf, Alte Dorfstraße
  • Pavillon geöffnet:10:00 – 15:00 Uhr, auskunftsfreudige Mitglieder des Heimatvereins sind vor Ort
    • 11:00 bis 13:00 Uhr: Drackendorfer Kirmes vor dem Pavillon mit Frühschoppen und Musik
    • Heimatstube (Alte Dorfstraße 20) geöffnet: 11:00 – 15:00 Uhr

Die am Rande des Drackendorfer Parks gelegene Kirche „Auferstehung Christi“ geht auf einen romanischen Vorgängerbau zurück. Teile des Kirchenbaus stammen vermutlich bereits aus dem 13. Jahrhundert 1653 - 1656 erfolgte der Um- und teilweise Neubau unter Einbeziehung von Chor und Turmunterteil eines gotischen Vorgängerbaues durch Stiftung des Patronatsherrn Christian Beer. Vom dem gotischen Chor sind zwar Umfassungswände und Fenster erhalten, allerdings weder Maßwerk noch Gewölbe. Laut Bauinschriften über den Türen wurden sowohl Langhaus als auch der Südanbau für den Herrschaftsstuhl und der geschlossene achteckige Turmaufbau in dieser Zeit errichtet.

Die 1786 eingebauten Emporen wurden bei der Renovierung 1867 durch Baurat Spittel bereits wieder abgebrochen. Heute betritt man den Kircheninnenraum durch das Rundbogenportal an der Turmsüdseite. Das Patronat der Auferstehungskirche lag in den Händen der im Ort ansässigen Adelsfamilien, darunter Puster, von Ziegesar und von Helldorf.

  • Ort: Am Goethepark 3
  • Geöffnet: 9:00 bis 18:00 Uhr, Informationsmaterial liegt aus

Die zur Bauzeit 1937 bis 1939/41 mit 794 m längste Brücke des deutschen Autobahnprogramms in Thüringen wurde aus Stampfbeton, Stahlbeton, Klinker sowie Naturstein errichtet. Die Formen sind denen römischer Aquädukte entlehnt. Monumentalität kennzeichnet die Formensprachen im Detail und das Bauwerk in Gänze.

„Als Schöpfung der neuen Epoche sollten die Straßen […] und ihre Bauwerke über alle Zeiten und Grenzen als Zeugen des politischen und künstlerischen Willens ihrer Schöpfer hinausragen und auch dann noch als Erinnerungsmale dieser Epoche, als Monumente einer vergangenen großen Zeit bestehen, wenn ihre praktische Bedeutung längst überholt wäre“,

beschreibt der Architekt Friedrich Tamms 1941 die nicht nur infrastrukturelle, sondern auch politische/ideologische Aufgabe.

Das Autobahnprogramm wurde auch landschaftsplanerisch sehr intensiv begleitet. Schon 1933 holte sich Fritz Todt Alwin Seifert in seinen Stab, den er 1934 zum Berater für Fragen der landschaftlichen Eingliederung beim Autobahnbau berief. Seifert, der sich zu einer „metaphysisch“ begründeten Rassenlehre, die den Nationalsozialismus um eine naturreligiöse Dimension erweitern sollte, bekannte, versammelte Landschaftsarchitekten, Pflanzensoziologen und Heimatschützer um sich, die als Freiberufler den Autobahnbau begleitetet. Die Pläne haben sich häufig erhalten, allerdings wurde die gestaltete Landschaft – nicht nur in Jena - inzwischen massiv überformt.

  • Ort: Zwischen Maua und Göschwitz
  • Geöffnet: 10:00 - 14:00 Uhr

(Zufahrt von der B88 von Maua in Richtung Jena, von BAB A4 kommend: AS Jena - Göschwitz - B 88 Richtung Jena, direkt hinter der Saaletalbrücke rechts (PKW-Parkplätze stehen nur begrenzt zur Verfügung)

Stündliche Präsentationen zur Geschichte und Instandsetzung der Alten Saaletalbrücke und den Autobahnbau über Beamer.

Der heutige spätgotische Kirchenbau entstand anstelle einer bereits 976 und 1228 erwähnten und 1446 im sächsischen Bruderkrieg zerstörten älteren Kirche. Ende des 15. Jahrhunderts begann der Wiederaufbau der Kirche, wobei sich das Kirchenschiff auf den Mauerresten des Vorgängerbaus gründet. Der heute die Silhouette Lobedas prägende gotische Chor wurde 1477-83 angefügt.

Weitere Umbauten sind erst für 1622 durch eine Bauinschrift belegt. Im Innenraum finden sich wertvolle großflächige spätgotische Wand- und Deckenmalereien, u. a. monumentale Darstellungen des Hl. Christophorus und der Madonna im Strahlenkranz an der nördlichen Chorwand. Der oder die Meister der Secco-Malereien sind leider nicht bekannt. Als Schöpfer der wundervollen Renaissance-Steinkanzel wird häufig Baumeister Nikolaus Theiner aus Lobeda (NTL) genannt, doch stimmt das Steinmetzzeichen nicht überein und es wäre ein sehr reife Frühwerk. Manches bleibt halt ein Geheimnis.

  • Ort: Lobeda, Susanne-Bohl-Straße
  • Geöffnet: 11:00 bis 17:00 Uhr, Informationsmaterial liegt aus

Die im 12. Jahrhundert erbaute Saalkirche war seit dem 13. Jahrhundert Teil einer Komturei des Deutschen Ritterordens. Ergänzungen im 15. Jh. und bauliche Veränderungen im 16. und 17. Jahrhundert schufen die heutige Gestalt. Die Spuren der einzelnen Bauphasen sind heute noch sehr gut an Befunden wie Putzen, Fugenbild, Fenstergestalt, Ornamente oder auch Inschriften ablesbar. Im Inneren beherbergt die Kirche u. a. eine Einbaumtruhe aus dem Jahre 1275, einen Flügelaltar von 1517 sowie die Patronatsloge mit zwei Wappen ehemaliger Komture des Deutschen Ordens. Im Kirchenschiff sind Grabplatten von anderen Komturen und im Bereich der ersten Empore Epitaphien zu sehen.

Die Neufassung des Innenraumes in den Jahren 1991-93 erfolgte auf der Grundlage restauratorischer Befunde. An der Marienkirche befindet sich mit einer Datierung auf 1223 eine der ältesten Dorfkirchentüren Mitteldeutschlands. Am Anbau mit Loge zeigen sich massive Rissbilder. Um die Ursache hierfür genau bestimmen und ein nachhaltiges Sanierungskonzept erstellen zu können, sind u. a. Baugrunduntersuchungen notwendig. Zur Vorbereitung und Absicherung dieser fanden 2024 Notsicherungsmaßnahmen statt.

  • Ort: Zwätzen, Pfarrgasse     
  • Geöffnet: 13:00 17:00 Uhr

Führungen zur Baugeschichte erfolgen nach Bedarf mit Herrn F. Bürglen, ehemaliger Kirchmeister und Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die heute weithin sichtbar auf dem Fels ins Saaletal ragende sogenannte Binderburg wurde 1906 – 1910 nach Entwürfen von Professor Adolf Binder als Wohnsitz für seine Familie in Erweiterung eines bestehenden Landhauses erbaut. In Anlehnung an den kulturhistorischen Ort der ehemaligen Burganlage rezipiert die Villa in neo-romanischem Burgenstil den mittelalterlichen Palaisbau. Im Zentrum steht der massive viereckige zinnenbekrönte Turm, an den sich ein achteckiger Fachwerk-Turm mit spitzem Zeltdach anschließt. Selbst das Zitat einer romanischen Halbkreis-Apsis mit Zwerggalerie zeigt sich an der Villa.

Das Spiel von Bruchsteinmauerwerk und Fachwerk, Rundbogenfriese und mehrteilige gekuppelte Rundbogenfenster unterstreichen die Anlehnung an den romanischen Burgenbau. Die spezifische Gestaltung der Villa hat einen hohen Symbolgehalt, vermittelt sie doch »den Eindruck des Fortbestehens der historischen Anlage«. Verstärkt wird diese Wirkung durch den standort- und umgebungsbedingten ortsbildprägenden Charakter.

  • Ort: Am Lindenberg 2
  • Freianlagen geöffnet: 13:00 – 17:00 Uhr
    • 13:00, 14:00 und 15:00 Uhr: Vortrag Dr. Michael Willsch zur Sanierung der Binderburg
    • 16:00 Uhr: Gesprächsrunde mit Zeitzeugen

Fotoausstellung zu Sanierung von Gebäude und Anlage, Live-Restaurierung von Holzobjekten mit Herrn F. Hirschmann und von Steinobjekten mit Herrn M. Petzold. Der Rost brennt und es gibt Bier vom Fass.

Das Landhaus selbst ist am Denkmaltag in diesem Jahr nicht zugänglich.

Die romanische Saalkirche von Maua entstand um 1200 und wurde 1450 im Sächsischen Bruderkrieg zerstört. Bereits ab 1468 begann man, den überkommenen Kirchensaal wieder aufzubauen und einen großen Polygonchor anzubauen. Sowohl eine Bauinschrift – ursprünglich am nordöstlichen Strebepfeiler des Chores angebracht - als auch dendrochronologische Untersuchungen bestätigen dies. Die spätgotische Bauphase endete 1483 mit der Fertigstellung des Chores, wie eine Inschrift im Schlussstein verrät. 1575-1576 wurde das Dach neu aufgebaut und dabei das romanische Kirchenschiff in seiner Höhe reduziert.

Nach erneuter teilweiser Zerstörung durch einen Dorfbrand im Dreißigjährigen Krieg erfolgte bereits 1644 - 1646 der Wiederaufbau. 1819 wurde das Gebäude grundlegend umgebaut, wobei der bis dato erhaltene Ostturm der romanischen Vorgängerkirche und die spätgotische Sakristei abgetragen, Chor und Kirchensaal durch neue Mauern verbunden und neue Fensteröffnungen eingebracht wurden. Die Laurentius-Kirche Maua erfuhr und erfährt seit Jahren umfassende Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. Mit besonderer Sorgfalt wurde dabei versucht, die so wichtigen Befunde wie romanische Ritzfugen, Renaissance-Putzreste, Inschriften, Baunähte für die Nachwelt zu sichern.

  • Ort: Maua, Im Dorfe
  • Geöffnet : 9:00 bis 11:00 Uhr und 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Frau C. Eberhardt, Kirchmeisterin, gibt Auskunft zur Baugeschichte und aktuellen Baumaßnahmen.

Die Obermühle Leutra wurde Mitte des 18. Jh. am Ortsrand von Leutra in einem Knie der Leutra angelegte und im 19. Jahrhundert um Wohn- und Nebengebäude erweiterte Wassermühle. 1900 ließ Mühlenbesitzer Hugo Grimm die Mühlentechnik erneuern. Der Mühlenbetrieb wurde bereits 1960 eingestellt. Danach wurde die Anlage vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Der Zustand der eigentlichen Mühlenanlage verschlechterte sich nach der Teilung des Grundstückes zusehends. Nachdem es aufgrund unterlassener Unterhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen zu massiven Feuchtigkeitseinträgen kam, waren Kipppunkte erreicht, die zu massiven Substanzverlusten führten. Mehrfach wurde die Aufhebung des Denkmalstatus diskutiert.

Seit 2019 erfolgten nun Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, um die Anlage der Wohnnutzung zuzuführen. Inzwischen sind die Wohnungen weitestgehend belegt. Leider waren auch während der Baumaßnahme weitere massive Verluste an bauzeitlicher Substanz hinzunehmen. Die jetzt sichtbaren Gebäudeteile sind daher in den ehemaligen Fachwerkgeschossen sowie in den Ziegelmauerwerk-Obergeschossen in großen Teilen Rekonstruktionen. Wobei der Nachbau auf Basis verformungsgerechter Aufmaße und entzerrter Messbilder erfolgte. Es wurde um jedes einigermaßen „gesunde“ Bauteil gerungen. Dennoch ist klar, dass man sich hier in einer Grenzzone der Denkmalpflege befindet. Für Leutra bedeutet die Wiedergewinnung des Mühlenkomplexes auf jeden Fall auch die Rückgewinnung eines besonderen Wahr-Zeichens.

  • Ort: Leutra 2
  • Treffpunkt: am Ende der Straße vor dem Westgiebel des Haupthauses (NICHT im Hof)
    • 16:30 Uhr: Führung mit Herrn N. Spehr, SPEHR.Ingenieure-Planungsbüro (max. 30 Personen - Voranmeldung erforderlich!)
  • Anmeldung: Anmeldungen am 03.09. und 05.09. jeweils von 08:30 bis 11:30 und 13:00 bis 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 0049 03641 495141 oder per Email unter denkmalamt@jena.de bis 06.09.2024