Gedenken an den Todesmarsch durch Jena 1945
In den Nachmittagsstunden des 11.04.1945 wurden ca. 4.000 geschundene Menschen auf dem letzten Todesmarsch von Häftlingen des KZ Buchenwald quer durch Jena getrieben. Auf dem Weg des Menschenzuges starben schätzungsweise 250 Häftlinge. Sechzehn Ermordete wurden später auf Jenaer Friedhöfen bestattet. Einer derer, die den Marsch überlebten, war der damals 16-jährige Robert Büchler. Zeitlebens blieb er bis zu seinem Tod 2009 Jena verbunden. Er hat Jena mehrfach besucht und mit jungen Menschen gesprochen:
„Ihr jungen Deutschen tragt keine Schuld, aber unsere Geschichte ist euer Erbe.“
Der Arbeitskreis »Sprechende Vergangenheit« hat das dunkle Kapitel des Todesmarsches durch Jena erforscht und wichtige Akzente für das Gedenken gesetzt. In diesem Jahr wird in Jena Ost (Wenigenjena) eine weitere Stele zum Gedenken an den Todesmarsch und besonders an das Schicksal von Robert Büchler eingeweiht.
Zur feierlichen Einweihung, zu der Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Leiter der Gedenkstätten Buchenwald, Dr. Wolfgang Rug, Arbeitskreis »Sprechende Vergangenheit« und Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche sprechen werden, ist auch Ruth Buchler-Chanash, Tochter von Robert Büchler, aus Israel zugegen.
Im Anschluss findet eine Gedenkveranstaltung statt, bei der Frau Buchler-Chanash aus dem Leben ihres Vaters berichten wird. Sie wird sich bei dieser Gelegenheit zum Gedenken an ihren Vater und an den Todesmarsch durch Jena in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
Einweihung der Gedenkstele an den Todesmarsch und an Robert Büchler
- Dienstag, 11.04.2023, 17.00 Uhr
- Karl-Liebknecht-Straße 87 (Sitzfläche nördlich des Angergymnasiums)
Gedenkveranstaltung zu Ehren von Robert Büchle, Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Jena
- Dienstag, 11.04.2023, 18.00 Uhr
- Aula des Angergymnasiums, Karl-Liebknecht-Straße 87
Zu beiden veranstaltungen ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.