#6731-2021

Beschreibung des Mangels

Liebe Stadtverwaltung,
seit einiger Zeit wurde die Ampelschaltung an der Kreuzung Sportforum / Stadtrodaer Straße geändert. Überquert man als Fußgänger die Straße vom Stadion Richtung Sporthalle, wird die Fußgängerampel erst für die ausgehende Stadtrodaer Straße und nach einiger Zeit zusätzlich für die eingehende Stadtrodaer Straße grün. Meiner Meinung nach ist das sehr ungünstig, da man sehr genau aufpassen muss, nach der ersten Überqueerung nicht noch weiter zu gehen. Gerade da auch viele Kinder mit Fahrrädern diese Kreuzung passieren (zur Sporthalle etc.) und die Autos mit mind. 70 km/h durchfahren, sehe ich hier eine deutliche Gefährdung. Eine zeitgleiche Grünphase für Fußgänger von beiden Ampeln wäre wünschenswert und würde zu mehr Sicherheit, vor allem für Kinder auf Fahrrädern, führen.

Details des Mangels

Kategorie
Ampel
Status
Geschlossen
Abteilung
Elektrotechnik
Geokoordinaten
50.914898165191, 11.587185859516

Anmerkungen / Status Änderungen

Mangel wurde gemeldet.

Sehr geehrter Mangelmelder:in,

das von Ihnen beschriebene Problem ist nachvollziehbar dargelegt. Dafür danken wir Ihnen.

Die richtlinienkonform ungesetzte Ampelschaltung bietet in bestimmten Ampelphasen eine verlängerte Freigabezeiten für Fußgänger. Wir kommen damit dem Wunsch nach verlängerten Freigabezeiten ohne Benachteiligung anderer Verkehrsarten nach und erhöhen damit den Querungskomfort für Fußgänger/Radfahrer. Eine Grundaufmerksamkeit bei der Straßenquerung und das Beachten von Lichtzeichen ist Voraussetzung für die Teilnahme am Verkehrgeschehen. Detaillierte Fehlerbeschreibungen nehmen wir gerne unter elektrotechnik@jena.de entgegen.

mit freundlichen Grüßen

Ihr Straßenbaulastträger

Der Mangel wurde migriert, dadurch hat sich die ID geändert. Die alte ID war: #6833-2021, die neue ID ist: #6731-2021.

Kommentare

Betrifft fast alle Ampeln im Stadtgebiet mit Mittelinsel: Schwarzer Bär, Steinweg, Bahndamm Stadtrodaer Straße, etc.. Die versetzte Schaltung sollte zum Schutz der Kinder überall Rückgängig gemacht werden. Ich hab letztens erst ein Kind gesehen was mit dem Fahrrad bei Rot an der Fischergasse/Knebelstraße fast auf die Straße gefahren wäre (hintere Ampel ging auf Grün, vordere war noch Rot) wenn nicht noch ein Fußgänger laut STOP gebrüllt hätte.

Bin zwar nur ein Bürger, der sich in seiner Freizeit für sichere Schulwege engagiert: Aber ein bisschen Kompetenz müssen die Kinder schon mitbringen im Straßenverkehr. Also bei Rot einfach anhalten!

Dass sie für die erste Hälfte zeitiger Grün bekommen, ist übrigens auch zu ihrer Sicherheit. So können die Kinder bereits die stadtauswärts führenden Spuren überqueren bevor vom Stadion her Rechtsabbieger und von der anderen Seite Linksabbieger kommen. Von diesen können die Kinder auch bei Grün umgefahren werden.

Die Straßenverkehrsbehörde sollte in erster Linie denen, die die Straße bei Grün queren, die größtmögliche Sicherheit bieten. Aber die Lebensgefahr einer Tempo-70-Kollision für Fußgänger und Radfahrer sollte in der Verkehrsschule, die in Jena von allen Drittklässlern durchfahren wird, auf jeden Fall thematisiert werden. Ebenso der Stress, den ein Autofahrer an solchen Stellen bekommt, wenn die Kinder einen leichtsinnigen Eindruck machen.

Nur das in unzähligen Studien und Untersuchungen gezeigt wurde, dass Kinder vor Vollendung des 12ten bis 14ten Lebensjahres nicht in der Lage sind, den Straßenverkehr und komplexe Kreuzungen und Verkehrssituationen vollständig zu erfassen. Dazu zählt auch eine geteilte Ampelquerung mit versetzter Schaltung. Das mag Okay sein, wenn man auf der Seite steht, die zuerst Grün bekommt, aber was ist wenn das Kind auf der anderen Seite steht, die noch rot hat und sich auf die falsche von ihm aus hintere Ampel konzentriert?

Dass zum sicheren selbständigen Radfahren mehr gehört als Regelkenntnis, dass Perspektivübernahme, vorausschauendes Fahren, Gefahrenwahrnehmung und -bewertung erst mit ca. 12, 13 Jahren voll entwickelt sind, steht außer Frage. Ob das Verstehen einer geteilten Ampelquerung ganz am Ende des Kompetenzerwerbs einzuordnen ist, bezweifle ich. Das ist ja eigentlich noch pure Regelkenntnis, ohne dass dabei auf andere Verkehrsteilnehmer geachtet werden muss.
Aber: Die Macht der Gewohnheit sorgt für große Gefahr wenn sich unbemerkt die Ampelschaltung geändert hat. Ebenso die Gewohnheit, einfach loszulaufen oder zu fahren, wenn auf der gegenüberliegenden Seite das gleiche getan wird. Ich mache mir Sorgen um die Kinder, die unbegleitet mit dem Rad zur schule fahren und keine Unterstützung durch Eltern oder größere Geschwister bekommen. Ob hier die schulen helfen können? Wahrscheinlich ist auch jeder Bürger gefragt, die Kinder auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Bei akuter Gefahr durchaus auch mal grob.

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