15 Jahre Villa Rosenthal

100 Jahre testamentarische Verfügung – 15 Jahre Ort der Kultur

Neben Lesungen, Vorträgen zur Hausgeschichte, Musik und Unterhaltung stehen Ihnen die Räumlichkeiten der Villa Rosenthal von 10 bis 19 Uhr unter dem diesjährigen Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ zur Erkundung offen. Wir freuen uns auf Sie! Das vollständige Programm mit allen veranstaltungen können Sie unten auf dieser Seite entdecken.

Darüber hinaus möchten wir Allen danken, die uns in den vergangenen Jahren unterstützt, begleitet, besucht und dafür gesorgt haben haben, dass wir dem Vergessen, das sich über das wissenschaftliche, soziale und kulturelle Werk Eduard Rosenthals ausgebreitet hat, entgegen wirken können, insbesondere unserem Eigentümer, der jenawohnen GmbH (Stadtwerke Jena Gruppe). 

"Im Zeitalter der Beschleunigung wird häufig der Eindruck erweckt, es gäbe Wichtigeres, als sich der Vergangenheit zu erinnern, doch je stärker alle Lebensbereiche von ihr durchdrungen werden, umso größer wird das Bedürfnis des Menschen nach etwas, was größer ist als der Einzelne, was ihn ergreift, erschüttert, berührt oder erhebt, was ihn bei sich selbst sein lässt. Der Soziologe Hartmut Rosa nennt das Resonanz. Die Villa Rosenthal hat in ihrer Gestalt und Funktion gute Voraussetzungen, um Resonanzerfahrungen vermitteln zu können...

Alle Konzerte, alle Ausstellungen, Lesungen, Theateraufführungen, alle in der Villa Rosenthal entstandenen literarischen und bildkünstlerischen Werke, erinnern daran, dass gemeinschaftlich erlebte Ereignisse Menschen miteinander verbinden, sie bewegen und ergreifen. Unser Dank geht daher ganz besonders an Alle, die hierbei in den vergangenen 15 Jahren mitgewirkt haben...

In unserer Gegenwart, da die Welt erneut aus den Fugen zu geraten droht und die parlamentarische Demokratie Missstände aufweist, die Rosenthal sehr zuwider waren, stellt sich die Frage, wie sich Gemeinschaft leben lässt, ohne Trennendes außer Acht zu lassen. Dazu braucht es die Übertragung eines künstlerischen Gestus in Wirtschaft, Wissenschaft Politik, vor allem jedoch in den Alltag. Und es braucht die lebendige Erinnerung an Menschen wie Clara und Eduard Rosenthal."

(Dietmar Ebert, aus: Eduard Rosenthal. Ein Charakterporträt. edition AZUR, 2. Auflage 2021)