Schulprojekt zum Welt-Aids-Tag
Schulprojekt zum Welt-Aids-Tag
Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Es ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit. HIV ist heute gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen führen bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ein ganz normales Leben und haben keine verkürzte Lebenserwartung. Sie erkranken nicht mehr an Aids. HIV ist unter Therapie auch nicht mehr übertragbar. Im Jahr 2020 gaben bei einer Online-Befragung 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. Allerdings erleben fast alle Diskriminierung. 95 Prozent berichteten von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.
Benachteiligung und Zurückweisung kommen in allen Lebensbereichen vor: Menschen mit HIV werden im Job unterschätzt, beim Dating zurückgewiesen und im Gesundheitswesen mit überflüssigen Vorsichtsmaßnahmen traktiert. Sie hören Schuldzuweisungen im familiären Umfeld und ernten Ablehnung, wenn sie ihre Kinder in die Kita bringen. Eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe offenbarte Wissenslücken und Berührungsängste. Knapp ein Viertel der Befragten wollte mit HIV-positiven Menschen lieber nicht Geschirr oder Sportgeräte teilen, ein Fünftel fürchtete sich, dieselbe Toilette zu benutzen. Nur die Hälfte der befragten Menschen würde eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. Dabei ist HIV in keiner dieser Situationen übertragbar.
In Thüringen lebten Ende 2021 nach Angaben des Robert Koch-Instituts mindestens 770 Menschen mit HIV. 10 Personen sind an AIDS verstorben.
Am 1.12. veranstaltet das Netzwerk »vielfältig l(i)eben in Jena« anlässlich des Weltaidstages einen Aktionstag für Jenaer Schulen. Die Aufklärung über HIV und sexuelle übertragbare Infektionen sowie der Appell zu mehr Akzeptanz sind zentrale Bestandteile der Aktion. An verschiedenen Aktionsständen soll das sensible Thema an die Jugendlichen vermittelt und Berührungsängste abgebaut werden. Es gibt jedoch einen einfachen und wirkungsvollen Schutz: Kondome, die neben HIV auch vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen schützen. Weitere Möglichkeiten, eine Ansteckung mit HIV mit der Hilfe von Medikamenten zu verhindern, sind die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe, kurz PrEP und die HIV-Therapie.
Der Projekttag wird in Kooperation von folgenden Einrichtungen unterstützt:
- Beratungsstelle Jena des AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V.
- JuMäX Jena e.V.
- Schulaufklärungsprojekt miteinAnderS des Vielfalt Leben - QueerWeg Verein für Thüringen e. V.
- Kinder- und Jugendschutzdienst Strohhalm & Konflikt- und Sozialberatung für Schwangere und Familien des Zentrum für Familie und Alleinerziehende e.V.
- Fachdienst Jugend und Bildung & Fachdienst Gesundheit der Stadtverwaltung Jena
Weitere Informationen:
- BZgA
- Die Deutsche Aidshilfe informiert in einer Videoreihe über alle wichtigen Aspekte zu HIV