Der Vorsitzende der „Bürgerinitiative Lützowstraße“, Herr Andreas Mund, hat sich schriftlich an uns gewandt und stellt einige Dinge aus seiner Sicht klar, die unseren Bericht vom 23.09.2015 hier in diesem Blog betreffen.
Wir halten viele der Behauptungen zwar für unzutreffend, jedoch soll diese Darstellung der Meinung der Bürgerinitiative der umfassenden Information zur Situation in der „Lützowstraße“ dienen, zu der wir morgen im Stadtentwicklungsausschuss auch noch das eine oder andere anmerken werden.
Herr Mund schreibt u.a.:
„Als erstes muß ich Ihnen die Frage stellen, wie sie die im §7(2) Thür KAG festgelegte Berücksichtigung der Bedürfnisse der Anlieger realisieren wollen, wenn niemand mit den betroffenen Anliegern redet. Legt hier die Stadt fest, welche Bedürfnisse die Anlieger haben müssen?
Trotz wiederholter Einladungen des Ortsteilrates an KSJ zu einer der übrigens öffentlichen Sitzungen des Ortsteilrates, war es seit November 2014 nicht möglich, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Ein Gespräch mit Frau Brackhage, welche zwar Mitglied des Ortsteilrates, aber kein Anlieger der Lützowstraße ist, als Bürgerbeteiligung verkaufen zu wollen, ist schon etwas kurios und ersetzt in keinster Weise die Einbeziehung der Anlieger, welche letztendlich an der Finanzierung der Straßenbaumaßnahme beteiligt werden sollen. Ein Ansprechpartner wäre z.B. die im Oktober gegründete Bürgerinitiative Lützowstraße gewesen.
Eigentlich sollten die Stadt Jena und die Anlieger das gemeinsame Interesse haben, die Kosten der Baumaßnahme zu minimieren. Das zeichnet sich aber nicht ab, da die am 08.09.2015 im Ortsteilrat vorgestellte Planungsvariante weiterhin den grundhaften Ausbau des bereits 2008 instandgesetzten Teils der Lützowstraße beinhaltet und dieses noch mit einer Straßendecke aus Bitumen und zusätzlichem Granitpflaster.
Bislang ist KSJ jeglichen Beweis schuldig geblieben, das die Tragfähigkeit der Straße für die festgelegten 7,5 t nicht ausreichend ist. Weder das vorgelegte Baugrundgutachten noch die vorgelegten falschen „ Beweisfotos“ (sie zeigten den Straßenaufbau der Mühlenstraße und nicht der Lützowstraße) weisen eine unzureichende Tragfähigkeit nach. Entsprechendes gilt für die angeblich unzureichende Straßenentwässerung. Außer falschen Behauptungen liegt bis jetzt nichts vor. Im Gegenteil, die Stadt gestattet im Rahmen von Baugenehmigungen im Dauerbetrieb das Befahren der für 7,5 t begrenzten Straße mit Bauahrzeugen welche 26 t und mehr wiegen.
Im noch nicht instandgesetzten Teil der Lützowstraße entsteht laut vorgestellter Planungsvariante ein hoher Kostenanteil durch neu zu setzende Stützmauern. Nun darf man die Anlieger nicht für so naiv halten, Stützmauern abzulehnen wo sie erforderlich sind. Die Stützmauern werden aber erst erforderlich, weil man unbedingt die Straße verbreitern will. Sicher gibt es genormte Straßenbreiten, aber ich möchte daran erinnern, dass es sich hier a) um eine wenig befahrene Anliegerstraße handelt und b) ein durchgehender Ausbau auf die vorgesehene Straßenbreite sowieso nicht realisierbar ist, da der Abstand gegenüberliegender Häuser teilweise unter der geplanten Breite liegt.
Um ein besseres Vorbeifahren entgegenkommender Fahrzeuge zu gewährleisten, wären z.B. an verschiedenen Stellen ohne großen Aufwand Ausweichtaschen zu realisieren. Wenn ein grundhafter Ausbau nur mit genormten Straßenbreiten möglich sein sollte, wäre darüber nachzudenken, ob nicht, wie bereits 2008 geplant, eine Instandsetzung der Straße die bessere Wahl wäre. Kein Anlieger versteht, dass 2008 eine Instandsetzung der Straße technisch möglich war und sogar versprochen wurde, und 2015 nur noch ein grundhafter Ausbau in Frage kommt.
Könnte das vielleicht etwas mit der finanziellen Beteiligung der Anlieger beim grundhaften Ausbau zu tun haben?
Herr Sauer, man darf bei Anliegerstraße die Interessen der Anlieger, wie bis jetzt permanent getan, nicht einfach ignorieren. Die Anlieger müssen in diesem Fall ihre Bedürfnisse artikulieren können und man kann dies sehr wohl als Mitspracherecht bezeichnen, welches Sie den Anliegern absprechen wollen.
Wie Sie bereits bemerkten, ist die Maßnahme in dieser Form noch nicht beschlossen. Noch besteht die Möglichkeit eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden . Dazu müsste man einfach miteinander ins Gespräch kommen. Sicher ist es problemloser, einfach etwas festzulegen, aber man sollte die rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten.
Da der Stadtenwicklungsausschuß in Kürze Entscheidungen bezüglich der Lützowstraße treffen wird,
habe ich Ihren TLZ Kommentar und mein heutiges Schreiben an den Stadtentwicklungsausschuß zur Information weitergeleitet.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Mund
Vorsitzender der Bürgerinitiative Lützowstraße
Jena, 29.09.2015″
Werter Blockbetreiber,Sie haben da schöne Bilder zu diesem Beitrag eingepflegt, jedoch vermisse ich Bilder von dem bereits ausgebauten Straßenabschnitt. So entsteht ein einseitiger und falscher Eindruck vom Bürgeranliegen.
Sehr geehrter Herr Ortsteilbürgermeister,
wir werden heute Abend im Stadtentwicklungsausschuss bis zu 15 Bilder des von Ihnen erwähnten unteren Straßenabschnitts zeigen. Nach der Sitzung des SEA werden diese auch hier veröffentlicht.
gez.
Rainer Sauer
Leiter der Abteilung Beiträge im KSJ