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Jenaer Töpfermarkt – Keramikkunst bereits zum 26. Mal in Jenas „guter Stube“

blaue Tontassen und Tonkrüge auf dem Jenaer Töpfermarkt

Am Wochenende 29./30. Juli 2023 erwartet der Jenaer Töpfermarkt wieder seine Gäste auf dem historischen Marktplatz. Auch in diesem Jahr dürfen die Besucher:innen wieder staunen, kaufen und vor allem mitmachen!

Neben traditioneller Gebrauchskeramik und Dekorationsobjekten gibt es an insgesamt über 60 Ständen auch Schmuck, kreative Werke und Unikate in den unterschiedlichsten Techniken und Stilen zu entdecken. Einige Künstler:innen gewähren Einblicke in ihre Arbeit und laden ein, ins Gespräch zu kommen. Andreas Leonhardt aus Plauen führt die Raku-Brenntechnik vor, und nicht nur für Kinder gibt es Mitmachaktionen, bei denen man die spannende und vielseitige Arbeit mit Ton kennenlernen kann.

Das Interesse an einer Teilnahme am Jenaer Töpfermarkt ist mit etwa 100 eingegangenen Bewerbungen und ca. 60 möglichen Standplätzen sehr groß. Bei der Auswahl der Aussteller:innen wird auf eine hohe Qualität der angebotenen Keramik geachtet sowie auf die Präsentation eines sehr vielseitigen Spektrums an Keramikkunst. Sämtliche Jenaer Keramiker:innen sind auf dem Markt präsent, ein Drittel sind Thüringer Töpfereien, die restlichen Aussteller:innen reisen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Ungarn, Belgien, Italien und Frankreich an.

Exemplarisch für diese Vielfalt an Keramikkunst möchten wir gern zwei Aussteller:innen des diesjährigen Töpfermarktes genauer vorstellen:

Christoph Bader

geboren 1978 in Hagenow/Mecklenburg, absolvierte er eine gestalterisch/künstlerisch orientierte Handwerksausbildung zum Keramiker von 1998 bis 2001 bei der Dipl. Designerin/Keramikerin Bernadette Maria Roolf in Wismar.

Nach Praktika bei verschiedenen Keramiker:innen und Künstler:innen, z. B. Johannes Mann (Keramiker / Objektkünstler) und Jürgen Reich (Holzbrandkeramiker) gründete er 2002 zusammen mit seiner Frau Melanie Bader eine eigene Werkstatt in Loosen.

In seiner Werkstatt entsteht salzglasiertes Steinzeug und in limitierter Zahl auch Porzellan, mit Porzellanengoben und Smalten bemalt, teilweise auch plastisch dekoriert durch Facettierung und Kannellierung, diese dann noch gelegentlich koloriert und natürlich salzglasiert.

Die Verbindung von relativ strengen und exakten Formen mit den Elementen Feuer, Asche und Salz sowie einer teils sehr aufwendigen Bemalung ist Ziel der Arbeit. Dabei entstehen Gefäßunikate und Objekte mit unverwechselbarem Charakter.

Gebrannt wird das Steinzeug und Porzellan bei über 1.300°C in einem holzbefeuerten Brennofen (ca. 1.000 Liter, Neubau im Herbst 2020), somit können auch großformatige Arbeiten hergestellt werden. Verwendung finden überwiegend selbst aufbereitete Tone und Glasuren.

Bunt bemalte Tontöpfe
C. Bader

Annette Wandrer

absolvierte eine Ausbildung als Töpferin mit Gesellenbrief bei Ulli Wittich-Großkurth, danach folgte ein Studium an der Hochschule Burg Giebichenstein bei Gertraud Möhwald mit Diplomabschluss.

Frau Wandrer gründete ihre eigene Werkstatt in Berlin, seit 2017 in Apolda.

Die Intention ihrer künstlerischen Arbeit liegt auf dem Schwerpunkt der Drucktechnik auf Keramik. Durch vielfältiges Experimentieren mit keramischen Materialien entwickelte sie Ende der 1990er Jahre eine Umdrucktechnik mit farbigen Ton- und Porzellanengoben, die es ermöglicht, grafische Elemente wie Scherenschnitte, textile Muster, Holzstempel oder Metallstrukturen auf die Oberflächen zu applizieren. Mit Farbholzschnitten (ihres Mannes, dem Maler Gerd Wandrer, mit dem sie seit über 40 Jahren zusammen lebt und arbeitet), die sie mit flüssigen Tonengoben auf die Objekte druckt, wird versucht, eine Verknüpfung von Tradition und Moderne als neue Interpretation antiker Vasenmalerei herzustellen. Der keramische Grundkörper wird zum ausdruckstarken Bildträger.

Bei einer hoher Brenntemperatur von 1.250° C und dem Einsatz einer transparenten Glasur, die die Farbigkeit zum Leuchten bringt, wird eine optische Ästhetik erzeugt.

5 antike bunt bemalte Vasen
A. Wandrer

Besuchen Sie doch gern den Jenaer Töpfermarkt am Samstag (29.07.23) von 08 bis 18 Uhr oder/und am Sonntag (30.07.23) von 10 bis 18 Uhr. Für das leibliche Wohl sorgen regionale Partner:innen. Der Eintritt ist wie immer frei.

Sind auch Sie schon einmal über den Historischen Marktplatz Jenas geschlendert? An welche Angebote und Aktionen erinnern Sie sich, und welche wünschen Sie sich für die Zukunft? Wir freuen uns über Ihr Feedback und Ihren Besuch zum 26. Jenaer Töpfermarkt.

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