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Flächennutzungsplan ist der Zukunftsplan für Jena

06.04.2023

Die intensive Diskussion zum Jenaer Klimaaktionsplan im Stadtrat brachte auch einen Änderungsantrag der Fraktion Bürger für Jena zu Tage, der von der Stadt Jena als sachfremd und anderen Planungen widersprechend eingestuft werden musste. Konkret ging es um die pauschale dauerhafte Erhaltung von Kleingärten auf kommunalen Grundstücken.

„Der Erhalt von Kleingärten hat zunächst keinen relevanten Zusammenhang zu den Kohlendioxid-Einsparungen, auf die der Klimaaktionsplan konkret abzielt. Gleichwohl hat der weitläufige grüne Gürtel um das Jenaer Stadtgebiet eine stadtklimatische Funktion," sagt Oberbürgermeister Thomas Nitzsche. Diese Flächen tragen oftmals zur Versorgung der Stadt mit Kaltluft bei. In Zeiten, in denen sommerliche Hitzephasen zur Tagesordnung gehören, kann so die Stadt über Nacht abkühlen. "Wir wollen natürlich Kleingärten bedarfsgerecht erhalten, können aber im Sinne einer weiteren Entwicklung Jenas hier nicht auf pauschale Lösungen zum Erhalt jeglicher Kleingartenflächen setzen," ergänzt Nitzsche.

„Natürlich greifen wir mit dem Vorentwurf des Flächennutzungsplanes (FNP) nicht ohne Not auf Kleingärten zurück. Wir müssen auch die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt erkennen und Flächen finden, die eine Stadt der kurzen Wege ermöglicht. Unsere Haushaltsprognose geht selbst bei stagnierenden Einwohnerzahlen von einem deutlichen Mehrbedarf an Wohnungen in Jena aus,“ ergänzt Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt.

So bietet die Fläche im Bereich der Schweizerhöhe exzellente Voraussetzungen für eine harmonische bauliche Entwicklung. Gerade bei dieser einzigen im kommunalen Besitz befindlichen Fläche lässt sich sozialer Wohnungsbau, wie ihn die sogenannte Konzeptvergabe vorsieht, realisieren. Die Konzeptvergabe hat der Stadtrat in den vergangenen Jahren mehrfach bestätigt.

Ein ganz anderer Fall liegt am Erich-Halbauer-Weg in Altlobeda vor: An diesem Standort sollen zukünftig die Freiwilligen Feuerwehren von Altlobeda und Wöllnitz ein neues Domizil erhalten. Heute befindet sich dort noch ein Teil einer Kleingartenanlage. Das Bundeskleingartengesetz sieht für beide Anlagen eine verbindliche Regelung vor, dass Ersatzland geschaffen werden muss.

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dies mit dem zusätzlichen Gartenland im Kleingartenpark Lobeda-Ost zur Verfügung stellen können und darüber hinaus mit dem Regionalverband der Kleingärtner einen Vertrag abschließen können, der eine intensivere Nutzung der gepachteten Flächen vorsieht,“ so Christian Gerlitz.

„Wir sehen in Jena zum Glück weiterhin neue Ansiedelungen von Unternehmen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und natürlich brauchen wir dafür auch weiteren Wohnraum,“ sagt Guntram Wohtly, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Und weiter: „Der Stadtentwicklungsausschuss hat die Diskussion zum Wohnungsbau auf einzelnen Kleingartenflächen in den vergangenen Jahren mehrfach und intensiv geführt, wichtige Fälle wurden vor Ort angeschaut und auch mit den Betroffenen diskutiert. Eins ist für mich klar: Mangelndes Wohnungsangebot darf auch in Zukunft unserem Wachstum nicht im Wege stehen.“

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