Lange Nacht der Wissenschaften Jena 2022
Am 25. November 2022 findet die 8. Lange Nacht der Wissenschaften in Jena statt. Dafür hat JenaKultur als Veranstalter im Namen der Lichtstadt wieder zahlreiche Partner:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft gewinnen können. Gemeinsam werden über 450 Programmpunkte organisiert und halb Jena mobilisiert. Für dieses komplexe Projekt ist es nicht einfach, alle Fäden aufzunehmen, zu vernetzen und zu einem großen Ganzen zu stricken. Die Projektleiterin Anna Fuhlbrügge ist dem gewachsen. Sie hat die Organisation von Veranstaltungen bei JenaKultur von der Pike auf gelernt und bereits einige Veranstaltungsformate für den städtischen Eigenbetrieb mit- oder hauptverantwortlich organisiert und umgesetzt, darunter z. B. die Kulturarena Jena oder Dein Tag im Paradies. Jetzt stand sie uns für ein Interview zur Verfügung und verrät Ihnen viel Wissenswertes rund um die LNDW Jena 2022 und gibt auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Lesen Sie selbst:
Liebe Frau Fuhlbrügge, liebe Anna, das Format der Langen Nacht der Wissenschaften (LNDW) ist deutschlandweit eine der größten und bekanntesten Veranstaltungen im Bereich der Vermittlung von Wissenschaften und Wissenschaftskommunikation. Was genau macht das Format so spannend für jedermann?
Ganz klar die Vielfalt und die Nähe zur Wissenschaft! Während dieses Abends öffnen viele Institutionen und Unternehmen ihre Türen für kleine und große Gäste und gewähren Einblicke, die man sonst nur selten auf diese Weise erhält. Spannend ist es vor allem dann, wenn man selbst entdecken und ausprobieren kann – und dafür gibt es jede Menge Experimente und Mitmach-Aktionen in sämtlichen Bereichen. Manchmal ahnt man gar nicht, wie viel Wissenschaft in unserem Alltag steckt. Ein Format wie die LNDW sorgt hier für fantastische AHA-Effekte.
In der Wissenschaftsstadt Jena ist es bereits die 8. Auflage der #LNDWJena. Was ist das Besondere an der Jenaer Wissenschaftsnacht? Worauf können sich die vielen kleinen und großen Besucher:innen besonders freuen?
Den ersten Teil kann man schnell beantworten: Jena ist ein absoluter Hotspot für Wissenschaft und gilt nicht zuletzt als Wiege der europäischen Optik- und Photonikindustrie. In unserer Stadt vereint sich eine geballte Ladung an weltweit etablierten Unternehmen und renommierten Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Besser geht es kaum für ein solches Event.
Die Frage nach den Highlights fällt mir bei über 400 Angeboten schwer. Geschmäcker und Interessen sind ja zum Glück ganz unterschiedlich. Eine Heliumballonfahrt in die Stratosphäre, deren Mission man live verfolgen kann, dürfte beispielsweise spannend werden! Wäre ich selbst als Gast unterwegs, würde ich wohl unter anderem Deutschlands ersten OP-Roboter ausprobieren, im Geruchslabor ein eigenes Parfüm kreieren, in der Forensik die Nachweismethoden für Drogen untersuchen und für den Genuss einen Abstecher an die Space-Bar machen. Wenn ich nach einer Tour für unsere jüngeren Gäste gefragt werde, dürften die vielen spannenden Experimente für Kinder, selbst erstellte 3D-Drucke und Laserprodukte zum Mitnehmen oder das Röntgen von Überraschungseiern nicht fehlen (die darf man nämlich naschen).
Es gibt noch so viele andere Höhepunkte! Ich kann wirklich nur empfehlen, sich schon vorher die Angebote auf der Website anzusehen und eine Route für den Abend zu stecken.
Was ist 2022 neu? Was gab es bisher noch nie?
Hier ist wohl vor allem die Erweiterung unserer Standorte und geschätzten Partner und Partnerinnen zu nennen. In diesem Jahr werden Göschwitz & Jena21 erstmalig in dieser Form an der LNDW teilnehmen und haben sich in der Vorbereitung ordentlich ins Zeug gelegt! Wer neugierig und in diesem Stadtteil unterwegs ist, kann beispielsweise an einer Stempelrallye teilnehmen und am Ende ein schönes Geschenk abstauben.
Aber auch davon abgesehen, übertreffen sich die vielen Projektbeteiligten immer wieder selbst mit ihren Angeboten, wagen neue Experimente und präsentieren aktuelle Innovationen und Forschungserkenntnisse, die es sich immer wieder aufs Neue zu entdecken lohnt.
Tipp: Die Fassadenprojektion, die 18 Uhr anlässlich der diesjährigen Eröffnung am Beutenberg Campus stattfindet, gab es so auch noch nie!
Und wie gelingt es dem Gast, bei der Vielzahl der Veranstaltungen den Überblick zu behalten? Wie finde ich die Veranstaltungen, die für mich besonders interessant sind? Können Sie unseren Lesern ein paar Tipps und vielleicht sogar Empfehlungen geben?
Zugegeben: Der Überblick fällt zunächst nicht leicht. Die Projektteilnehmenden haben mit viel Herzblut und Engagement über 400 Angebote vorbereitet. Das ist eine ganze Menge.
Für einen besseren Durchblick können wir jedoch auf unserer Website sorgen: Dort kann man unter „Programm“ den Suchfilter nutzen und beispielsweise einstellen, wofür man sich besonders interessiert (Experimente, Vorträge, Mitmach-Angebote und vieles mehr). Außerdem gibt es auch eine spezielle Veranstaltersuche und einen Filter für die Gegebenheiten vor Ort. Wenn ich also neugierig bin, was ZEISS so macht, filtere ich meine Ergebnisse nach diesem Unternehmen, und wenn ich nach barrierefreien und/oder kinderfreundlichen Angeboten suche, filtere ich danach. Besonders gut: Ich kann als User meine eigenen Highlights „herzen“, sodass sie automatisch auf meiner persönlichen Merkliste landen. Die kann man dann bequem als PDF auf dem Smartphone speichern oder ausdrucken.
Wer lieber etwas in den Händen hält und blättert, kann natürlich das Programmheft durchstöbern. Dort muss man dann allerdings auch selbst filtern und Häkchen setzen und Klebchen verteilen. 🙂
Ok, super, aber der Weg zwischen den Veranstaltungsorten ist ja teilweise doch recht groß. Ist es ratsam, sich deshalb eher auf ein Stadtgebiet zu konzentrieren, oder wie komme ich am besten von A nach B?
Wenn man in mehreren Stadtgebieten auf Entdeckungstour gehen möchte, kann man bequem die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Wir haben dafür zusätzliche Busse geordert und die Linien zwischen den einzelnen Stadtgebieten gemeinsam mit dem Jenaer Nahverkehr verstärkt. Mit den Einlassbändchen der LNDW kann man den ÖPNV in Jena an diesem Abend kostenfrei nutzen (von 16 bis 2 Uhr des Folgetags). Es lohnt sich also, die Einlassbändchen vorab zu kaufen, denn dann spart man sich schon die Kosten für die Hinfahrt zur Veranstaltung.
Aktuelle Informationen und die Fahrpläne für den Veranstaltungsabend findet man auch auf unserer Website unter Informationen & Tickets.
Wir möchten auch immer gern hinter die Kulissen schauen. Verraten Sie uns doch, wie viele Menschen an der LNDW Jena mitarbeiten. Wann startet die Veranstaltungsorganisation eigentlich? Oder gibt es eine kleine Anekdote zu berichten?
Im engeren Kreis der Projektorganisation arbeite ich mit ca. 60 Personen aus den verschiedenen Einrichtungen zusammen. Wir sind jedoch nur die „Spitze des Eisbergs“: Insgesamt sind zur LNDW locker 3.500 Akteure im Einsatz, die den Gästen einen spannenden Abend bereiten.
Den Projektauftakt hatten wir bereits vor mehr als einem Jahr. In dieser Phase ging es vor allem um die Teilnahme, das Veranstaltungsdatum und mögliche Umstände, die berücksichtigt werden müssen. Wir befanden uns ja in einer weiteren Welle der Pandemie, sodass zu diesem Zeitpunkt auch alle damit zusammenhängenden Abwägungen eine Rolle spielten. Die intensivere Phase der Projektorganisation lief dann im Februar an.
Anekdoten gibt es einige, die würden aber hier den Rahmen sprengen. Nur so viel: Es ist spannend und herausfordernd zugleich, mit so vielen Akteuren aus führenden wissenschaftlichen Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen zusammenzuarbeiten und das alles in einer einzigen Veranstaltung zu bündeln.
Möchten Sie zum Abschluss unseren Leserinnen und Lesern noch etwas mitgeben?
Ich freue mich auf jede einzelne Neugiersnase, die am 25. November auf Entdeckungstour durch Jena geht, und hoffe sehr, dass unsere Gäste im Anschluss zufrieden und voller neuer Eindrücke ins Bett fallen.
Vielen Dank!
Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, freuen Sie sich auch bereits auf die Lange Nacht der Wissenschaften? Kennen Sie das Format? Werden Sie dabei sein? Oder warum eben nicht?